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Der Stern von Yucatan

Der Stern von Yucatan

Titel: Der Stern von Yucatan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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Baseball”, erklärte Gary. Das war noch leicht untertrieben. Er kannte alle Ergebnisse der großen Liga der letzten zehn Spielzeiten auswendig.
    “Wenn Sie Baseball nur erwähnen, wird Brice Ihnen ein Ohr abquatschen.”
    “Das würde mich kein bisschen stören.” Zu Babys fand er keinen besonderen Zugang, aber mit Kindern kam er bestens aus. Besonders mit solchen, die Baseball mochten. “Ich werde Ihnen und Ihrem Sohn gern Gesellschaft leisten.”
    “Wunderbar.” Marjorie schien begeistert. “Es freut mich, dass Sie kommen können.” Das klang irgendwie, als täte er ihr einen Gefallen. Kein übles Gefühl, überlegte er, gar nicht übel.
    Seine Arbeitstage waren ausgefüllt, und er ging jetzt seit über einem Jahr mit Lorraine. Sie waren fast jeden Tag zusammen gewesen, doch seit sie in Mexiko war, hatte sein Zeitplan ein Riesenloch. Er hatte versucht, es mit allerlei Beschäftigung zu stopfen, doch bereits nach einer Woche waren ihm die zu erledigenden Aufgaben ausgegangen.
    “Wäre Ihnen halb sieben recht?”, fragte Marjorie und unterbrach seine Gedanken.
    “Ideal.”
    “Also gut. Wir sehen uns dann.”
    Lächelnd kehrte Gary in sein Büro zurück. Er setzte sich an den Schreibtisch und nahm die Telefonnummer heraus, die Lorraine ihm gegeben hatte. Wieder einmal erwog er, sich in Mexiko nach ihr zu erkundigen. Andererseits wollte er nicht, dass sein zukünftiger Schwiegervater den Eindruck bekam, er neige zu ängstlichen Überreaktionen.
    Er seufzte tief und beschloss, noch einige Tage mit seinem Anruf zu warten.
    Um Punkt halb sieben kam Gary zum Dinner bei Marjorie Ellis an. Als Dank für die Einladung hatte er einen kleinen Blumenstrauß und eine Flasche Wein mitgebracht.
    Marjorie empfing ihn an der Tür in schwarzen Leggings und einem grauen Top. Da er sie zum ersten Mal außerhalb der Arbeit erlebte, überraschte ihn der lässige Aufzug. Bisher war ihm nicht aufgefallen, wie attraktiv sie war.
    Sie hielt ihm die Fliegendrahttür auf, und er trat ein. Das Haus ähnelte irgendwie ihrem Büro. Hier wurde gelebt, es hatte eindeutig eine persönliche Note. Trotz des Durcheinanders von Büchern, Pflanzen und Krimskrams war es erstaunlich heimelig.
    “Ich hoffe, Sie mögen Lasagne”, sagte sie.
    “Ich liebe Lasagne.” Sie hätte keine bessere Wahl treffen können.
    “Fabelhaft.”
    Ein schlaksiger Junge mit Baseballkappe kam ins Zimmer, einen Fanghandschuh in der Rechten.
    “Du musst Brice sein”, sagte Gary. “Deine Mom hat mir erzählt, du magst Baseball.”
    “Sind Sie Mr. Franklin?”
    “Bin ich”, bestätigte Gary. “Also, auf welcher Position spielst du?”
    “Shortstop.”
    “Ich habe auch Shortstop gespielt auf dem College.” Gary mochte den Jungen auf Anhieb.
    “Haben Sie?” Brice riss bewundernd die Augen auf. “Mein Dad war auch Shortstop, aber er ist gestorben.”
    Gary erinnerte sich, gehört zu haben, dass Marjorie Witwe war. Ihr Mann war vor drei Jahren bei einem Bootsunfall ums Leben gekommen. Allerdings erinnerte er sich nicht, wer ihm das erzählt hatte. Marjorie war ihrem Jungen offenbar eine wunderbare Mutter, das war leicht zu sehen.
    “Möchtest du, dass ich dir ein paar Bälle zuwerfe?”, fragte Gary.
    Der Junge strahlte. “Dürfen wir, Mom?”
    “Ich habe die Lasagne gerade erst in den Ofen geschoben. Es ist also noch genug Zeit”, erwiderte sie.
    Ihre Miene sagte Gary, dass es nicht nötig war, ihren Jungen zu unterhalten. Offenbar erkannte sie nicht, dass er das wirklich gern tat.
    “Ich rufe, wenn das Dinner auf dem Tisch steht”, rief sie, als Gary mit Brice nach draußen ging.
    Die beiden verbrachten fast eine Stunde damit, Bälle zu fangen und über Sport zu reden, ehe Marjorie sie hereinbat. Zur Lasagne gab es einen Cäsarsalat mit Knoblauch, den Gary ebenfalls sehr gern mochte, und dazu knuspriges französisches Brot.
    “Das war eines der besten Essen, die ich seit Langem gehabt habe”, lobte er aufrichtig begeistert.
    Zu seinem Erstaunen errötete Marjorie, was er niedlich fand.
    Sobald der Tisch abgeräumt war, verschwand Brice mit Freunden. Gary erkannte, dass es auch für ihn Zeit wurde, sich zu entschuldigen, ertappte sich jedoch dabei, einen Vorwand zu suchen, noch bleiben zu dürfen.
    Impulsiv band er sich eine Schürze um und bestand darauf, beim Abwasch zu helfen. “Meine Mutter hat immer gesagt, wer kocht, sollte sich nicht ums schmutzige Geschirr kümmern.”
    “Unfug”, widersprach Marjorie. “Das dauert doch nur ein paar

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