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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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fragte Johansson.
    »Den roten Golf, mit dem du mir immer wieder kommst. Es gibt einen ganzen Karton mit Auszügen aus dem Zulassungsregister plus Recherchen zu den auffälligen Golfbesitzern, wie jene mit Vorstrafen und jene, die in der Nähe wohnten. «
    »Diese Unterlagen bitte auch«, stimmte Johansson zu.
    »Du bekommst sie morgen«, sagte Jarnebring. »Kann ich sonst noch was für dich tun?«
    »Ja. Du kannst gehen«, meinte Johansson. »Ich möchte nämlich ein kleines Nickerchen halten.«
    »Ist das so klug?«, fragte Jarnebring. »Ich wollte eigentlich warten, bis Pia kommt. Ich kann mich, wenn du willst, auch irgendwo anders hinsetzen.«
    »Okay, okay«, sagte Johansson, plötzlich müde. Keine Kraft, dachte er. Muss schlafen. Die Kopfschmerzen hämmerten bereits gegen seine Schläfen.
    »Ich sitze in der Küche«, sagte Jarnebring. »Ruf mich, falls was sein sollte.«
    »Mir ist gerade noch was eingefallen«, sagte Johansson. »Glaubst du, man kann einen fünfundzwanzig Jahre zurückliegenden Mordfall lösen, obwohl man ans Sofa gefesselt ist?«
    »Wir müssen vermutlich den einen oder anderen Lokaltermin einschieben«, meinte Jarnebring und lächelte. »Du kannst das Sofa mitnehmen, wenn du willst. Mach dir mal keine Sorgen.«

    »Hm«, erwiderte Johansson. Das müsste gehen, dachte er. Der ältere Bruder von Sherlock Holmes wäre sicher auch damit klargekommen, dachte er.
    Dann schlief er ein.

37
Mittwochnachmittag des 21. Juli 2010
    Die Düfte weckten ihn. Die Düfte des Essens, das sie für ihn zubereitete. Dann strich sie ihm mit der Hand vorsichtig über Wangen und Schläfen. Der Schmerz in seinem Kopf verschwand.
    »Jarnebring?«, sagte Johansson. »Ist der noch da?«
    »Keine Sorge«, erwiderte Pia. »Ich habe ihn schon vor einer Stunde rausgeschmissen. Ich habe dir was gekocht«, sagte sie und nickte in Richtung des Tabletts, das sie auf den Tisch neben dem Sofa gestellt hatte.
     
    Endlich wieder zu Hause, endlich vernünftiges Essen. Vielleicht nicht immer das, was man sich selbst ausgesucht hätte, aber doch aus einer anderen und besseren Welt als der der Krankenhausgroßküchen. Ein Salat mit Vollkornreis und etwas gebratenem Lachs, der in der Mitte genau die richtige Rosafärbung hatte. Für seinen Geschmack vielleicht etwas zu viel Grünzeug, Pilze und Spargel. Kein Bier, kein Wein und natürlich auch kein Kurzer, aber er war auch mit einem kalten Mineralwasser zufrieden. Außerdem richtiger Kaffee. Ein doppelter Espresso und dazu heiße Milch.
    Du lebst, dachte Lars Martin Johansson. Hör endlich auf, dich selbst zu bemitleiden.

    »Du bist viel zu nett zu mir, Pia«, sagte Johansson. »Wärest du die weibliche Hauptperson eines Romans, der unsere Gegenwart schildert, so würden deine Geschlechtsgenossinnen in allen Feuilletonredaktionen über dich herfallen, weil du die Sache der Frau verraten hast.«
    »Und wenn es umgekehrt gewesen wäre?«, meinte Pia. »Wenn ich krank geworden wäre?« Jetzt erkenne ich dich wieder, dachte sie.
    »Vermutlich genauso schlimm«, meinte Johansson.
    »In guten wie in schlechten Zeiten«, meinte Pia und hob ihr Glas.
    »For better or for worse«, pflichtete ihr Johansson bei.
    »Hast du die Kraft, um über ein paar praktische Dinge zu sprechen?«, fragte Pia, als sie mit dem Essen fertig waren.
    Johansson begnügte sich damit zu nicken. Verspürte eine plötzliche Unruhe, von der er nicht wusste, wo sie herkam. Die Dinge waren, wie sie waren. Was geschehen war, ließ sich nicht rückgängig machen. Die Dinge, die ihrer harrten, ließen sich möglicherweise beeinflussen.
     
    Das Beste für alle, laut Ulrika Stenholm, also auch für ihren Patienten, Pia Johanssons Ehemann, wäre gewesen, wenn Johansson in eine auf Schlaganfall-Patienten spezialisierte Rehaklinik verlegt worden wäre.
    »Vollkommen ausgeschlossen«, sagte Pia und schüttelte den Kopf. »Darauf wird er sich nie einlassen.«
    »Sollte man mit ihm nicht zumindest darüber sprechen? Es handelt sich doch nur um einen Monat.«
    »Das versuche ich gar nicht erst«, meinte Pia. Was sagt diese Person da eigentlich?, dachte sie.
    »In diesem Fall muss er immer wieder die Klinik aufsuchen, eine ziemliche Fahrerei«, sagte Ulrika Stenholm. »Er muss auch beaufsichtigt werden. Auf Krankentransport hat
er ein Anrecht, aber ich bezweifle, dass in größerem Umfang die Sozialstation aushelfen kann. Am allerwenigsten jetzt im Sommer, wo viele Ferien haben.«
    »Nennen Sie mir die Termine und die Personen,

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