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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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dass ihr nur mit ihm gespielt habt. Es bedeutet, dass ihr nur mit uns spielt. Und das macht euch schlimmer, als wir es sind!
    Und ihr fragt euch, aus welchem Grund ich mich eurer Verwandlung nicht unterziehen wollte, um Paladin zu werden! Hört mir zu, verdammt noch mal. Wagt es nicht, einfach wegzugehen!
    Ich bin nicht derjenige, der die Verantwortung für diesen Stein tragen sollte!«
    Shadamehr machte einen entschlossenen Schritt in das graue Nichts hinein und erwachte, als die Orkschamanin ihn gerade mit kräftigen Armen hochhob, finster entschlossen, ihn ins Meer zu werfen.

    Nur Griffiths Flehen hatte Quai-ghai davon abhalten können, den müden und verwirrten Baron einfach über die Reling zu werfen. Danach stritt er sich heftig mit ihr und dem Kapitän und versuchte, den beiden klar zu machen, dass Shadamehr sich nicht mit Magie der Leere abgegeben hatte, wie Quai-ghai glaubte. Shadamehr war »von der Leere besudelt«, ein Zustand, in den jene gerieten, welche Magie der Leere ausübten, aber auch – wenn auch seltener – jene, die das Pech gehabt hatten, Gegenstand eines besonders machtvollen Zaubers der Leere gewesen zu sein.
    Orks fürchten und verabscheuen Magie der Leere, und Griffith hätte die beiden vielleicht nicht überreden können, hätte nicht die Schiffskatze – ein riesiger graublauer Kater mit goldenen Augen – den Kopf gegen Shadamehrs Bein gerieben, zu ihm aufgeblickt und miaut. Kal-Gah blickte Quai-ghai fragend an. Orks haben Katzen sehr gern, und auf jedem ihrer Schiffe befinden sich mehrere.
    »Nikk mag ihn offenbar«, sagte Kal-Gah und streichelte den Kater.
    »Das stimmt«, bestätigte Quai-ghai. »Ein gutes Vorzeichen. Er darf bleiben.«
    Die Frage, wie Shadamehr in Berührung mit machtvoller Magie der Leere gekommen war, faszinierte Griffith. Er hätte den Baron gern danach befragt, aber Shadamehr war offensichtlich nicht in der Verfassung zu antworten. Griffith half ihm zurück in die Kajüte, wo der Baron sofort in die Koje fiel. Er streckte noch einmal die Hand aus, um nach dem Rucksack zu tasten, danach regte er sich nicht mehr.
    Nun beschwor Griffith einen Bann über die schlafende Alise und fand heraus, dass auch sie von der Leere besudelt war. Er wusste aufgrund des Klatschs in der Burg des Barons, dass Alise einmal zum Orden der Inquisitoren gehört hatte, dessen Mitglieder die Einzigen waren, denen es die Kirche erlaubte, Magie der Leere zu erlernen. Er erinnerte sich daran, dass Alise einen Zauber der Leere gewirkt hatte, um sie vor der Palastwache zu retten. Selbst eine solch einfache Sache wie die Verwandlung der Eisengitter in rostige Späne hätte bewirken müssen, dass sie von der Leere besudelt war, und sie hätte die unangenehmen Nebenwirkungen aufweisen sollen, die davon herrührten.
    Und darin bestand das eigentliche Rätsel. Alise war in einem solchem Maß von der Leere besudelt, dass Griffith kaum begreifen konnte, wie es ihr überhaupt gelungen war, zu überleben. Ihre Haut hätte mit Abszessen bedeckt sein müssen, denn dies war ein Teil des Preises, welchen alle zahlten, die eine von der eigenen Lebenskraft gespeiste Magie ausübten. Alises Haut war jedoch glatt und makellos wie frische Milch. Griffith konnte für ein solches Phänomen nur eine einzige Erklärung finden: Sorgfältig ins Mieder von Alises Hemd gesteckt, schimmerte ein großer, polierter Türkis, himmelblau und mit silbernen Streifen.
    Griffith hätte gerne über all diese Dinge mit Damra gesprochen, aber sie hatte eine ruhelose Nacht hinter sich, in der sie im Schlaf gemurmelt und sich herumgewälzt hatte, und er wollte sie nicht wecken. Er selbst fühlte sich gut und ausgeruht. Die Orkmedizin hatte seinen Magen beruhigt, aber er hatte noch keine Seebeine, wie die Orks es nannten. Die Mannschaft bewegte sich mit Leichtigkeit an Deck, während Griffith herumstolperte wie ein Betrunkener. Dennoch, es ging ihm gut genug, dass er sich erkundigte, was es zu essen gab.
    Man schickte ihn zur Kombüse, wo er beinahe mit dem Kopf voran eine Leiter hinuntergefallen wäre. Ein Ork konnte ihn gerade noch packen und rettete ihn davor, sich das Genick zu brechen. Griffith erhielt ein Stück braunes Brot, das er mit an Deck nahm, wo er im Sonnenschein stand und zusah, wie in der Ferne das Ufer vorbeizog.
    »Wir kommen gut voran«, sagte Kapitän Kal-Gah und warf Griffith einen anerkennenden Blick zu. »Der Wind kommt aus dem Norden. Ein Elfenwind. Jetzt bin ich froh, dass wir Euch an Bord haben.«
    Griffith

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