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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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war vorbereitet. Ich habe hier direkt an der Tür ein Stemmeisen. Habt ihr sie vielleicht gesehen? Die Dämonen, meine ich? Sie waren doch nicht etwa hinter den Kindern her?«
    Sie redete so schnell, dass Ulaf überhaupt keine Gelegenheit hatte, ihr zu antworten, aber sie scheuchte sie rasch ins Gasthaus und verriegelte die Tür hinter ihnen. Sie zog den Schieber an der Laterne wieder auf, und dieses Mal achtete sie darauf, ihren Besuchern nicht direkt in die Augen zu leuchten. Ein Feuer war im Kamin beinahe niedergebrannt und schimmerte warm.
    Die Großmutter rutschte von Ulafs Rücken und ging sofort zu Bashae.
    »Leg ihn ans Feuer«, befahl sie Jessan.
    »Ich habe oben ein Bett«, bot Maudie an, die immer noch um sie herumtänzelte und allen in den Weg geriet. »Das arme Kind kann sich dort vielleicht besser ausruhen. Was hat er denn? Oh!«
    Sie keuchte leise. »Das ist… das ist ja gar kein Mensch! Was ist es denn? Doch hoffentlich kein Dämon?«
    »Er ist ein Pecwae, Maudie«, beruhigte Ulaf sie.
    Er zog sie beiseite, um Jessan durchzulassen. Die Großmutter hatte eine Decke auf dem Boden ausgebreitet. Jessan legte Bashae nun sanft auf dieser Unterlage ab, während die Großmutter aufs Neue ihre Steine herausholte, sie auf Bashaes Kopf, Hals und Schultern legte und dabei leise vor sich hin murmelte. Jessan hockte sich auf die Fersen und sah gleichermaßen hilflos wie besorgt zu.
    »Was ist mit ihm passiert?«, fragte Maudie.
    »Das ist eine lange Geschichte. Wo ist Baron Shadamehr? Wie geht es ihm?«
    »Ich bin froh, dass du hier bist«, fuhr sie fort und überging dabei sowohl ihre eigene Frage als auch die seine.
    »In diesem Lagerraum passieren seltsame Dinge. Ich nehme an, du weißt, dass Baron Shadamehr dort drinnen ist. Oh«, fügte sie mit einem Blick auf Jessan hinzu, »jetzt erkenne ich den Barbaren wieder. Er war bei ihm.«
    »Wo ist der Baron, Maudie?«, fragte Ulaf mit wachsender Furcht. Er sah sich im Schankraum um und konnte keine Spur von Shadamehr entdecken. »Jessan sagte, er wäre verwundet.«
    »Ja, der arme Baron hat nicht gut ausgesehen«, meinte Maudie und schüttelte trübselig den Kopf. »Sein Hemd war mit Blut durchtränkt. Er ging dort hinein« – sie nickte zum Lagerraum hin –, »und eine schöne Frau und dieser Barbar waren bei ihm. Dann kam der Barbar heraus und rannte weg und …«
    »Wie geht es dem Baron?«, fragte Ulaf. »Wo ist er? Die Wachen haben ihn doch nicht etwa gefunden, oder?«
    »Du brauchst mich nicht anzuschreien. Soweit ich weiß, ist er immer noch dort drin«, erklärte Maudie beleidigt. »Was seine Gesundheit angeht …«
    »Hast du nicht nachgesehen? Ehrlich, Maudie …«
    Zornig schob Ulaf sie beiseite.
    »Die Tür ist verriegelt«, rief Maudie ihm hinterher. »Ich habe dagegen geschlagen und gerufen, bis ich heiser war, aber er hat nicht geantwortet. Das war es, was ich dir sagen wollte«, fügte sie hinzu und folgte ihm zur Tür. »Ich habe die Stimme einer Frau gehört, und es kam mir so vor, als wären es magische Worte, aber es war keine Heilmagie. Ich weiß das, denn ich hatte, als mein Sam im Sterben lag, Tag und Nacht Heiler im Haus, die sich die Lungen aus dem Hals rezitiert haben, aber es hat ihm nicht geholfen. Sie haben behauptet, seine Aura würde gegen die Magie ankämpfen. Das Gewächs hat ihn aufgefressen. Jedenfalls, nach der Frauenstimme wurde da drinnen alles still. Eine unheimliche Stille, wenn du weißt, was ich meine. Ich habe an die Tür geklopft, aber niemand hat geantwortet. Und gerade als ich dachte, dass die Frau vielleicht eine Hexe war und sich und den Baron weggezaubert hat, gab es ein schreckliches Krachen und einen Schrei, der so klang, als wären Dämonen da drinnen, und dann war es wieder still.«
    Ulaf legte die Hände an die Tür und rezitierte die magischen Worte. Er hatte den Zauber schon vollendet, bevor Maudie auch nur eine Atempause machte.
    »Tut mir Leid wegen der Tür«, sagte er.
    Dann zerschlug er das Holz und sprang durch die Reste.
    »Ulaf! Den Göttern sei Dank!«
    »Seid Ihr das, Herr?«, fragte Ulaf unsicher. Shadamehrs Stimme klang so schwach und verändert, dass Ulaf sie kaum erkannte. Er konnte in dem dunklen Lagerraum nichts sehen. »Ist alles in Ordnung? Wartet, ich hole ein Licht.«
    Er drehte sich um, um eine Laterne zu holen, und jemand drückte ihm eine in die Hand. Die Großmutter stand direkt hinter ihm.
    »Solltet Ihr nicht bei Bashae sein?«, fragte Ulaf sie.
    »Bashae will mit ihm reden«,

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