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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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erwägen solltest, ein Haus zu kaufen, könnte ich mir vorstellen, auch deine Wohnung zu übernehmen«, sagte Jarnebring. »Jetzt, wo ich schon dein Auto gekauft habe, meine ich.«
    »Nein«, antwortete Johansson. »Mir gefällt es in Södermalm. «
    »Du bist einfach nur mit dem Ohr am Gleis hängen geblieben«, meinte Jarnebring lächelnd.
    »Nein«, sagte Johansson. »Ich dachte nur, dass du dir vielleicht gerne den Tatort ansehen möchtest.« Er nickte in Richtung des großen blauen Hauses.

DRITTER TEIL
    »Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand …«
    Das zweite Buch Mose, 21,24

34
Mittwochnachmittag des 21. Juli 2010
    Anfangs begnügte sich Jarnebring ebenfalls mit einem Nicken, erst in Richtung des großen Hauses, dann in Johanssons Richtung.
    »Wie kommst du auf diese Idee?«, fragte er. »Ich meine, dass dies der Tatort sein könnte?«
    »Das Kissen. Das Kissen und der Kissenbezug«, antwortete Johansson, der vollkommen in Gedanken versunken zu sein schien. »Das hat mich auf die Idee gebracht.«
    »Das Kissen? Und der Kissenbezug?«
    »Ja, aber da sind auch noch andere Dinge. Die Haarspange, der rote Golf. Ich habe das Gefühl, dass das Auto genau an dieser Stelle geparkt war. Das ganze Umfeld, um es mal so auszudrücken.«
    »Das Kissen, der Kissenbezug, die Haarspange, ein roter Golf. Das ganze Umfeld?« Soll ich mich freuen oder mir Sorgen machen?, überlegte Jarnebring.
    »Es gibt noch andere Indizien. Aber mehr so als Gefühl. Die Frau, die hier wohnte, zum Beispiel.«
    Die, die hier wohnte? Jetzt mache ich mir ernsthaft Sorgen, dachte Jarnebring. Wo kommt die jetzt schon wieder her?
    »Könntest du mir das bitte erklären?«, sagte er.
    »Später«, antwortete Johansson. »Jetzt will ich nach Hause.«
Endlich zu Hause, dachte er, als er über die Schwelle seiner Wohnung in der Wollmar Yxkullsgatan trat. Zwar auf seinen besten Freund gestützt, aber im Großen und Ganzen aus eigener Kraft.
    »Wir setzen uns ins Arbeitszimmer. Dann kann ich mich auf dem Sofa zurücklehnen. Gib mir meinen Stock, dann schaffe ich das schon alleine.«
    »Mir macht das nichts aus«, wandte Jarnebring ein. »Wenn du möchtest …«
    »Tu, was ich sage«, fiel ihm Johansson ins Wort. »Hol mir ein Glas Wasser. Wenn du was essen willst, der Kühlschrank ist sicher voll. Pia sorgt immer dafür. Mir genügt ein Glas Wasser.«
     
    Endlich zu Hause, dachte er, als er mit gewisser Mühe auf dem Sofa Platz genommen und wie immer die Beine hochgelegt hatte. Gleiches Sofa, dieselbe Ecke desselben großen Sofas, in dem er im Laufe der Jahre tausende von Stunden verbracht haben musste, als er gelesen, ferngesehen, ein Nickerchen gehalten oder einfach nur nachgedacht hatte. In diesem Zimmer stand nun auch ein großes Bett, das Pia für ihn gekauft und an die Schmalseite gestellt hatte. Es besaß eine Menge elektrischer Finessen. Er freute sich schon darauf, sie auszuprobieren.
     
    Jarnebring holte sich einen Stuhl und nahm ihm gegenüber Platz. Auf den Couchtisch stellte er eine große Flasche Mineralwasser, eine Obstschale und zwei Gläser.
    »Willst du nicht vielleicht doch ein belegtes Brot?«, fragte Johansson und nickte in Richtung des Tabletts.
    »Ich habe keinen Hunger. Ich bin aber verdammt neugierig. «
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Johansson. »Dazu komme
ich schon noch. Ich überlege mir nur, in welcher Reihenfolge ich erzählen soll.«
    »Ich schlage vor, dass du eine Reihenfolge wählst, die auch ein einfacher Schutzmann versteht.«
    »Natürlich«, erwiderte Johansson. »Du erinnerst dich doch an die Daune und die beiden weißen Fäden, die der Gerichtsmediziner im Rachen und zwischen den Zähnen des armen Mädchens gefunden hat? Und dass sie mit einem Kissen mit weißem Bezug erstickt worden sein soll?«
    »Das glaube ich auch«, meinte Jarnebring. »Das glaubten alle. Sogar der kleine Fettsack Bäckström hatte gegen die Kissen-Theorie nichts einzuwenden.«
    »Die Sache ist die, dass es sich nicht um ein normales Kissen handelte. Auch nicht um einen normalen Kissenbezug. Das Kissen war mit Eiderdaunen gefüllt, und der Bezug muss aus Leinen gewesen sein.«
    »Einen Augenblick«, sagte Jarnebring und hob sicherheitshalber die rechte Hand. »Meine Frau und ich haben zu Hause in unserem schlichten Reihenhaus eine Menge Daunenkissen. Wir haben sogar Daunenkissen in unserem noch schlichteren Sommerhaus. Das weißt du. Du warst schließlich schon bei uns, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land.«
    »Ich weiß«, sagte

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