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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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eigentlich ein stiller, verschlafener Ort sein sollen. Ulaf war daher verblüfft festzustellen, dass es in dieser Nacht hier sehr lebhaft zuging.
    »Was ist denn los?«, fragte er einen Bruder, der ihn in seiner Eile beinahe umgerannt hätte.
    Der Bruder warf ihm einen misstrauischen Blick zu, aber als er sah, dass Ulaf das Gewand eines Ehrwürdigen Bruders trug, und vielleicht auch weil er glaubte, sich entschuldigen zu müssen, weil er ihn beinahe umgerannt hatte, entschloss er sich zu einer Antwort.
    »Man hat uns befohlen, die wertvollsten Bücher in der Sammlung an einen sicheren Ort zu bringen«, sagte er leise.
    »Also wird es wirklich Krieg geben«, meinte Ulaf.
    »Das habt Ihr nicht von mir gehört, Bruder«, erwiderte der Magus finster und machte sich wieder an seine wichtige Arbeit.
    Das erklärte auch die Kriegsmagier, die in den Fluren Wache standen und die Mitglieder des Ordens der Schreiber beobachteten, welche schwere Kisten mit wertvollen Büchern und Schriftrollen an einen geschützten Ort brachten. Die wertvollsten Texte waren in jenen seltenen und uralten Bänden und Rollen enthalten, welche vor der Gründung von Vinnengael vor vielen hundert Jahren verfasst worden waren. Außerdem gab es noch Bücher, die man für gefährlich hielt, Bücher über verbotene Magie, die nicht in die falschen Hände fallen sollten.
    Ein Kriegsmagier warf Ulaf einen finsteren Blick zu, als er die Bibliothek betrat, und Ulaf war froh, dass er daran gedacht hatte, sich umzuziehen und alle Spuren des Kampfs in der Molligen Mieze abzuwaschen. Er hielt den Blick gesenkt und ging geradewegs zum obersten Bibliothekar. Dort überreichte er seine Empfehlungsschreiben, schrieb seinen Namen auf die Tafel und machte sich auf die Suche nach Rigiswald.
    Er fand den reizbaren alten Mann, wie er sich empört, wenn auch im Flüsterton mit einem der Schreiber stritt, welcher versuchte, ihm ein Buch abzunehmen. Ulaf hielt sich zurück, denn er wollte nicht in diesen Streit verwickelt werden. Er bewegte sich nur in Rigiswalds Blickfeld und versuchte mit einer Geste, die Aufmerksamkeit des älteren Magus auf sich zu lenken. Rigiswald sah ihn und warf ihm einen wütenden Blick zu, dann ignorierte er ihn wieder und setzte seinen Streit fort. Ulaf seufzte tief und ließ sich auf einen Stuhl sinken. Er musste wohl sofort eingeschlafen sein, denn als Nächstes bemerkte er, dass ihn jemand schüttelte. Er blickte auf und erblickte Rigiswald, der auf ihn niederschaute.
    »Warum bist du hier?«, fragte der ältere Mann in zornigem Flüsterton.
    Ulaf riss den Kopf herum und blinzelte. Er wusste einen Moment nicht, wo er war. Dann fiel es ihm wieder ein.
    »Ich bin gekommen, um Euch zu holen«, sagte Ulaf und stand auf. »Shadamehr hat uns befohlen, die Stadt zu verlasen. Und es gibt noch mehr Neuigkeiten.«
    Rasch berichtete Ulaf, was an diesem Abend geschehen war. Er war dankbar, dass man in der Bibliothek nicht laut reden durfte, denn so konnten er und Rigiswald sich im Flüsterton unterhalten, ohne andere misstrauisch zu machen.
    Rigiswald lauschte angestrengt. Der schlanke, gepflegte ältere Herr, der stets eitel auf sein Aussehen und seine Bequemlichkeit bedacht war, war seit Shadamehrs Kinderzeit der Lehrer des Barons gewesen. Er interessierte sich viel mehr für das Studium der Magie als dafür, sie wirklich zu praktizieren. Er behauptete, dass Zaubern seine Kleidung ruinierte. Wenn es unbedingt sein musste, erwies er sich dennoch als fähiger Magier, aber er sorgte dafür, dass er nicht oft zu solch extremen Maßnahmen gezwungen war.
    Nun war seine Miene ausdruckslos. Nachdem er die schreckliche Nachricht gehört hatte, dass der neue König von Vinnengael ein Vrykyl und mit dem Lord der Leere verbündet war, dessen Armeen im Augenblick auf die Stadt zumarschierten, bestand seine einzige Regung darin, die Brauen hochzuziehen und zu sagen: »Ich verstehe.«
    Dann strich er sich den schwarzen, stets ordentlich kurz gestutzten und sauber gekämmten spitzen Kinnbart glatt. »Deshalb haben sie mir also mein Buch abgenommen«, schloss er. »Warum hat der Dummkopf es denn nicht einfach gesagt?« Er warf einen zornigen Blick hinter dem Schreiber her, der triumphierend davonstolzierte, das Buch in der Hand. Dann wandte er sich wieder Ulaf zu. »Und wieso bist du hier?«
    »Shadamehr hat mich darum gebeten.« Ulaf strengte sich sehr an, geduldig zu bleiben. »Ich hole unsere Leute zusammen. Wir haben vor, die Stadt morgen früh zu verlassen, bevor

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