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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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»Fünf Kriegsmagier haben mich umzingelt. Ich kann sie noch einige Zeit abwehren …« Er stolperte gegen einen Tisch und wäre beinahe gefallen, konnte ihn dann aber wegtreten und auf den Beinen bleiben. »Aber ich bin verwundet und halte es nicht mehr lange aus. Shakur! Bist du da? Antworte mir!«
    »Ich bin hier«, erwiderte Shakur barsch. »Deine Befehle lauteten, dein wahres Wesen zu verbergen. Was hast du getan, dass so etwas geschieht?«
    Jedash hatte plötzlich eine Idee. Er wusste genau, dass Shakur ihm nicht zu Hilfe kommen würde, aber Shakur würde auf jeden Fall kommen, um den Stein der Könige zu holen.
    »Ich habe ihn!«, keuchte er. »Ich habe den Stein! Deshalb greifen sie mich an. Sie wollen ihn mir abnehmen. Du musst herkommen, Shakur! Sofort!«
    Dann hörte Jedash noch eine zweite Stimme neben der von Shakur. Die Stimme, die nun antwortete, gehörte dem Lord der Leere.
    »Du lügst«, sagte Dagnarus, und seine Stimme klang so finster wie die Leere selbst. »Du hattest den Stein der Könige in deinem Besitz, aber du hast die Befehle missachtet. Du solltest ihn zu Shakur bringen. Stattdessen warst du zu gierig und hast ihn verloren.«
    »Ich weiß, wer ihn hat!«, winselte Jedash. »Ich kann ihn zurückholen! Bitte, Herr, bitte rettet mich!«
    »Ich habe Besseres mit meiner Zeit zu tun«, entgegnete Dagnarus.
    »Herr!«, rief Jedash und umklammerte das Blutmesser, das aus seinem eigenen Knochen hergestellt war. »Shakur! Helft mir!«
    Schweigen war die Antwort. Das Schweigen der Leere.
    Die Magier hatten ihn gegen den Kamin gedrängt. Jedash versuchte, seine Magie anzuwenden, versuchte noch einmal den tödlichen Zauber, welcher die erste Kriegsmagierin getötet hatte. Er suchte nach den Worten, aber das Rezitieren und Beten der Kriegsmagier verwirrte ihn, so dass er nicht klar denken konnte.
    Der Zauber versagte. Er versuchte einen anderen, aber auch das gelang ihm nicht.
    Die Rezitation der Kriegsmagier hatte ihren Höhepunkt erreicht. Die gesegnete Magie der Götter blitzte und strahlte in der Luft, so hell und leuchtend wie die Sonne. Die Magier hielten sie noch zurück. Jedash spürte, wie die zerstörerische Kraft sich um ihn herum aufbaute, drehte ihnen den Rücken zu und versuchte, sich durch die Ziegelwand zu drängen.
    Die Kriegsmagier ließen ihre Magie los.
    Der Zorn der Götter traf Jedash. Die explosive Kraft des Zaubers zerriss die Rüstung, welche von der Leere geschmiedet worden war, pulverisierte sie, zerfetzte sie in winzige Stücke, die sich in der Hitze der Magie vollkommen auflösten. Die Wucht blies die Wand hinter dem Kamin hinaus und machte die Feuerstelle dem Erdboden gleich. Ziegel und Mörtel und Balken krachten auf den Vrykyl nieder.
    Das Haus bebte, und einen Augenblick schien es, als würde es über ihnen einstürzen und die Magier zusammen mit dem Vrykyl begraben. Die Magier waren darauf vorbereitet, denn sie wurden dazu ausgebildet, jederzeit darauf gefasst zu sein, sich bei der Vernichtung ihrer Feinde selbst opfern zu müssen. Bei dem Gasthaus handelte es sich allerdings um ein solides Gebäude, und nach einem letzten Beben, als wäre das Haus selbst entsetzt über das Geschehen, setzte sich die Mollige Mieze schließlich wieder und hielt.
    Andere Magier kamen herein. Jene, die sich mit Baumagie auskannten, machten sich daran, das geschwächte Gebäude zu stützen, während die Inquisitoren, die Angehörigen des Ordens, welcher die Magie der Leere studierte, nach Resten des Vrykyl suchten. Die Kriegsmagier, die den Zauber bewirkt hatten, verließen das Schlachtfeld. Sie waren so erschöpft, dass sie nicht gehen konnten, sondern von ihren Genossen getragen werden mussten.
    Die Explosion, die den Kamin weggefegt hatte, hätte auch den armen Wirt erledigt, wenn er geblieben wäre. Er hatte sich jedoch an Ulafs Rat gehalten und war geflohen. Zusammen mit seiner Familie hatte er in sicherer Entfernung vom Schauplatz des Kampfes gewartet, aber als er die Explosion hörte, hatte er das Schlimmste befürchtet. Er stand kurz vor dem Zusammenbruch, als seine eher praktisch veranlagte Frau ihm erklärte, die Kirche müsse sie für ihre Verluste entschädigen und ihnen das Geld für den Wiederaufbau geben. Und sobald das bewerkstelligt war, würde die Mollige Mieze als Schauplatz der berüchtigten Schlacht zwischen der Kirche und einem Vrykyl noch mehr Gäste vom gesamten Kontinent anziehen.
    »Wir werden zum Gedenken ein Schild anbringen«, schlug sie vor. So getröstet,

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