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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Jarnebring und nickte dem im Bett liegenden Johansson zu.
    »Ganz richtig«, erwiderte Johansson. »Wenn du also morgen wiederkommst, wäre es gut, wenn du ein paar Kleider für mich dabeihättest. Nichts Besonderes. Eine bequeme Hose, eine Unterhose und ein Hemd. Und natürlich ein paar Schuhe. Schuhe brauche ich.«
    »Was du nicht sagst«, meinte Jarnebring und versuchte zuversichtlicher zu klingen, als ihm zumute war.
    »Unbedingt«, sagte Johansson. »Immerhin scheint während der letzten fünfundzwanzig Jahre nichts mehr unternommen worden zu sein in dieser Sache.«
    »Tja«, sagte Jarnebring. »Ein wenig schon. Im Frühjahr ’89, als Helene Nilsson in Schonen ermordet wurde, wurde die Ermittlung wieder aufgenommen, um eventuelle Verbindungen zwischen dem Mord an Yasmine und dem Mord an Helene aufzudecken. Aber nichts deutete auf eine Übereinstimmung hin. Die Täter hatten verschiedene Blutgruppen, und als man das DNA-Material von Yasmines Mörder auswertete, stand außer Zweifel, dass es sich um zwei verschiedene Personen handelt. Dann legte man den Fall wieder auf Eis.«
    »Und seitdem ist nichts mehr unternommen worden?«
    »Nur die normalen Routine-Updates und Vergleiche mit neuen Fällen, die im Laufe der Jahre reinkamen. Jetzt, im Winter, als nur noch ein halbes Jahr bis zur Verjährung blieb, sollte die Cold-Cases-Gruppe der Bezirkskriminalpolizei in Stockholm noch einen letzten Versuch starten, aber dann wurde doch dieser Staatsanwalt in Huddinge erschossen, und sie bekamen etwas anderes zu tun.«

    »Kalte Fälle«, schnaubte Johansson. »Mit so einem Schwachsinn sollte man sich gar nicht erst befassen. Mordfälle sind Frischware.«
    »Klingt nach einem klugen Gesichtspunkt«, meinte Jarnebring. »Sehr klug sogar«, meinte er aus irgendeinem Grund.
    »Was heckt ihr hier schon wieder aus?«, fragte Pia Johansson, die plötzlich in der Tür stand.

21
Mittwochabend des 14. Juli 2010
    Jarnebring umarmte Pia, obwohl sie bereits am Bett stand und ihrem Mann vorsichtig über die Wange strich. Dann räusperte er sich und steckte seine Papiere in die Hosentasche.
    »Höchste Zeit, den Rückzug anzutreten«, sagte Jarnebring.
    »In der Tat«, erwiderte Johansson. »Pass auf dich auf, Bo. Wir sehen uns morgen. Und vergiss nicht, was du mir versprochen hast.«
    »Was hat er denn dieses Mal versprochen?«, fragte Pia und sah Jarnebring neugierig an.
    »Weder Wurst noch Branntwein«, antwortete Jarnebring. »Nur, wieder vorbeizuschauen. Er ist fast schon wieder der Alte, es gibt allen Grund, ein Auge auf ihn zu haben.«
    Dann nickte er, klopfte seinem besten Freund auf die Schulter und ging. Auf der Schwelle hielt er inne und nickte nochmals.
    »Bo steht etwas neben der Kappe«, meinte Johansson, nachdem sich die Tür geschlossen hatte. »Ich glaube, die Sache hat ihn ziemlich mitgenommen«, erklärte er. Was fasel ich da?, dachte er. Sie hatte bestimmt von sich aus gemerkt, dass Jarnebring irgendwie anders war.

    Pia setzte sich neben Johansson aufs Bett. Sie beugte sich vor und strich ihm vorsichtig mit den Fingern über Wangen und Stirn.
    »Und wie geht es dir?«, fragte sie.
    »Gut.« Johansson nickte. »Ich bin müde, in der Tat auch etwas down, aber es geht mir besser als zuvor.«
    »Ich habe mit der Stationsschwester gesprochen. Sie sagt, du isst zu wenig. Du musst essen. Das verstehst du doch?« Sie sah ihn ernst an.
    »Das mach ich doch«, erwiderte Johansson. »Dickmilch und Obst, Gemüse und Ballaststoffe und lauter so Zeug. Ich habe zwei Bananen und einen Apfel gegessen. Bo hatte eine ganze Tüte voll dabei.«
    »Keine Würste?«, fragte Pia.
    »Nein.« Johansson schüttelte den Kopf. »Ich habe offenbar auf so was keinen Hunger mehr.«
    »Worüber hast du dich dann mit Bo unterhalten? Ich habe mir sagen lassen, er sei den ganzen Nachmittag hier gewesen.«
    »Wir haben in Erinnerungen geschwelgt. Sachen, die ich längst vergessen hatte. Fälle und so. Es ging nicht um uns«, meinte er. Warum habe ich das jetzt gesagt?, überlegte er.
    »Bist du dir sicher, dass du nichts essen willst?«
    »Nein, ich bin rundum zufrieden.«
    »Willst du schlafen?«
    »Nur, wenn du dich zu mir legst«, sagte Johansson.
    »Wenn du ein Stück rückst und versprichst, nicht zu schnarchen«, antwortete Pia.
    »Ich verspreche es«, sagte Johansson.
     
    Dann rückte er ein Stück und drehte sich zur Seite. Sie legte sich neben ihn. Er umarmte sie mit seinem gesunden Arm. Schließlich schlief er ein. Schlief einfach, traumlos

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