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Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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sitzenzubleiben, tief Luft zu holen, zu versuchen, die Wassertropfen fortzublinzeln, die in meinen Wimpern hingen und mein Haar hinunterrannen.
    Mein Gewand war durchnäßt und klebte an meinem unförmigen Körper.
    Der Chor der Frösche umgab mich, und ich hob die Hände zum Himmel.
    »Boaz!«
    Tirzah! Oh Tirzah! Bitte… beeil dich!
    »Boaz!«
    Ich ließ die Hände sinken, und dann sah ich
    erstaunlicherweise die Stange vorbeitreiben. Ich ergriff sie und stemmte sie mit meinem ganzen Willen in den Grund.
    Tirzah! Beeil dich!
    Die Frösche quakten, und ich glaubte Fetizza zu sehen, die sich auf den Hinterbeinen aufrichtete und schrie.
    »Tirzah! Tirzah! Beeil dich!«
    »Boaz!« schrie ich. »Boaz!« Ich stemmte die Stange wieder und wieder in den Schlamm des Sees, grunzte vor Anstrengung, dann noch einmal. Und, o ihr Götter, noch einmal. Ich konnte nichts sehen außer dickem Schilfrohr und undurchdringlichem Nebel… dann war da eine Lücke, ein Stück freies Wasser, in dem sich die Röte der Morgendämmerung spiegelte, und…
    … der Kahn schwankte, und die Frösche hüpften wie verrückt geworden hin und her und dann ins Wasser. Fetizza sprang aufgeregt auf und ab, und der Kahn schwankte von einer Seite zur anderen. Ich klammerte mich verzweifelt fest, aber zu spät, der Kahn schaukelte außer Rand und Band, und die Schmerzen waren zu groß, und ich konnte nicht gegen alles zugleich ankämpfen.
    Ich stürzte mit einem gewaltigen Aufplatschen ins Wasser, sank immer tiefer, bis sich meine Hände und mein Gesicht in den weichen Schlamm drückten. Ich kämpfte mich an die Oberfläche, kämpfte darum, nicht den Mund aufzumachen und den Schmerz herauszustöhnen, der mich durchzuckte, kämpfte, kämpfte, kämpfte…
    Da ergriffen mich starke Hände, und ich stieß mit dem Kopf durch die Wasseroberfläche. Ich schnappte in großen Zügen nach Luft, wollte seinen Namen rufen, wollte mir den Schlamm aus den Augen wischen, da tauchte er mein Gesicht kurz unter Wasser, ungeduldige Hände wischten Schlamm aus meinem Gesicht, und dann war ich frei und paddelte halb blind im Wasser herum und versuchte ihn wiederzufinden, und…
    … Millionen kreischender Juitvögel warfen sich in die Luft, ihre schrillen Schreie und das Schlagen ihrer Flügel erfüllten den Himmel und meine Seele. Der Nebel hatte sich verzogen, und die Welt hob sich rosenrot und dunkelrot gegen den von der Morgendämmerung erfüllten Himmel ab, und ich blinzelte, hielt verzweifelt nach ihm Ausschau, und dann war er da, streckte die Hände nach mir aus.
    Ich klammerte mich mit Armen und Beinen an ihn, und wir versanken wieder im Wasser, und als wir schließlich wieder oben waren, hielt er sich an dem Kahn fest und lachte.
    »Warum willst du mich ertränken, Tirzah, da du mich doch gerade erst gefunden hast?«
    Den einen Arm am Kahn und den anderen um mich gelegt beugte sich Boaz vor, um mich auf den Mund zu küssen, aber ich schluchzte zu stark, und so konnte er mich nur festhalten und mich auf Stirn und Wangen und Augen und Nase küssen.
    Danke.
    Ich weiß nicht, wer das sagte; Boaz, ich oder die Frösche – vielleicht auch wir alle.
    Schließlich beruhigte ich mich, nahm sein Gesicht fest in meine Hände und starrte ihn an.
    »Boaz.«
    Endlich schaffte er es, mich zu küssen, und dann erst wurde er sich des enormen Umfangs meines Leibes bewußt, so, als habe er ihn zuvor gar nicht bemerkt.
    »Tirzah! Das Kind! Oh, ich danke den Göttern, du hast unser Kind behalten!«
    »Es ist nicht…?«
    »Nein, nein!« Er hielt mich fest. »Nzame treibt verloren in der Unendlichkeit. Das Kind ist sicher. Ich dachte, du würdest… o ihr Götter, danke, daß du nicht auf mich gehört… Tirzah!«
    Ich hatte vor Schmerzen aufgestöhnt, und es war schlimmer als je zuvor. »Boaz, dieses Kind will geboren werden.«
    »Was?«
    »Hier, jetzt… ah!«
    »Aber ich habe keine Ahnung, wie man ein Kind zur Welt bringt!«
    »Dann wirst du es eben jetzt lernen. Schaff mich in den Kahn. Sofort!«
    Er stemmte mich über die Seite des Kahns, und ich rollte hinein und hoffte, daß die Frösche alle entkommen waren. Ich kniff die Augen zusammen, als die nächste Wehe kam, dann öffnete ich sie wieder und sah, wie mich Fetizza vom anderen Ende aus neugierig anstarrte.
    Boaz stieg in den Kahn und wäre beinahe wieder hinausgefallen, weil er so schaukelte.
    »Tirzah, ich weiß nicht, was ich…«
    »Hör mir gut zu«, stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Wenn du die

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