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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Tasgall.
    »Es sollte ein Experiment sein«, erwiderte der Inquisitor. »Ich dachte, wenn er der Lord der Leere ist, wie es die Geschichte behauptet, dann würde der Bann ihn vielleicht dazu zwingen, sein wahres Wesen zu enthüllen und ihn als das bloßzustellen, was er wirklich ist.«
    »Was Euer Zauber enthüllt hat, war ein sehr angenehm anzusehender, kluger und freundlicher Mann«, entgegnete Tasgall. »Der Zauber ist entweder schief gegangen, oder vielleicht hat er seine Sünden ja wirklich gebüßt, wie er behauptet.«
    »Von wegen!«, schnaubte der Inquisitor. »Mein Zauber hat nicht versagt. Er traf auf eine Mauer und wurde entkräftet.«
    »Was wollt Ihr damit sagen, Inquisitor?«, fragte Tasgall. Er hatte langsam genug davon, dem Mann jede Einzelheit aus der Nase ziehen zu müssen. »Oder vielmehr nicht sagen?«
    »Der Zauber, den ich bewirkt habe, war ein Zauber der Leere«, erwiderte der Inquisitor kalt. »Er konnte nur mit einem anderen Zauber der Leere zurückgeschlagen werden, und zwar mit einem sehr mächtigen. Denkt darüber nach, Kriegsmagier, wenn Ihr das nächste Mal über die Witze dieses Mannes lacht.«
    »Und was soll ich Eurer Ansicht nach tun?«, fragte Tasgall den Inquisitor, welcher ihm den Rücken zugewandt hatte. »Gestatte ich den Taan, in die Stadt zu kommen und uns die Kehlen durchzuschneiden? Rufe ich: ›Ha-ha-ha, reingefallen! Wir werden jetzt aus Trotz alle sterben!‹ Ist es das, was Ihr vorschlagt?«
    Der Inquisitor hielt inne und drehte sich langsam um. Er sprach bedächtig und mit immer noch nach innen gewandtem Blick. »Ich habe mein Leben lang gegen die Leere gekämpft. Ich habe die Arbeit der Götter getan. Gute Arbeit, wie ich geglaubt habe. Um das tun zu können, musste ich die Magie der Leere erlernen.« Er runzelte die Stirn. Dann schüttelte er den Kopf. »Ihr werdet das nicht verstehen, Tasgall, aber ich habe den Widerspruch darin nie begreifen können. Ich habe es nie erkannt – bis jetzt, als ich in seine Augen geschaut und gesehen habe, dass ich selbst zu dem geworden bin, was ich am meisten verabscheute.
    Und solange Dagnarus Vinnengael beherrscht, Tasgall, wird es uns allen so ergehen.« Er zuckte mit den Schultern. »Tut, was Ihr für notwendig haltet. Es wird nicht zählen. Nicht am Ende. Wir haben diesen Kampf vor zweihundert Jahren verloren.«
    Tasgall ging wutschnaubend zum Besprechungszimmer zurück. Es war gut und schön für Rigiswald und den Inquisitor, so verflucht hochnäsig zu sein und sich so wortgewandt für ein Martyrium auszusprechen, aber was sollte eine fünfundzwanzigjährige Mutter tun, an deren Schürzenbänder sich drei Kinder klammerten? Was hätte sie zu diesem Thema zu sagen? Sie wäre vermutlich auch verflucht wortgewandt gewesen!
    Als er um eine Ecke bog, wäre er beinahe mit Dagnarus zusammengestoßen, der aus der anderen Richtung kam. Eine Flottille von Höflingen segelte hinter ihm her und überschüttete ihn mit Komplimenten und Schmeicheleien. Als Dagnarus Tasgall erspähte, eilte er auf ihn zu, packte ihn am Arm und zerrte ihn zu einem vertraulichen Gespräch davon. Die Höflinge fielen zurück, um geduldig auf die nächste Gelegenheit zu warten, sich an Seiner Majestät Fersen zu heften.
    »Tasgall«, sagte Dagnarus, »ich wollte Euch wissen lassen, dass ich den jungen Prinzen Hirav in Sicherheit bringen werde. Ich will auf jeden Fall dafür sorgen, dass Vinnengael immer noch einen König hat, selbst für den Fall, dass – was die Götter verhüten mögen – unsere Pläne misslingen. Der Prinz sagt mir, sein Vater habe ein Jagdhaus in den Illanof-Bergen. Ich denke, dort wird er sicherer sein.«
    »Ich weiß nicht, Euer Majestät«, sagte Tasgall beunruhigt. »Da ist immerhin noch diese Taanarmee …«
    »Ich weiß, was diese Armee vorhat, Tasgall«, sagte Dagnarus lächelnd. »Sie ziehen am Fluss entlang. Sie haben sich bisher noch nie nach Westen gewagt. Ich werde eine sichere Reiseroute für Seine Hoheit finden. Er wird seine eigenen Leibdiener mitnehmen und so viele Bewaffnete, wie wir entbehren können.«
    »Das werden nicht viele sein, Euer Majestät«, sagte Tasgall.
    »Es werden auch nicht viele gebraucht. Der Prinz wird nicht in Gefahr sein, das garantiere ich. Und jetzt lasst uns an die Arbeit zurückkehren. Ich bin sehr beeindruckt von Euren Kriegsmagiern, Tasgall. Ich denke, wir haben zusammen einen hervorragenden Anfang gefunden.«
    »Ja, Euer Majestät«, sagte Tasgall.

Der Vrykyl Valura verkündete den Taan, dass

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