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Der steinerne Kreis

Der steinerne Kreis

Titel: Der steinerne Kreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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Körper regelmäßig schält. Soweit ich begriffen habe, hat sich Thomas regelmäßig gehäutet.«
    Diane dachte darüber nach, ob der Mann den Umhang vielleicht getragen hatte, um seinen schuppigen Körper zu schützen, doch ihre Gedanken zerfaserten, und eine bleierne Müdigkeit überwältigte sie. Sie merkte noch, dass sie in der Nähe der Porte Maillot waren. Der Verkehr wurde immer dichter, und Langlois langte aus dem Fenster und befestigte skrupellos ein magnetisches Blaulicht auf das Wagendach. So raste er mit heulendem Martinshorn die Avenue de la Grande-Armée entlang, und Diane kuschelte sich in den Sitz und überließ sich ihrer Erschöpfung.
    Als sie wieder aufwachte, überquerte der Wagen den Platz vor dem Pantheon. Sie wusste nicht, warum, aber der Gedanke, dass sie geschlafen hatte, während der Inspektor mit Blaulicht durch die Großstadt hetzte, gefiel ihr. An der Ecke der Rue Valette blieb Patrick Langlois stehen und zog eine gefaltete Zeitung aus der Manteltasche. »Das Beste kommt zum Schluss, Diane: Le Monde von gestern Abend.«
    Sie sah sofort, welchen Artikel er meinte. In allen Einzelheiten berichtete der Verfasser über den Mord an Rolf van Kaen in der Nacht des 5. Oktober und vergaß auch nicht die wunderbare Heilung von Lucien und den Unfall von Diane Thiberge, Stieftochter von Charles Helikian, »einer prominenten Persönlichkeit« in der Welt der Wirtschaft und Politik zu erwähnen.
    »Ihr Stiefvater schäumt vor Wut«, kommentierte Langlois. »Er hat den Präfekten angerufen.«
    Diane blickte auf. »Wo ist die undichte Stelle?«
    »Keine Ahnung. Im Krankenhaus wahrscheinlich. Oder irgendwo bei uns. Mir ist das, offen gestanden, egal. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es uns nicht vielleicht sogar weiterhilft. Jedenfalls wird es Reaktionen provozieren.«
    Langlois brachte seine Akte in Ordnung. Diane bemerkte, dass er auch ein ledernes Etui besaß, das Füllfeder und Buntstifte enthielt. Mit belegter Stimme fragte sie: »Sie halten wohl nicht allzu viel von der modernen Technik, wie?«
    Er hob eine Braue. »Glauben Sie das nicht. Ich finde nur, dass jede Technik ihren Bereich hat. Bei meinen Ermittlungen ziehe ich die traditionellen Methoden vor. Papier, Füller, Bleistifte. Den Computer verwende ich für alles andere.«
    »Alles andere?«
    »Alltag, Freizeit, Gefühle …«
    »Gefühle?«
    »An dem Tag, an dem ich Ihnen ein Geständnis machen muss, Diane, schicke ich ein Mail.«
    Sie stieg aus, Patrick Langlois ebenfalls. Die riesige Kuppel des Pantheons über ihnen sah aus wie eine monströse Muschel. Der Inspektor kam um den Wagen herum auf sie zu. »Hören Sie, Diane, Heckler & Koch, MP 5, – sagt Ihnen das was?«
    »Nein.«
    »Und Glock 17, Kaliber 45?«
    »Das sind Waffen, oder?«
    »Ja. Damit wurden die Russen erschossen. Haben Sie auf Ihren Studienreisen im Busch und in der Steppe nie Automatikwaffen benutzt?«
    »Ich studiere Raubtiere. Schießübungen mache ich nicht.«
    Er strahlte unter seinen silbrigen Haaren. »Okay. Sehr gut. Ich wollte mich nur vergewissern.«
    »Bezüglich?«
    »Dass Sie mit dem Massaker nichts zu tun haben. Schlafen Sie sich aus. Ich ruf Sie heute Abend an.«
     
     
     
KAPITEL 37
     
    Das Erste, was ihr auffiel, als sie ihre Wohnung betrat, war das rote Lämpchen des Anrufbeantworters in ihrem Schlafzimmer, das schon wieder blinkte. Sie war sich nicht sicher, ob sie wirklich wissen wollte, wer angerufen hatte. Als sie das letzte Mal das Band abgehört hatte, war eine Kettenreaktion in Gang gekommen, die sie zur Stiftung Bruner und dem Horror der vergangenen Nacht geführt hatte.
    Sie ging durch den Salon in ihr Schlafzimmer, setzte sich aufs Bett, genau wie am Vortag, und betrachtete das rote Lämpchen, das wie ein Herz pulsierte. Im Geist hörte sie schon die Nachrichten ihrer Mutter, kurz und scharf wie Gewehrschüsse. Oder die Anrufe ihrer wissenschaftlichen Kollegen, die zufällig auf den Artikel in Le Monde gestoßen waren. Dieser Gedanke rief ihr in Erinnerung, dass sie nicht mehr im Büro gewesen war, seitdem … Seit wann?
    Das Telefon läutete. Diane fuhr zusammen. Ohne zu überlegen, hob sie den Hörer ab.
    »Mademoiselle Thiberge?«, hörte sie.
    Die Stimme war ihr unbekannt.
    »Wer sind Sie?«
    »Irène Pandove. Ich rufe Sie wegen des Artikels an, der gestern in Le Monde stand, über den Tod von Monsieur van Kaen.«
    »Wo … woher haben Sie meine Nummer?«
    »Sie stehen im Telefonbuch.«
    Einfältig dachte Diane: Das stimmt, ich stehe im

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