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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Ulaf nicht ahnen. Er wusste, dass irgendetwas schief gegangen war, denn er hatte die kleinen Pfeifen gehört, die Shadamehrs Leute ertönen ließen, wenn etwas nicht in Ordnung war. Ulaf hatte gerade herausfinden wollen, was los war, aber dann hatte er die Pecwae entdeckt, die in diesem Augenblick um eine Ecke bogen, und war stattdessen ihnen gefolgt.
    Er würde gewiss alles erfahren, sobald er den Treffpunkt erreichte. Inzwischen hatte er die beiden Pecwae gefunden, und Bashae trug den Stein der Könige in seinem Rucksack. Ulaf hatte vor, alle drei bei sich zu behalten.
    Er wäre allerdings gern diesen Trevinici-Krieger losgeworden, der so überraschend aufgetaucht war.
    »Was für ein seltsamer Zufall«, murmelte Ulaf, »dass in einer Stadt, in welche sonst niemals Trevinici oder Pecwae kommen, plötzlich eine solche Begegnung stattfindet.«
    Und dann fiel ihm ein, dass Shadamehr einmal gesagt hatte: »So etwas wie Zufälle gibt es nicht – das sind alles nur böse Streiche, die uns die Götter spielen.«
    Wenn das hier ein Streich war, wer sollte dann darüber lachen? Bashae und die Großmutter kamen aus einem Land, das weit von Neu-Vinnengael entfernt war, einem Land, in dem der Anblick von Trevinici, den alten Beschützern der Pecwae, nicht ungewöhnlicher war als der von Spatzen. Sie konnten nicht wissen, dass es etwa so wahrscheinlich war, einen Trevinici in Neu-Vinnengael zu treffen, als sähe man einen Wal in einem der städtischen Brunnen schwimmen. Ulaf nahm an, dass Jessan der erste Trevinici gewesen war, der seit zwanzig Jahren einen Fuß in die Stadt gesetzt hatte – wenn nicht gar seit noch längerer Zeit. Dass es nun zwei Trevinici in Neu-Vinnegael geben sollte, strapazierte die Glaubwürdigkeit bis an ihre äußersten Grenzen.
    Und dass dieser Trevinici ausgerechnet über die beiden Pecwae »gestolpert« sein sollte…
    Man hatte Ulaf davor gewarnt, dass Vrykyl die Pecwae verfolgten, oder genauer gesagt, den Stein der Könige, welchen einer der beiden bei sich trug. Leider kannte sich Ulaf nur zu gut mit Vrykyl aus. Er war ihnen sehr zu seinem Bedauern schon öfter begegnet. Sie konnten die Gestalt jeder Person annehmen, die sie getötet hatten, und er nahm an, dass es sich bei diesem seltsamen Trevinici, der nun neben ihm die Straße entlangging, um einen dieser mächtigen und schrecklichen Vrykyl handelte. Ulaf wusste es nicht vollkommen sicher, und er hatte nicht vor, den Vrykyl dazu zu zwingen, sich zu enttarnen, aber wenn dieser Trevinici tatsächlich ein Geschöpf der Leere war, befanden sie sich alle in großer Gefahr.
    »Andererseits«, stritt sich Ulaf mit sich selbst, »wenn der Trevinici ein Vrykyl ist, wieso benutzt er dann nicht seine Magie der Leere, um mich in ein Häuflein fettiger Asche zu verwandeln, sich die Pecwae zu schnappen und zu verschwinden? Warum trabt er dann so zahm neben uns her?
    Die offensichtliche Antwort«, erklärte er sich selbst, »lautet, dass der Vrykyl den Befehl hat, sich selbst und seine Magie zu verbergen.«
    Auch das war kein Trost, denn es führte nur zu einer weiteren Reihe schrecklicher Vermutungen und Befürchtungen, deren wichtigste war, dass es hier noch mehr Vrykyl gab, die für ihren Herrn, Dagnarus, den Lord der Leere, arbeiteten, während dieser seine Armeen aus dem Norden in Richtung Neu-Vinnengael führte.
    Ulaf kam zu dem Schluss, dass der klügste Kurs darin bestand, alle – Pecwae, Trevinici und Vrykyl – zu der verabredeten Schänke zu bringen, wo sie hoffentlich Baron Shadamehr und den Rest seiner Leute finden würden. Zusammen konnten sie herausfinden, wie sie mit dieser tödlichen Lage zurechtkommen sollten.
    Die Mollige Mieze befand sich am Ende eines Häuserblocks an der Straße der Kerzenmacher. Als sie in die Straße einbogen, war schon lautes Lachen zu hören. Das Wirtshausschild zeigte die berühmte schlafende rote Katze und schwankte knarrend in der Abendluft.
    Als Ulaf die schwere Holztür zum Schankraum aufriss, trafen ihn die Hitze und der Lärm mit der Wucht eines zwergischen Feuerbanns. Im Erdgeschoss befand sich die eigentliche Kneipe mit zwei Gemeinschaftsräumen, wo Reisende auf einem Strohsack übernachten konnten. Ein riesiger Kamin am Ende des Schankraums lieferte Licht und Wärme. Ulaf entdeckte eine Reihe seiner Freunde unter den Gästen und seufzte vor Erleichterung. Er packte die Pecwae, die wie erschrockene Kaninchen auf der Schwelle stehen geblieben waren, und schob sie hinein. Der Trevinici zögerte auf der

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