Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der sterbende Stern

Der sterbende Stern

Titel: Der sterbende Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
Vom Netzwerk:
warm und wohl, von der Liebe der Mutter sicher umhegt. Mir ist gleich, was ihr oder die Stabträger macht. Ich habe an Wichtigeres zu denken.«
    Sie wandte sich an Gelmar: »Dieser Aufstand ist noch nicht beendet?«
    Widerstrebend sagte er: »Nein.«
    »Wir wußten das«, sagte Stark.
    Kell à Marg fuhr fort: »Du möchtest diese Leute in den Süden bringen. Warum?«
    »Dort geht eine Prophezeiung um …«
    »Ja«, sagte Kell à Marg, »diese Harsenyi sprachen gerüchteweise davon. Sie betrifft diesen Mann, nicht wahr?« Sie sah Stark an.
    Gelmar wollte diesen Punkt offensichtlich rasch übergehen. »Sie löste den Aufstand aus. Wenn ich zeigen kann, daß die Prophezeiung nicht richtig ist …«
    Kell à Marg unterbrach ihn und sagte zu Gerrith: »Hast du die Prophezeiung ausgesprochen, weise Frau?«
    »Meine Mutter.«
    »Was wird darin über diesen Mann gesagt?«
    »Daß er von den Sternen kommen und die Schutzherren vernichten würde«, sagte Gerrith.
    Kell à Marg lachte hell auf, und Gelmar wurde rot im Gesicht.
    »Jetzt verstehe ich deine Besorgnis, Gelmar! Es wäre schlimm, wenn er sie vernichten würde, bevor du an der Reihe wärst.«
    »Tochter Skaiths!«
    »Aber die wissen doch sicher Bescheid?« Sie wandte sich mit boshaft blitzenden Augen an die Fremden. »Die Schutzherren sind lediglich alt gewordene Stabträger.«
    Starks Herz machte einen großen Satz. »Sie sind menschliche Wesen?«
    »Wie Gelmar. Das ist auch der tiefe Grund, warum sie unsichtbar bleiben müssen, hier im hintersten Winkel des Nordens, versteckt hinter Nebeln und Sagen, bewacht von ihren dämonischen Nordhunden. Unsichtbarkeit ist eine der Voraussetzungen für göttliche Ehren. Wenn sie das Volk sehen könnte, wäre die Wahrheit heraus. Sie wären dann nur Stabträger in weißen Gewändern, die auf ihre alten Tage in der Zitadelle den Lohn für ihre Dienste erhalten.«
    Stark lachte. »Menschliche Wesen.« Er sah Gelmar an.
    Gelmar hatte ungute Augen. »Du brauchst nicht zu spotten, Tochter Skaiths. Wir helfen den Bedürftigen, während ihr Kinder nur euch selbst helft.«
    »Deshalb haben wir auch überlebt«, sagte Kell à Marg. »Und uns wird es auch noch geben, wenn die Zitadelle verschwunden sein wird. Aber kehren wir zum Thema zurück. Es gibt ein einfaches Mittel, den Aufstand zu beenden. Schick die Schiffe fort.«
    Gelmar sagte mit verkniffenem Mund: »Für ganz dumm brauchst du mich nicht zu halten, Tochter Skaiths. Die Schiffe fortzuschicken, wäre keine Lösung, weil …«
    »Weil«, fiel ihm Stark ins Wort, »er sie nicht zwingen könnte, Skaith fernzubleiben.«
    Wieder ließ Kell à Marg den Stabträger nicht zu Wort kommen. Sie winkte Stark näher zu sich heran. »Du stammst wirklich von einer anderen Welt?«
    »Ja, Tochter Skaiths.«
    Sie streckte die Rechte aus und berührte seine Wange. Ihr ganzer Körper schien zurückzuschrecken. Sie zitterte und sagte: »Sag mir, warum Gelmar die Schiffe nicht fernhalten könnte.«
    »Die Macht hat er nicht. Die Schiffe landen jetzt in der Nähe von Skeg, weil dort die ersten landeten und sich ein Markt entwickelt hat. Es ist bequem, dort zu landen. Und die Stabträger können alles im Auge behalten. Wenn der Raumhafen in Skeg jedoch geschlossen wird, können die Schiffe überall landen, wo es ihre Kapitäne für richtig halten. Die meisten Schiffe, vor allem die kleinen, können landen, wo sie wollen. Die Stabträger hätten keine Kontrolle mehr über sie. Sie können den Mob der Wanderer nicht überall haben.«
    »Die Schiffe könnten auch hier landen?«
    »In den Bergen nicht, Tochter Skaiths, aber doch recht nah.«
    »Und sie würden das wegen des Gewinns, wegen des Geldes machen.«
    »Du kennst diese Dinge.«
    »Wir erforschen die Vergangenheit«, sagte sie. »Wir wissen Bescheid. Nur wir selbst haben das Bedürfnis nach Geld hinter uns gelassen.«
    »Die meisten Menschen haben es immer noch nötig. Ich glaube, Gelmar hat am meisten Angst davor, daß die Schiffe anfangen könnten, Leute gegen Bezahlung von Skaith fortzuschaffen.«
    Stark sah Gelmar an. Er machte ein finsteres Gesicht. Stark wußte, daß er der Wahrheit ziemlich nahe gekommen war. »Diese Schiffe können keine Völker fortschaffen, wie es die Galaktische Union könnte, aber es wäre ein Anfang. Deshalb bemüht er sich so verzweifelt, den Aufstand in Irnan niederzuschlagen, bevor er sich zu einer großen Bewegung auswächst. Wenn im ganzen Süden ein Bürgerkrieg entbrennt, haben nur die Fremden und nicht die

Weitere Kostenlose Bücher