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Der Sternengott

Der Sternengott

Titel: Der Sternengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
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empfing.
    Maschinengeneral Wheeler hielt inne. »Wir haben bis heute nicht wieder von diesem Schiff gehört!« sagte er eindringlich. »Natürlich wurden bald Suchschiffe ausgeschickt, die jedoch keine Spur mehr von der Creeria fanden. Manche dieser Expeditionen kehrten überhaupt nicht zurück oder wurden von Pyropoden und anderen Angreifern schwer beschädigt.
    Das ist also die Geschichte der Creeria , Major Gann. Nur eine Tatsache muß ich noch erwähnen. Die Gruppe der Riffe, die das Raumschiff zuletzt gesichtet hatte, ist identisch mit der Kolonie, die Sie als Freehaven bezeichnet haben. Und Sie sind dort gewesen, Major Gann. Was haben Sie also erfahren? Was wissen Sie?«
    Zweifelnd schüttelte Gann den Kopf. »Mir ist nicht das geringste zu Ohren gekommen, glauben Sie mir!«
    Der General blickte ihn schweigend an und sagte dann leise: »Gann, ich werde Ihnen sogar noch mehr erzählen.«
    Unvermittelt legte er drei kleine Schalter um. Der Bildschirm auf seinem Schreibtisch erlosch. »So, jetzt kann uns sogar die Maschine nicht mehr belauschen, Major. Was ich Ihnen jetzt sagen will, ist nur für Ihre Ohren bestimmt.«
    Er richtete sich auf. »Sehen Sie, Gann, es geht hier nicht nur um das Wohl des Systems; vielmehr habe ich ein spezielles Interesse an der Lösung des Problems, denn, Major Gann, ich habe die Absicht, der nächste Planer zu werden.«
     
    *
     
    Boysie Gann befand sich unvermittelt in sehr gefährlichem Fahrwasser, und das wußte er. Er hatte bereits Gerüchte um interne Machtkämpfe im Schatten der Maschine gehört – doch es hatte sich dabei nur um zurückhaltende Andeutungen gehandelt, für die niemand Beweise hatte. Außerdem waren das Dinge gewesen, die sich stets irgendwie außerhalb seines engen Lebenskreises zugetragen hatten – bis jetzt jedenfalls. Es war immer von Vorteil, sich aus solchen Auseinandersetzungen herauszuhalten.
    Maschinengeneral Abel Wheeler lehnte sich vor und sagte: »Ich muß eines wissen: Kennen Sie die Person, die die Freiheitsbotschaft geschickt hat?«
    Gann schüttelte den Kopf. »Ich habe dieses Papier nie in meinem Leben gesehen. Ich weiß nicht, was darin steht.«
    »Närrische Drohungen, Gann! Eine wahnsinnige Ankündigung, die Strahlung der Sonne zu unterbrechen. Eine Forderung an den Planer, daß die Freiheit des Individuums garantiert werden müsse – Ha! Und doch scheint an der Sache etwas zu sein, denn die Sonne ist wirklich erloschen.«
    Er hielt inne, und seine stählernen Augen wurden noch kälter und schienen sich mit Dingen zu beschäftigen, die sehr weit entfernt waren.
    Boysie Gann blinzelte erstaunt. »Die Sonne ist ausgegangen? Erloschen? Die Sonne, Sir? Ich verstehe nicht ganz ...«
    »Niemand versteht das!« schnarrte der General. »Aber darauf kommt es jetzt nicht an. Es geht ausschließlich um die Sicherheit der Maschine. Und das liegt mir besonders am Herzen, denn ich bin für ihre Verteidigung verantwortlich. Diese Freiheitsbotschaft ist eine Bedrohung, gegen die ich die Maschine beschützen muß. Habe ich damit Erfolg, ist mir eine ... angemessene Entschädigung sicher. Und auch jene, die mir helfen ...« Er lehnte sich noch weiter zurück und sagte fast unhörbar: »Auch Ihnen kann ich Gutes versprechen, Major Gann.«
    Er ließ seinen Blick ruhelos wandern. »Major«, fuhr er schließlich fort. »Ich brauche Sie als Freund.«
    Gann überlegte noch, was der General über das Verlöschen der Sonne gesagt hatte. Die Sonne stand nicht mehr am Himmel? Das war schwer zu glauben. Das war einfach unvorstellbar!
    Er schüttelte die Fragen und Probleme, die sich ihm aufdrängten ab und sagte unsicher: »Ich hoffe, daß ich bereits Ihr Freund bin, General. Trotzdem kann ich Ihnen nichts über den Sternengott sagen, weil ich nichts darüber weiß.«
    Der General nickte wie ein Metronom. »Sie werden erneut verhört werden, doch diesmal direkt von der Maschine durch einen ihrer Kontakter – einen Menschen, der die Vereinigung mit der Maschine empfangen hat und direkt mit ihr sprechen kann. Vielleicht wird Ihnen das helfen, sich an gewisse Dinge zu erinnern. Es ist auch möglich, daß Sie durch die Fragen des Kontakters auf gewisse neue Gesichtspunkte hingewiesen werden und vielleicht Rückschlüsse auf Kenntnisse der Maschine ziehen können, von denen nicht einmal ich unterrichtet bin. In diesem Fall«, sagte er, und sein Gewicht wurde zur bronzenen Maske, »wäre ich durchaus interessiert. Die Wahl liegt bei Ihnen. Freund oder Gegner! Auch in

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