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Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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bewegen, nicht aus eigenem Antrieb. Das Lied hatte seine Arbeit getan und löste sich auf. Ich werde es nie wieder benutzen können. Ich hätte nicht einmal die Zuflucht richtig betreten können, auch wenn ich das gewollt hätte. Gefangen. Gefangen im Grenzland.«
    Boaz drückte meine Hand. »Und so konnte ich nur darauf hoffen, daß du mich retten würdest. Das Band zwischen uns ist durch Schmerzen und Angst geschmiedet und durch Liebe, Vertrauen und Macht gehärtet worden. Es hat uns zusammengebracht, als wir durch große Entfernungen, durch Raum und Zeit voneinander getrennt waren.« Er schwieg.
    »Aber zu diesem Band gehört noch etwas anderes, etwas, daß ich nicht so richtig erklären kann.«
    »Die Frösche«, sagte ich.
    »Ja, die Frösche. Ich glaube, keiner von uns kann die Macht und das Mysterium der Frösche bislang richtig begreifen.
    Tirzah und ich leben in einem Bund nicht nur miteinander, sondern auch mit den Fröschen.«
    »Und am Ende waren es die Frösche, die mir halfen, dich zu erreichen.« Ich erklärte den anderen, daß die Frösche gesungen hatten, als ich mich verirrt hatte und zu erschöpft zur Weiterfahrt gewesen war. »Ich war Boaz so nahe, konnte aber nicht zu ihm kommen. Erst durch die Frösche bin ich am Ziel meiner Reise angekommen.«
    Wir schwiegen lange Zeit. Ysgrave schlief warm und sicher an meiner Brust, Boaz’ Hand lag auf meiner Schulter. Isphet und Zabrze saßen so nahe beieinander wie Boaz und ich, und die Hündin hatte sich zu Laylas Füßen zusammengerollt. Auf der anderen Seite des Tisches erfreuten sich Kiamet und Holdat an einem Krug Wein, und hörten uns zu.
    Die Juitvögel hatten sich für die Nacht zur Ruhe begeben, und im Schilf quakten die Frösche.
    »Zabrze«, sagte Boaz. »Du brauchst mich nicht in Setkoth. Tirzah und ich werden eine Weile hier bleiben. Uns ausruhen. Nachdenken. Zuhören, was die Frösche uns zu sagen haben. Das Marschland erforschen.«
    »Verirrt euch nicht«, sagte Zabrze scharf. »Ich will keinen von euch jemals wieder verlieren.«
    »Nein«, erwiderte Boaz, und der Griff seiner Hand wurde fester, »ich glaube nicht, daß das passieren wird.«
    »Und die Unendlichkeit?« fragte Zabrze. »Wirst du je dorthin zurückkehren?«
    »Nein. Und noch etwas: Was auch immer du in Setkoth vorhast, Zabrze, du mußt jedes Aufflackern von Forschung nach der Unendlichkeitsformel im Keim ersticken. Nzame ist nicht vernichtet, er ist lediglich in der Unendlichkeit gefangen.
    Wer vermag schon zu sagen, was er dort im Laufe der kommenden Jahrhunderte ersinnt. Ich will nicht, daß man weitere Brücken in die Unendlichkeit baut, denn dann fürchte ich, daß Nzame sofort wieder unsere Welt betritt. Grausamer und machtvoller als je zuvor.«
    »Dann werde ich die Bücher und Schriften der Magier verbrennen lassen«, sagte Zabrze. »Jede Spur von ihnen tilgen.«
    »Gut.«
    Zabrze beugte sich vor. »Boaz, sag mir, was wir mit der Pyramide machen sollen.«
    »Entfernt die Glasplatten von der Außenseite. Schmelzt sie ein und verkauft sie als Perlen für Halsketten – die En-Dorer werden sie besonders mögen. Befreit die Kammer zur Unendlichkeit von allem goldenen Glas und schmelzt es ein.
    Vergrabt es. Macht es mit dem Schlußstein genauso. Dann versperrt jeden Schacht und Eingang so, daß keiner jemals wieder einen Weg hineinfindet.«
    »Soll das ganze Bauwerk abgerissen werden?«
    »Nein. Es hat acht Generationen gedauert, um es zu errichten, und würde zwei oder drei brauchen, es wieder niederzureißen.
    Dabei würden nur noch mehr Menschen sterben, und das werde ich nicht dulden. Nein. Füllt die Schächte und Gänge mit Stein und verschließt damit alle Eingänge. Dann überlasse die Pyramide dem Sand. Er soll sie und die Erinnerungen an sie einhüllen und dann unter sich begraben. Hinterlasse den kommenden Generationen ein Rätsel – aber keinen Hinweis auf seine Lösung.«

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