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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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suspendiert worden. Einige seiner Kollegen hatten gekündigt, und Sjöbergs Nachfolger, dieser Halbblinde aus Jugoslawien, der so kurzsichtig war, dass er immer der Yuccapalme im Entrée Guten Tag gesagt hat, wenn er morgens zur Arbeit kam …«
    »An den erinnere ich mich auch«, sagte Johansson. »Und was hat der damit zu tun?«
    »Nichts«, sagte Jarnebring und schüttelte den Kopf, um dem Gesagten mehr Nachdruck zu verleihen. »Er ist ins Ausland gegangen, um irgendwelche Forschungen zu betreiben. Wie auch immer, es gab also kaum kompetentes Personal. Deswegen sprang Sjöberg ein, damit an seinem alten Arbeitsplatz zumindest wieder halbwegs geregelte Zustände herrschten. Wie du sicher weißt, hatte er für Leute, die kleine Mädchen vergewaltigen und ermorden, besonders wenig übrig.«
    »Sjöberg«, meinte Johansson. »Vollkommen hemmungslos. Wenn er recht hatte, brauchte man keine Polizei, keinen Staatsanwalt und kein Gericht mehr.« Besser hätte es ja gar nicht laufen können, dachte er. »Ich höre«, sagte er und lehnte sich in seinem Bett zurück.

24
Mittwoch, 26. Juni 1985
    Die Obduktion von Yasmine Ermegan wurde am Samstag, den 22., und Sonntag, den 23. Juni 1985 vorgenommen. Das Protokoll wurde drei Tage später verfasst und unterzeichnet, am Mittwoch, den 26. Juni 1985, und zwar von Dr. med. Ragnar Sjöberg, dem emeritierten Professor der Gerichtsmedizin. Seine Unterschrift war gut zu lesen. Er hatte eine ordentliche, harmonisch gerundete, etwas nach rechts geneigte Handschrift.
    Den ersten, vorläufigen Bericht hatten Jarnebring und seine Kollegen jedoch schon früher erhalten – und zwar am Abend des 22. Juni, eines Samstags. Nur wenige Tage später, am selben Tag, als Sjöberg Jarnebring das Protokoll per Boten schickte, rief dieser bei Jarnebring an und bat darum, er möge sich mit seinen Kollegen vom Fahndungsdezernat zu einem »vertraulichen und offenen Gespräch« bei ihm einfinden, vorausgesetzt, sie brächten Evert Bäckström nicht mit.
    »Schon allein der Anblick dieses kleinen Idioten, ist mir zu viel«, erklärte Sjöberg. »Den einzigen Trost finde ich in meiner Überzeugung, dass er seine Tage hier an meinem alten Arbeitsplatz beschließen wird, und zwar in einem Zustand, dem nicht einmal ich irgendetwas entnehmen kann.«
    Mit diesen frommen Wünschen im Gedächtnis führten
Jarnebring und seine Kollegen dann ein längeres und sehr ertragreiches Gespräch mit dem legendären Gerichtsmediziner.
     
    Zum Zeitpunkt ihres Todes hatte Yasmine Ermegan rund dreiunddreißig Kilogramm gewogen und war circa 133 Zentimeter groß gewesen. Der Grund, warum Sjöberg diese Angaben nicht präziser sagen konnte, war, dass sie schon eine Woche tot gewesen war und diese Zeit größtenteils in schwarze Folie eingewickelt und hineingedrückt in den sumpfigen Grund eines Schilfgürtels ein paar Kilometer nordwestlich von Skoklosters Slott in Uppland gelegen hatte.
    Yasmine war erstickt worden, wahrscheinlich mit einem Kissen, da Sjöberg eine Daunenfeder in ihrem Hals und ein paar weiße Fäden zwischen den Zähnen entdeckt hatte.
    »Sie hat in das Kissen gebissen, als er sie erstickte, daher die Daunenfeder und die Textilreste«, erklärte Sjöberg. »Das will ich betonen«, unterstrich er. »Die Feder ist nicht dort hingeraten, als sie im Schilf lag. Außerdem fand sich die Feder ganz tief im Rachen und kann dort nur durch die Atmung hingeraten sein.«
    Bevor sie erstickt wurde, wurde Yasmine vergewaltigt. Vaginale Penetration. Die Unterleibsverletzungen entsprachen jenen, die entstehen, wenn sich ein Erwachsener an einem kleinen Mädchen vergreift. In ihrer Scheide hatte man Sekret des Täters sichergestellt, jedoch kein Sperma. Dieses fand sich in großen Mengen auf ihrem Bauch, auf ihrer Brust und in ihren Haaren. Außerdem auf ihrem rosa T-Shirt.
    »Er hat ihn rausgezogen, bevor er kam, und auf ihren Bauch, auf ihre Brust und auf ihr Haar ejakuliert«, erklärte Sjöberg Jarnebring und seinen Kollegen.
    Die Leiche wies jedoch keine durch Gegenwehr bedingte Verletzungen auf. Sjöberg und seine Kollegen vom Rechtsmedizinischen
Institut fanden die Erklärung im Blut und in bestimmten inneren Organen. Ein schnell wirkendes, starkes Schlafmittel. Die dreifache der zulässigen Dosis für jemanden ihres Alters mit ihrem Gewicht.
    »Der einzige Trost bei dieser traurigen Geschichte ist vermutlich, dass sie bewusstlos gewesen sein muss, als er sich an ihr vergriff«, stellte Sjöberg fest.
    »Wie konnte sie

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