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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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ihnen von seinem Mut erzählt, so dass sie ihn als einen der ihren annehmen und ihn achten.«
    Ulaf hatte einen Moment lang das Bild des winzigen Pecwae vor sich, wie er durch die Himmelshallen schritt und dort als Held von Trevinici-Legenden wie Bärentöter, Schädelspalter und Hirnfresser begrüßt wurde. Er fügte sein eigenes lautloses Gebet hinzu und hoffte, dass sie Bashae wirklich die angemessene Ehre erweisen würden, aber auch, dass der Pecwae sich bald wieder von ihnen verabschieden würde, um über die himmlischen Wiesen zu rennen und sich am ewigen Sonnenschein zu freuen.
    »Wir sollten uns beeilen«, meinte Ulaf. »Es gibt noch keine Anzeichen von den Taan, aber wir sollten trotzdem lieber von hier verschwinden.«
    Er nahm ein paar Münzen aus dem Beutel und legte sie auf den kleinen Tisch neben der schlafenden Maudie. Jessan wickelte die Leiche in ihrem Kokon in eine Decke und trug sie zu den wartenden Pferden, wo Ulaf ihm half, sie auf Shadamehrs Hengst zu laden. Das Pferd war für gewöhnlich ruhelos und schlecht gelaunt, aber die Großmutter sprach mit ihm und erzählte ihm, was für eine Last es tragen sollte. Der Hengst stand still da und senkte den Kopf.
    Dann sah sich die Großmutter noch einmal in ihrer Schlafstadt um, deren hohe Gebäude sich gerade erst aus den Schatten der Nacht erhoben, und lächelte traurig.
    »Wenn meine Zeit gekommen ist, werde ich wiederkommen«, versprach sie.
    Jessan hob sie hoch und setzte sie hinten auf sein Pferd. »Wenn deine Zeit gekommen ist, wirst auch du dich den Helden anschließen, Großmutter.«
    Sie hörte die Trauer und die Einsamkeit in seiner Stimme und spürte einen Nachhall in ihrem eigenen Herzen. Sie und Jessan hatten jetzt nur noch einander.
    »Bah!«, sagte sie schlicht. »Die wollen dann doch nur, dass ich für sie koche.«
    Jessan lächelte, wie sie es gehofft hatte. Dann stieg er in den Sattel, überzeugte sich davon, dass die Großmutter es auch bequem hatte, und ritt hinter Ulaf her in den Morgen hinein.

Nach ihrer Flucht vor dem Fiasko im Palast waren Damra und ihr Mann Griffith ungehindert weiter durch die Stadt geeilt. Bei Griffith handelte es sich immerhin um einen Wyred, einen dieser geheimnisvollen Elfenzauberer, und er war im Stande, sich in ein Wesen aus Luft zu verwandeln, das unbemerkt wie ein Atemzug durch die Straßen fegen konnte. Damra war keine Zauberin, aber sie konnte sich der magischen Macht der Rüstung eines Paladins bedienen, um sich in das schwarze Gefieder eines Raben zu hüllen. So entgingen die beiden Elfen der Wachsamkeit der königlichen Kavallerie, die den Befehl hatte, die beiden ebenso zu verhaften wie den gesetzlosen Baron Shadamehr.
    Damra war schon öfter in Neu-Vinnengael gewesen, und zwar bei jenen seltenen Gelegenheiten, wenn die Paladine hier zusammengerufen worden waren. Sie wusste, dass alle Straßen in der Stadt Namen hatten, die etwas mit ihrer Lage zu tun hatten. Sie brauchten also nur die Flussstraße zu finden, die sie zum Hafen führen würde, und da es sich dabei um eine wichtige Durchgangsstraße handelte, war sie nicht schwer zu erkennen. Patrouillen gönnten den beiden keinen Blick – ein Tribut an ihre mächtige Magie. Gerade als sie den Hafen erreichten und anfingen, nach dem Orkschiff zu suchen, das angeblich hier auf sie wartete, sahen sie, wie sich ein orangefarbener Schein am Himmel ausbreitete.
    »Ein Gebäude brennt«, sagte Griffith, dessen Stimme scheinbar aus der Luft zu kommen schien, denn er verbarg sich weiterhin. »Ich frage mich, ob die Taan schon in die Stadt eingedrungen sind.«
    Damra wartete einen Augenblick darauf, dass noch mehr Brände ausbrachen, wartete auf die Angstschreie der Bewohner. Aber es blieb still bis auf den Lärm, den die Patrouille in der Nähe machte, als die Männer die Flammen sahen und sich fragten, ob sie wohl hingehen und herausfinden sollten, was los war.
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Damra. »Warum habe ich nur das Gefühl, dass dieser Brand eher etwas mit Baron Shadamehr zu tun hat?«
    »Weil ihm der Ärger folgt wie ein herrenloser Hund?«, schlug Griffith vor.
    Damra lächelte und schaute in die Richtung, aus welcher die Stimme ihres Mannes gekommen war. »Ich frage mich, wie wir dieses Schiff finden sollen. Es gibt doch bestimmt mehrere Orkschiffe im Hafen. Woher sollen wir wissen, nach welchem wir Ausschau halten sollen? Bei all der Aufregung habe ich vergessen, den Baron nach dem Namen des Schiffs zu fragen.«
    »Glaubst du wirklich,

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