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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Johansson. »Aber ich spreche nicht von normalen Daunenkissen oder normalen Kissenbezügen aus Baumwolle.«
    »Nein, nein, du sprichst von …«
    »Wenn du jetzt einfach mal die Klappe halten könntest und mich nicht dauernd unterbrechen würdest, dann könnte ich dir den Unterschied zwischen einem normalen weißen Kissenbezug aus Baumwolle und dem Kissen, das unser Täter zum Ersticken von Yasmine verwendet hat, erklären.«
    »Ich höre«, sagte Jarnebring, lehnte sich zurück und faltete die Hände über seinem Waschbrettbauch.

    Die Sache war laut Johansson eigentlich recht simpel. Die Füllung fast aller sogenannter Daunenkissen bestand in der Regel aus Federn. Federn und ein wenig Daunen, meistens von Enten und Gänsen, die zu diesem Zweck gezüchtet werden. Die großen Hersteller von Federn und Daunen für Kissen und Decken befanden sich in Asien. Größter Exporteur war China.
    Normale Kissenbezüge mit Ausnahme der einfachsten und billigsten wurden aus Baumwolle hergestellt und fast nie aus Leinen.
    »Du willst also sagen, dass gerade dieses Kissen ein verdammt ungewöhnliches Kissen war?«, fragte Jarnebring grinsend.
    »Hast du eine Ahnung, was so ein Kissen heute kosten würde? Falls es überhaupt erhältlich wäre, meine ich. Ein Kissen mit einer Eiderdaunenfüllung und einem Kissenbezug aus feinstem Leinen?«
    »Nicht den blassesten Schimmer«, meinte Jarnebring und schüttelte den Kopf.
    »Zwanzigtausend, dreißigtausend, vielleicht noch mehr. Für eine passende Decke musst du vermutlich hunderttausend anlegen. Also hunderttausend Kronen. Falls es dir heutzutage überhaupt gelingt, solche Kissen und Decken aufzutreiben. «
    »Ich verstehe«, sagte Jarnebring. »Und wer ist so übergeschnappt, hunderttausend für ein Kissen und eine Decke auszugeben? «
    »Jedenfalls kein normaler Kindsmörder«, sagte Johansson. »Jedenfalls nicht solche wie Johan Ingvar Löfgren, Anders Eklund oder Ulf Olsson. Übrigens auch sonst keiner aus dieser Gruppe. Nicht einmal Yasmines Mörder, der mitfühlende und rücksichtsvolle Pädophile, von dem Professor Sjöberg geschwafelt hat.«

    »Ich kann dir nicht ganz folgen«, sagte Jarnebring. »Das musst du mir erklären.«
    »Es war nicht sein Kissen«, sagte Johansson.
     
    Jarnebring dachte über eine Minute lang nach. Dann nickte er Johansson zu, richtete sich auf seinem Stuhl auf, beugte sich vor und nickte erneut.
    »Ich höre«, sagte er.
    »Margaretha Sagerlied«, meinte Johansson. »Sagt dir dieser Name etwas?«
    »Im Augenblick nicht«, sagte Jarnebring. »Wer ist das?«
    »Sie kommt in deinen Unterlagen vor. Witwe, zum Zeitpunkt des Verbrechens zweiundsiebzig Jahre alt, Opernsängerin, feine Dame, um es einmal so auszudrücken, starb ’89. Ihr Mann war zwanzig Jahre älter als sie, starb bereits ’80 im Alter von fünfundachtzig Jahren. Wenn man das alles zusammennimmt und was ich sonst noch gehört habe, spricht einiges dafür, dass sie recht reich gewesen sein muss. Vor ihrem Haus haben wir gehalten. Als Yasmine ermordet wurde, wohnte sie im Majblommestigen 2. Als die Sache passierte, war sie verreist, sie verreiste einige Tage vor dem Mord und kam etwa eine Woche später zurück. Ihr Name wurde im Übrigen recht früh gestrichen. Von Bäckström natürlich.«
    »Jetzt komme ich wieder mit«, sagte Jarnebring, der plötzlich recht angetan wirkte.
    »Ausgezeichnet«, erwiderte Johansson.
    »Ihren Mann können wir vergessen«, meinte Jarnebring. »Viel zu alt und der Einfachheit halber bereits tot. Wie sah es mit Kindern und Enkeln aus?«
    »Problem«, erwiderte Johansson. »Weder sie noch ihr Mann scheinen welche gehabt zu haben.«
    »Nicht einmal welche im Dorf, wie man früher zu sagen pflegte?«

    »Nein«, antwortete Johansson. »Ich habe diesbezüglich keine Hinweise gefunden, und ich habe das sichere Gefühl, dass ich auch nichts finden werde. Weder auf seiner noch auf ihrer Seite. Es muss sich also um einen jüngeren, männlichen Bekannten von ihr gehandelt haben. Jemanden, den ihr übersehen habt.«
    »Tja«, meinte Jarnebring. »Vielleicht solltest du diesem konfusen Zeugen, der den roten Golf gesehen haben will, nicht allzu viel Bedeutung beimessen. Schließlich hat er alles zurückgenommen.«
    »Klar«, meinte Johansson mit einem Achselzucken. Wir leben in einem freien Land, dachte er.
    »Aber das mit dem Kissen leuchtet mir ein«, fuhr Jarnebring fort. »In dem Viertel wohnten etliche reiche Leute, das kann ich dir sagen. Etliche hatten Söhne im

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