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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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würde, wenn er in seiner menschlichen Gestalt vor ihnen erschien.
    Er wandte Nb'arsk das tierische Metallgesicht zu. Sie sah dunkle Augen und inneres Feuer, und einen Augenblick lang fürchtete sie sich, denn sie glaubte fast, er hätte ihre rebellischen Gedanken gesehen. Sie wäre beinahe auf die Knie gesunken, um ihn um Vergebung anzuflehen, aber dann sprach er, und sein Verhalten war energisch und geschäftsmäßig. Sie tauschten durch den Dolch der Vrykyl Gedanken um Gedanken aus und sparten sich damit einen Übersetzer. »Ich habe Befehle für dich, Nb'arsk. Du wirst fünftausend Taan nehmen und nach Süden zu einer Stadt namens Delak'Vir marschieren. Ich werde einen der Taanweisen mit Karten zu dir schicken. Du wirst die Stadt angreifen und sie und das Portal, welches sich dort befindet, erobern. Sobald du die Stadt gestürmt und die Bewohner getötet oder versklavt hast, wirst du tausend Taan zur Bewachung der Stadt zurücklassen. Der Rest wird das Loch in der Luft betreten. Das Portal wird euch nach Karnu bringen, wo du dich mit dem andern Taanvrykyl, L'nkst, zusammentun und die Taan unterstützen wirst, welche dort bereits kämpfen.«
    Nb'arsk war erleichtert. Kein Derrhuth-Gerede von Kapitulationsverhandlungen. Das hier waren Worte, welche die Taan verstanden: erobern, töten, versklaven.
    »Ihr werdet sofort aufbrechen«, fuhr Dagnarus fort. »Wecke die Taan und lasse sie packen. Ich will, dass die Armee im ersten Morgenlicht abmarschiert.«
    Die Taan waren stets bereit, das Lager abzubrechen und loszumarschieren, also stellte das kein Problem dar. Aber warum schickte er einen Teil der Armee weg? Was würden die anderen tun?
    »Morgen beim ersten Tageslicht werden wir Neu-Vinnengael betreten«, erwiderte er.
    »Betreten,
Ko-kutryx?«, fragte Nb'arsk verärgert. »Nicht angreifen?«
    »Es ist nicht notwendig anzugreifen«, entgegnete er. »Die Stadt hat sich mir ergeben. Die Menschen haben mich zu ihrem Gott gemacht.«
    »Das freut mich für dich, Ko-kutryx«, sagte Nb'arsk. »Aber für die Taan bedeutet das keine Sklaven, keine Edelsteine und keine Rüstungen.«
    »Ganz im Gegenteil«, erwiderte Dagnarus. »Diese Städter sind arrogant. Sie müssen an Geist und Körper gedemütigt werden. Sie müssen begreifen, dass
ich
ihr Gott bin und mein Wort Gesetz ist. Ich habe vor, die Taan zu benutzen, um ihnen zu zeigen, was es bedeutet, meine Autorität zu missachten.«
    Nb'arsk blieb skeptisch. »Wie soll das geschehen, Kokutryx? Wie sollen wir ohne Kampf in die Stadt gelangen?«
    »Die Stadtbewohner denken in ihrer Überheblichkeit, dass sie eine Falle für die Taan vorbereiten, eine Falle, in welche die Taan blind gehen werden, weil sie dumme Tiere sind.«
    Dagnarus lachte über diese Vorstellung, ebenso wie Nb'arsk.
    »In Wahrheit«, fuhr er fort, »sind es natürlich die Taan, welche die Falle für die Menschen stellen, eine Falle, die ich zuschnappen lasse, sobald sich die Taan in der Stadt befinden.«
    »Ich wäre gern Teil dieser Falle, Ko-kutryx«, erklärte Nb'arsk eifrig. »Ebenso wie alle anderen Taan.« Sie machte eine wegwerfende Geste. »Wir werden dieses Loch in der Luft ein andermal erobern.«
    »Ich habe dir einen Befehl erteilt, Nb'arsk«, sagte Dagnarus. »Ich bin es nicht gewohnt, dass man meine Befehle kritisiert. Ihr werdet beim ersten Morgenlicht abmarschieren, wie ich es dir gesagt habe.«
    »Ja, Ko-kutryx«, erwiderte Nb'arsk beschämt. »Ich wollte deine Entscheidungen nicht in Frage stellen.«
    »Ich werde nicht hier sein, um euch abmarschieren zu sehen, denn ich muss in die Stadt zurückkehren. Vergiss nicht, du musst beim ersten Morgenlicht abmarschieren. Ruhm in der Schlacht, Nb'arsk.«
    »Ruhm in der Schlacht, Ko-kutryx.«
    Nb'arsk weckte die Taan und gab den Marschbefehl. Die Taan beeilten sich, ihr Lager abzubauen. Und erheblich schneller, als Menschen auch nur mit verquollenen Augen aus ihren Zelten gekrochen wären, hatten sie gepackt und waren bereit. Die Aussicht auf mehr Sklaven, mehr Rüstungen und eine große Schlacht lag vor ihnen. Sie waren gut gelaunt und jubelten Nb'arsk zu, als sie ihren Platz an der Spitze einnahm und den Befehl zum Abmarsch gab.
    Als sie zur Stadt zurückblickte, schämte sich Nb'arsk ihrer vorherigen Gefühle und ihrer Zweifel. Sie machte sich mit der halben Taanarmee auf nach Delak'Vir.

Eine der ersten Lektionen eines jeden Magiers betrifft den Schlaf. Da alle lebenden Geschöpfe schlafen können, mag es jenen, welche sich nicht auf den Gebrauch

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