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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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angeblich zu spät sei, ihn zu bestrafen. Dass er für seine Tat nicht mehr büßen muss. Und zwar aufgrund eines seltsamen Gesetzes, das offenbar nur Anwälte verstehen können. «
    »Ja«, sagte Johansson. »Das stimmt. Wenn ein Verbrechen verjährt ist, kann der Täter nicht mehr bestraft werden.«
    »In diesem Fall würde ich Sie gerne um etwas bitten«, sagte Erika Brännström.
    »Und das wäre?«
    »Dass Sie dafür sorgen, dass er doch noch seine Strafe bekommt. «
    »Ich verspreche, mein Möglichstes zu tun«, erwiderte Johansson.
    »Gut«, antwortete Erika Brännström. »Um anständigen Leuten in die Augen schauen zu können, muss man selbst anständig sein. Einem guten Menschen fällt es nicht immer leicht, sich das Böse vom Leib zu halten, und manchmal ist es so schlimm, dass man Böses mit Bösem vergelten muss. Danach kann man die Angelegenheit vielleicht hinter sich lassen und wieder man selber sein. Dass müssen Sie doch verstehen, Sie sind doch auch aus Norrland.«

    »Ich habe nicht vor, ihn totzuschlagen, falls Sie das meinen«, sagte Johansson.
    »Nein, wirklich nicht, denn das wäre auch nicht mein Wunsch. Aber Ihnen fällt sicher etwas ein, womit man leben könnte.«
     
    »Ging alles glatt, Chef?«, fragte Max, als sie wieder auf dem Weg nach Södermalm waren.
    »Ganz ausgezeichnet«, meinte Johansson. Trotz des Themas, dachte er.
    »Das freut mich«, erwiderte Max. »Sagen Sie Bescheid, wenn ich irgendwas tun kann.«
    »Ich verspreche es«, sagte Johansson. Der einfachste Ausweg, dachte er. Jemanden wie Max zu beauftragen, Staffan Leander Nilsson totzuschlagen. Auge um Auge, Zahn um Zahn. »Hören Sie, Max«, sagte Johansson. »Wollen wir nicht irgendwo anhalten und einen Hamburger verdrücken?«
    »Nein«, sagte Max und schüttelte den Kopf. »Eher nicht.«
    »Haben Sie gar keinen Hunger?«
    »Doch«, meinte Max. »Aber da Pia mich vermutlich totschlagen würde, halte ich das für eine ausgesprochen schlechte Idee. Sie müssen schon entschuldigen, Chef, aber so ist es.«
    »Was halten Sie dann von einem kleinen Salat, wenn wir nach Hause kommen?«
    »Davon halte ich sehr viel«, erwiderte Max. »Gegen einen kleinen Salat ist nie etwas einzuwenden.«

79
Freitag, 13. August 2010
    Am Freitagabend unternahmen Jarnebring und Max einen weiteren Versuch, die DNA von Staffan Nilsson zu beschaffen. Erst riefen sie ihn zu Hause an. Keine Antwort. Nicht einmal ein Anrufbeantworter. Dann versuchten sie es bei der Handynummer, die Gunsan beschafft hatte. Auch dort keine Antwort, und auf seiner Mailbox eine Nachricht zu hinterlassen, war natürlich undenkbar.
    Da sie schon einmal unterwegs waren, fuhren sie dann doch noch zu seinem Haus, um die Lage zu peilen. Sein Auto stand an der üblichen Stelle. Genauso sauber, verschlossen und mit einer Alarmanlage gesichert wie immer.
    Dann betrat Jarnebring das Haus, in dem Nilsson wohnte. Lauschte an seiner Wohnungstür. Vollkommene Stille. Schließlich ging er wieder runter auf die Straße und betrat das gegenüberliegende Haus, von dessen Treppenhaus aus sich ein guter Blick auf Nilssons Fenster bot. Kein Licht brannte, Fernseher lief auch keiner, keine Spuren menschlichen Lebens.
    »Glauben Sie, er hat sich dünn gemacht?«, fragte Max, als Jarnebring wieder im Auto saß.
    »Nein«, erwiderte dieser. »Das Gefühl habe ich nicht.« Wenn ich doch noch im Dienst wäre und es mit einem aktuellen Fall zu tun hätte, dachte er, und mir meine Fahndertruppe
für alles Praktische zur Verfügung stünde, dann müsste ich hier nicht herumsitzen und Mutmaßungen anstellen.
    »Schluss für heute«, meinte Jarnebring. »Wir können jetzt noch eine Runde drehen und einen Blick in die umliegenden Kneipen werfen, aber dann beenden wir die Aktion. Vorausgesetzt, es ereignet sich nichts weiter.«
    »Er hat sich keinesfalls dünngemacht«, sagte Johansson, als Max vor dem Sofa in seinem Arbeitszimmer einen Rapport über die Aktivitäten des Abends ablegte.
    »Sie müssen’s ja wissen, Chef«, meinte Max.
    »Er ist nicht der Typ dafür«, sagte Johansson und schüttelte den Kopf. »Er gehört nicht zu den Leuten, die sich das Leben nehmen; er ist viel zu eingenommen von sich selbst. Er hätte auch nicht sein Auto zurückgelassen, falls er sich jetzt dünngemacht hätte. Das hätte er nämlich vorher noch verkauft. Egozentrische Leute sind auch immer geizig. Das ist ganz praktisch für Leute wie mich, die sie einbuchten wollen. Sie sind nämlich oft etwas spät dran.«
    »Sie

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