Der Steinwandler pyramiden2
die Pyramide in Wahrheit eine Brücke zu etwas unvorstellbar Bösem sein wird: Sie wird Tod und Zerstörung nach Ashdod bringen.
An dem Tag, an dem der Magier Boaz zur Baustelle kommt, verändert sich Tirzahs Leben endgültig. Boaz hat ihr bei ihrer Ankunft in Ashdod ihren Sklavennamen verliehen, und er interessiert sich für die junge schöne Frau.
Im Auftrag der Rebellen fügt sich Tirzah ihrem Schicksal, Boaz näherzukommen und bei ihm zu spionieren. Aber der Magier verfolgt andere Pläne mit der Handwerkerin. Er lehrt sie Lesen und Schreiben, was bei den Elementisten der erste Schritt zur Macht der Magier und untersagt ist.
Tirzah gerät immer stärker in Gewissenskonflikte, und schließlich steht sie zwischen den Rebellen und dem Magier.
Sie verliebt sich in Boaz und wird freiwillig zu seiner Gefährtin. Und dann bitten die Soulenai sie, den Magier auf ihre Seite zu bringen. Denn in Boaz schlummert das Erbe seines Vaters – das Erbe der Elementisten. Und es ist kein glückliches Erbe, beide Seiten ringen in ihm um die Herrschaft, die Macht der Eins und die Macht der Elemente.
Für Tirzah ist es ein mühsamer Weg zu Boaz’ Herzen. Der Magier beschert ihr viel Glück und noch mehr Qualen.
Die Pyramide nähert sich trotz aller heimlichen Bemühungen der Rebellen ihrer Vollendung. Und das Bauwerk des Bösen erwacht langsam zu einem schrecklichen Leben. Es sucht sich seine Opfer, die auf schreckliche Weise den Tod finden.
Darunter auch Tirzahs Vater, der vor ihren Augen sterben muss, als er von der Pyramide in eine Steinstatue verwandelt wird.
Außer sich vor Trauer und Entsetzen widersetzt sich Tirzah ihrem Geliebten und der Pyramide. Boaz will sie dafür mit dem Tod bestrafen, doch im letzten Moment rettet er ihr das Leben, auch wenn er sich seine Liebe zu ihr noch immer nicht eingestehen kann.
Kurz vor der Vollendung des Bauwerks, das seit Generationen Ashdods Reichtümer verschlungen hat, kommt der Herrscher des Landes zur Baustelle. Chad Nezzar bringt seinen Erben Zabrze mit, Boaz’ Bruder. Zabrze hält die Pyramide für gefährlich und den Weg der Magier für einen Irrweg. Der Thronerbe und die Sklavin werden schnell zu Verbündeten.
Aber sie können nichts ausrichten. Am Mittag des längsten Tages des Jahres werden die Magier die Kammer zur Unendlichkeit mit Sonnenlicht fluten. Die Pyramide wird zu vollem Leben erwachen. Und sie wird hungrig sein…
1
Der große Tag war voller Feierlichkeit und Erhabenheit, und ich hatte das Gefühl, daß von uns allen das Bauwerk es am meisten genoß.
Der Schlußstein war massiv – fünfzehn Quadratschritt an der Basis, stieg er pyramidenförmig etwa fünfzehn in der Höhe, genau wie die Kammer zur Unendlichkeit. Der Schlußstein, eigentlich eine Spitze, war genau wie die Kammer mit goldenen Glasnetzen ausgekleidet, mit den gleichen Aufschriften und Formeln versehen.
Er war der äußerliche Ausdruck der inneren Kammer.
Ich wandte den Kopf ab, als wir an ihm vorbeikamen. Ich wollte nicht ein einziges Wort lesen müssen.
Die meisten Leute auf der Baustelle waren erschienen, um die Fertigstellung der Pyramide mitzuerleben. Zwei Mauern, die die Pyramide umgeben hatten, waren eingerissen worden; jetzt trennte sie nichts mehr von dem Land im Norden und dem Fluß im Osten. Die Siedlungen der Sklaven und der Magier waren die einzigen, die noch von Mauern umgeben waren.
Nördlich der Pyramide stand der größte Teil des Heeres, das Chad Nezzar mitgebracht hatte; andere Einheiten hatten entlang der Straße zum Kai Aufstellung genommen, während wiederum noch andere die üblichen Verbände verstärkten, die die Sklaven im Auge hatten.
Die Sklaven befanden sich im Nordosten, saßen mit untergeschlagenen Beinen in einem stummen Haufen auf dem Boden, zusammengedrängt, Schulter an Schulter. Sie waren von den Wachen, den Mauern und der Pyramide selbst umgeben.
Magier, Adlige und die anderen Gäste, mich eingeschlossen – standen ordentlich im Vorhof der Pyramide in Reih und Glied.
Wieder wurde ich unauffällig in den Hintergrund verbannt, diesmal stand ich an der Mauer der Magiersiedlung. Genau auf der anderen Seite befand sich Boaz’ Residenz.
Mir schoß der verrückte Gedanke durch den Kopf, daß ich einfach darüberklettern und mich in den Tiefen des Hauses verbergen konnte, wenn die Dinge zu schlimm wurden.
Vielleicht am Fuß des Schwimmbeckens. Dort würde mich die Pyramide niemals sehen können. Oder doch?
Kiamet und Holdat standen neben mir; Kiamet für
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