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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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nicht verstanden hatten, dessen war er sich recht sicher. Aber um eine Vergewaltigung oder so konnte es sich nicht gehandelt haben.«
    »Das muss eine Erleichterung für Sie gewesen sein. Haben Sie mit einem Therapeuten über die Sache gesprochen?«
    »Wie gesagt, sprach ich mit meinem guten Freund. Fragte ihn nach seiner Meinung. Er riet mir stark von einer Therapie ab. Er war der Auffassung, eine Therapie könne die Selbstheilung erschweren. Er fand nicht, dass erwachsene Leute in ihren Erlebnissen herumfuhrwerken sollten. Zumindest nicht auf diesem Niveau, um es einmal so zu sagen.«
    »Und Sie haben seinen Rat befolgt?«, fragte Johansson.
    »Ja«, antwortete Erika Brännström. »Das fiel mir auch nicht weiter schwer, müssen Sie wissen. Ich bin in diesem Bereich der Medizin so vielen Verrückten begegnet. In dieser Frage denke ich vielleicht wie alle aus Norrland.«
    »Klug«, meinte Johansson. »Und Staffan Nilsson? Was geschah mit dem?«
    »Das war ja das Seltsame«, meinte Erika Brännström. »Er ließ einen ganzen Monat lang nichts von sich hören. Vorher hatte er mehrmals in der Woche angerufen. Schließlich rief ich ihn an. Ich fragte ihn ganz direkt, was mit meinen Mädchen im Kolmården geschehen sei.«
    »Und was sagte er?«

    »Er war schockiert. Versicherte und beteuerte, dass nichts geschehen sei, ich hatte den Eindruck, dass er weinte. Es klang zumindest so. Er verstehe nicht, wovon ich spräche. Er sei vollkommen unschuldig.
    Ich erwiderte, das könne man wirklich nur hoffen. Wenn er jedoch nur den geringsten Versuch unternähme, mit mir oder mit den Mädchen in Verbindung zu treten, dann würde ich ihn sofort bei der Polizei anzeigen.«
    »Und das war der letzte Kontakt?«
    »Ja. Seither habe ich ihn nie mehr getroffen oder mit ihm gesprochen. Ich habe ihn auch nicht zufällig gesehen.«
    »Haben Sie mit Margaretha darüber gesprochen?«
    »Nein. Sie wäre vermutlich tot umgefallen. Sie war noch gutgläubiger als ich.«
    »Ich glaube, Ihre Reaktion war sehr normal«, meinte Johansson. »Normale, anständige Menschen können es nicht verstehen, wenn sich ein Mensch, dem man vertraut, so verhält, wenn es um die eigenen Kinder geht.«
    »Jetzt wollen Sie natürlich wissen, ob ich einen Verdacht schöpfte, nach dem, was Yasmine zugestoßen war. Und das ist wirklich sehr merkwürdig, und ich habe volles Verständnis dafür, wenn Sie mir das nicht glauben, aber ich kam nicht auf die Idee, dass es Staffan gewesen sein könnte. Dass es jemand gewesen sein musste, der ähnliche Neigungen hatte, so viel war mir natürlich auch klar. Aber dass ausgerechnet er es gewesen sein sollte, das fiel mir nie ein. Was mit Yasmine passiert war, war ja ganz schrecklich. Es war etwas ganz anderes als das, was meinen Mädchen vielleicht zugestoßen war. Yasmines Mörder musste ja ein Monster gewesen sein, und ein Monster war Staffan Nilsson, so wie ich ihn kannte, nicht. Er hatte sie möglicherweise dazu gebracht, an seinem Schwanz rumzufingern oder so was, aber er hatte sie nicht vergewaltigt und erdrosselt und all das andere. Das war undenkbar.
Das war einfach zu furchtbar gewesen, um wahr zu sein.«
    »Ich glaube Ihnen«, sagte Johansson. Sie sind nicht die Erste, die so gedacht hat, und auch nicht die Letzte, dachte er.
    »Ich bin zumindest ehrlich«, meinte Erika Brännström. »Ich begriff es einfach nicht.«
    »Margaretha Sagerlied«, sagte Johansson. »Hatten Sie noch Kontakt zu ihr, nachdem sie das Haus verkauft hatte und in die Stadt gezogen war? Nachdem Sie aufgehört hatten, bei ihr zu arbeiten. Das war doch im Frühjahr ’86?«
    »Sie ließ ein Mal von sich hören. Das war ein halbes Jahr später, im Herbst ’86. Da bat sie mich, bei ihr vorbeizukommen. Ich besuchte sie in ihrer Wohnung in Östermalm. In der Riddargatan, wenn ich mich recht entsinne. Es war ein richtiger Schock für mich. Ihre Persönlichkeit hatte sich vollkommen verändert. Sie wirkte geradezu verwirrt. Vollkommen abgemagert war sie auch. Sie erzählte, sie sei an Krebs erkrankt. Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, wovon sie eigentlich sprach. Dass es um Johans Neffen ging. Ich bin überzeugt davon, dass sie glaubte, er habe sich das Leben genommen. Dann sprach sie lange über meine Mädchen und dass ich mir keine Sorgen um sie machen solle. Es gebe keinen Grund zur Beunruhigung. Sie sei sich sicher, dass nichts passiert sei. Das war wirklich ganz schrecklich.«
    »Das kann ich mir gut vorstellen«, meinte Johansson. »Und dann

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