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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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dann zurück, um den erwarteten Sturm über sich hereinbrechen zu lassen. Die anderen waren überzeugt davon, dass Dagnarus vorhatte, sie zu vernichten, und sie glaubten, die Tore zu ihrem eigenen Untergang zu öffnen, wenn sie früh am nächsten Morgen die Taan in die Stadt lassen würden. Tasgall stand reglos inmitten des heulenden Sturms, der gegen ihn antobte, ließ die Schmähungen und Beschuldigungen an sich abprallen, welche auf ihn niederhagelten, und antwortete auf ihre Argumente, indem er seine Ansicht mehrmals wiederholte. Er siegte schließlich, weil er der Letzte war, der aufrecht stehen blieb. Wieder und wieder fragte er alle, ob sie einen besseren Plan hätten, und schließlich mussten sie zugeben, dass das nicht der Fall war.
    Am Ende der Besprechung hatte die Regentin Herzbeschwerden und musste sich aus dem Zimmer helfen lassen. Man brachte sie sofort zu den Heilern. Tasgall ließ die anderen nur gehen, nachdem sie geschworen hatten, ihm zu helfen oder sich ihm zumindest nicht in den Weg zu stellen. Das Oberhaupt des Hospitalordens hatte am meisten zu tun, denn die Heiler würden sich bereitmachen müssen, um für die Verwundeten zu sorgen.
    Einen Aspekt der Besprechung hatte Tasgall besonders beunruhigend gefunden, und das war die Tatsache, dass der Inquisitor seine Position unterstützte. Tasgall hatte den Inquisitor noch nie leiden können, nicht einmal, als sie noch zusammen die Schulbank gedrückt hatten. Er nahm an, dass der Inquisitor sich jetzt nur deshalb auf seine Seite stellte, weil er sich unbedingt in die Besprechungen der Kriegsmagier mit Dagnarus einschleichen wollte. Tasgall hatte gesehen, wie er mit der Regentin getuschelt hatte. Er bezweifelte nicht, dass die beiden ihn inzwischen ausgesprochen verdächtig fanden.
    Also gut. Sollten sie doch glauben, dass er in die Leere gezogen wurde. Als er Kriegsmagus geworden war, hatte er einen Eid an die Götter geleistet, Vinnengael und seine Bewohner mit seinem Leben zu verteidigen. Und er würde tun, was er geschworen hatte, auch wenn er sich dadurch seine Kollegen zu Feinden machte.
    Aber er befürchtete das Schlimmste.
    Tasgall brachte seine Kriegsmagier zur vereinbarten Stunde zum Palast. Es waren insgesamt fünfzig, darunter einige der mächtigsten Magier ihrer Zeit. Alle waren hervorragend ausgebildet. Bei den meisten handelte es sich um Veteranen, welche schon bei Delak'Vir gegen die Karnuaner und bei zahllosen Gelegenheiten gegen die Zwerge gekämpft hatten, denn die Zwerge versuchten immer wieder, sich vinnengaelisches Land anzueignen. Die meisten beherrschten sowohl Erd- als auch Feuermagie, wobei sie die Letztere wegen der extrem zerstörerischen Natur des Feuers als bevorzugte Waffe einsetzten.
    Tasgall war stolz auf seine Leute. Die Männer und Frauen begegneten Dagnarus mit kühler Zurückhaltung und geschäftsmäßiger Haltung. Sie hatten eine Aufgabe zu erfüllen, und was immer sie über Dagnarus und diesen plötzlichen Machtwechsel dachten oder fühlten, behielten sie für sich. Wie Tasgall vorhergesehen hatte, bat der Inquisitor höflich darum, bei der Besprechung anwesend sein zu dürfen. Die Bitte war eine reine Formalität. Tasgall konnte sie ihm nicht verweigern. Seine einzige Hoffnung bestand darin, dass dem Inquisitor die Menschen von Neu-Vinnengael genügend am Herzen lagen, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Da er wusste, wie fanatisch der Mann seiner Pflicht nachging, war diese Hoffnung jedoch von Anfang an schwach.
    Dagnarus war in hervorragender Laune, und warum auch nicht? Er hatte sich endlich seinen größten Wunsch erfüllen können. Er bestand darauf, alle Magier persönlich zu begrüßen, jedem einzelnen die Hand zu schütteln und sie nach ihren Namen zu fragen, und dann führte er sie höchstpersönlich zum Besprechungszimmer. All das tat er mit königlicher Haltung und blieb dabei freundlich, aber auch distanziert. Es gelang ihm, gleichzeitig König und Kamerad zu sein.
    Tasgall konnte sehen, wie sich seine Magier für den Mann erwärmten, und er konnte es ihnen nicht einmal verdenken. Er selbst musste sich sehr anstrengen, um nicht in Dagnarus' Bann zu geraten – einen Bann, welcher nichts mit Magie zu tun hatte.
    Dagnarus führte sie in ein Zimmer, in dem es einen runden Tisch mit einer darauf ausgebreiteten detaillierten Karte der Stadt gab. Die Magier schauten die Karte verblüfft an, denn so etwas hatten sie noch nie zuvor gesehen.
    »Ich habe eine Gruppe von Kartenzeichnern die ganze Nacht daran

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