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Der Stern von Yucatan

Der Stern von Yucatan

Titel: Der Stern von Yucatan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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ein Unsinn, aber sie kam nicht dagegen an. Lorraine wandte sich ab, damit er nicht merkte, was in ihr vorging.
    “Ich habe dir ein paar Sachen zum Anziehen aus der Stadt mitgebracht. Alle in Gelb.”
    “Danke.”
    “Lorraine?”
    Ihre Stimme musste sie verraten haben. “Ich dachte, du hättest
Marcie
geliebt”, bemerkte sie sarkastisch und von oben herab.
    Er schwieg eine Weile. Lange genug, damit sie ihren Ausbruch bedauern konnte.
    “Wann habe ich Marcie erwähnt?”, fragte er leise, nah an ihrem Ohr. Er stand direkt hinter ihr. Die Augen zusammengekniffen, zwang sie sich zu verharren. Andernfalls hätte sie sich umgedreht und wäre ihm in die Arme gesunken.
    “In deinen Fieberträumen dachtest du, ich wäre sie.” Sie hatte ihn nie nach Marcie gefragt. Ebenso wenig hatte er sie noch einmal auf Gary angesprochen. Doch wer immer Marcie gewesen war, sie hatte ihm etwas bedeutet.
    “Habe ich sonst noch jemand erwähnt?”
    “Nein”, entgegnete sie kühl.
    “Catherina … ist eine alte Liebe.”
    “Das habe ich mir gedacht.” Sie griff nach dem Kleiderbündel und presste es gegen den Magen.
    “Lorraine, es ist nicht so, wie es aussieht.”
    “Du musst mir nichts erklären. Dein Liebesleben geht mich nichts an.”
    “Es stimmt, ich muss nichts erklären, aber ich möchte es. Ich habe Marcie geliebt, wirklich geliebt, aber sie hat einen anderen geheiratet. Ich bin nach Mexiko gekommen, um zu vergessen. Nicht lange danach begegnete mir Catherina.”
    Lorraine hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten. Sie liebte ihn und wollte nichts von seinen Verflossenen hören.
    “Es war eine Affäre … dumm eigentlich. Wir trennten uns in gegenseitigem Einvernehmen nach zwei Wochen.” Er sagte das beiläufig, leidenschaftslos.
    “Das geht mich nichts an. Tut mir leid, ich hätte es nicht erwähnen sollen.” Den Blick abgewandt, entfaltete sie die Kleidung und war erfreut über seine Auswahl. Er hatte ihr eine hellgelbe Bluse und einen dazu passenden türkis-gelb gemusterten Rock gekauft.
    “Ich dachte, du würdest dich vielleicht wohler fühlen, wenn du Catherina in einem Kleid gegenüberstehst.”
    “Danke”, sagte sie noch einmal. Er hatte sogar an Schuhe gedacht, ein Paar Leinenespadrilles.
    “Ich habe auch mit deinem Vater gesprochen.”
    “Gute Idee”, erwiderte sie, dankbar, dass er es ihr abgenommen hatte.
    Es war zu Ende. Sie spürte es bereits. In wenigen Tagen war sie auf dem Rückweg nach Louisville. Bald war ihre gemeinsame Zeit nur noch eine verblassende Erinnerung für Jack. Ihr ging das alles zu schnell.
    “Ich werde von allem Verdacht befreit?”
    “Ja. Nachdem die erste Hälfte des Stern von Yucatán gefunden und zurückgegeben wurde, erkannte man bereits, wie unwahrscheinlich es war, dass du damit zu tun hast, eingedenk der Tatsache, wann und wie er gestohlen wurde. Jason Applebee hat dich benutzt. Und da sie sehen, dass du die zweite Hälfte in deinem Besitz den Behörden übergeben willst, ist alles vergeben und vergessen.”
    Sie versuchte sich einzureden, dass sie allen Grund hatte, dankbar zu sein, weil sich diese ganze Geschichte dem Ende näherte.
    “Da ist noch mehr”, fuhr Jack fort, “wenn wir nicht die ganze Zeit auf See gewesen wären, hätten wir es in den Nachrichten gehört.”
    “Was denn?”
    “Der zweite Teil des Stern von Yucatán wurde offenbar auf einer archäologischen Ausgrabung entdeckt. In einem der Maya-Tempel in der Nähe von Mérida. Der Archäologe, der ihn fand, wurde ermordet, ehe er den Stern an das Ministerium für Altertümer übergeben konnte.”
    “Wann ist das gewesen?”
    “Einige Tage, bevor du nach Mexiko kamst. Und der Museumsdiebstahl passierte in der Nacht davor. Bei dem Raub wurde ein Wachmann schwer verletzt. Die Leiche des Archäologen haben sie aber erst letzte Woche gefunden.”
    “Du musst mir nicht sagen, wer der Verdächtige ist”, erwiderte sie leise. Sie wusste ja bereits, dass sich die Polizei für Jason interessierte. Und er hatte ihr selbst erzählt, dass er vor Kurzem auf einer Ausgrabung gewesen war. Dann hatte er ihr noch eine ausgebuffte Lüge präsentiert, um seine Handverletzung zu erklären. Eine weitere Lüge, die sie in ihrer Naivität geschluckt hatte. Es war ihm zwar gelungen, beide Hälften des Stern von Yucatán zu bekommen, aber nur kurz, da er sie an sie weitergereicht hatte.
    “Was ist mit Jason?”, fragte sie. “Was glaubst du, wo er steckt?”
    “Da halb Mexiko ihm auf den Fersen ist, schätze

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