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Der Sternengott

Der Sternengott

Titel: Der Sternengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
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langsam leid. »Ich möchte noch einmal betonen ...«
    »Maschinenmajor Boysie Gann! Wissen Sie, was aus der Creeria geworden ist?«
    Gann rief verzweifelt: »General, ich habe nie in meinem Leben von der – wie nannten Sie es? – der Creeria gehört. Ich weiß nicht, wovon Sie überhaupt sprechen!«
    »Die Creeria , nach dem damaligen Planer benannt, startete vor vierzig Jahren in den Raum, und wir haben nie wieder etwas von ihr gehört. Major Gann, was wissen Sie darüber? Sie dürfen uns nichts verschweigen!«
    »Ich weiß nichts, Sir. Ich war ja noch nicht einmal geboren!«
    Einen Augenblick lang zerbrach die Maske, und das Gesicht des Generals war beinahe menschlich. Beunruhigt und sogar verwirrt rieb er sich die Stirn. Dann sagte er: »Ja, das ist wahr. Aber eigentlich müßte doch ...«
    Dann straffte er sich wieder und beugte sich schwerfällig nach vorn. Seine stählernen Augen wurden zu Schlitzen.
    »Sind Sie ein treuer Untertan des Systems?« fragte er leise.
    »Jawohl, Sir.«
    Der General nickte. »Das hoffe ich«, sagte er finster. »Im Interesse des Systems – und auch in Ihrem eigenen Interesse. Denn ich werde Ihnen jetzt etwas mitteilen, das Sie unter allen Umständen für sich behalten müssen. Wenn Sie nur das geringste Flüstern darüber verlauten lassen, sind Sie im nächsten Augenblick nicht mehr am Leben. Verstehen Sie?«
    Er lehnte sich wieder in seinem Sessel zurück.
    »Sie müssen wissen«, fuhr er fort, »die Maschine ist durchaus nichts Einmaliges. Es gibt eine zweite Maschine ...«
    Ganns Augen weiteten sich. Er glaubte nicht recht gehört zu haben. »Eine zweite ...«, stammelte er, hielt inne und mußte den Satz erneut beginnen. »Eine zweite Maschine, Sir? Wo?«
    Der General schüttelte den Kopf. »Verloren«, sagte er düster. »Eine zweite Maschine – ebenso groß, ebenso leistungsfähig, ebenso mächtig wie das Maschinengehirn, das für das System verantwortlich ist. Wir wissen allerdings weder, wo sich die andere Maschine befindet, noch was sie im Augenblick macht.«
     
    *
     
    Es hat einen Mann namens Ryeland gegeben, so berichtete der General. Ein großer Mathematiker, ein brillanter Wissenschaftler. Verheiratet mit der Tochter des damaligen Planers und den damaligen Führungskräften des Systems nahestehend. In seinen jungen Jahren war er in den Raum hinausgegangen, und er hatte die Raumriffe gesehen und war mit einem ersten Bericht über die Menschen zurückgekehrt, die auf den fusorischen Kleinwelten ein unplanmäßiges Leben außerhalb des Systems führten.
    Klugerweise entschloß sich die Maschine, einen Versuch zu unternehmen, um die von Ryeland gemachten Angaben zu untermauern. Die Maschine läßt sich prinzipiell nicht mit bloßen Vermutungen abspeisen. Sie wägt Beweise, sammelt Fakten – und macht einen Plan!
    »Jawohl, Sir«, sagte Boysie Gann. »Ich habe von diesem Ryeland gehört. Er gilt ja heute noch als führender Wissenschaftler.«
    Der General fuhr fort: »Ryeland und der damalige Planer namens Creery veranlaßten die Maschine einen Irrtum zu begehen – nein, das wäre natürlich unmöglich –, sagen wir, ein Experiment durchzuführen, das dann schließlich fehlschlug.«
    Boysie Gann hob die Augenbrauen. »Dieses Experiment bestand darin, das System zu den Riffen hinauszutragen«, berichtete Wheeler.
    Die Maschine hatte den Bau eines gewaltigen Raumschiffes mit Namen Creeria angeordnet, das das größte jemals gebaute Raumfahrzeug werden sollte. Es wurde in den System-Raumwerften auf Deimos vollendet und mit sechs eigenständigen Antriebseinheiten ausgerüstet, die jede für sich bereits ein kampfstarkes Raumschiff darstellten. Und über die Hälfte des eigentlichen Schiffsraumes wurde von einem zweiten Maschinengehirn eingenommen, das der irdischen Maschine bis auf einige erdgebundene Schaltungen völlig gleichwertig war.
    Die Creeria wurde gebaut, vom Stapel gelassen, ausgestattet und getestet. Man wählte eine Mannschaft aus, die nach den damaligen Vorstellungen vorbildlich war. Es wurden Vorräte für zwanzig Jahre an Bord genommen. Die zweite Maschine übernahm schließlich die Kontrolle ... die Creeria kreuzte die Plutobahn ... passierte die Raumbarriere ... und war verschwunden ...
    Tage später empfing man eine erste Nachricht. Alles war bisher in Ordnung. Die Creeria hatte eine Gruppe von Raumschiffen gesichtet und hielt darauf zu. Man wollte sich bald wieder melden.
    Doch dieser erste Funkspruch war der letzte, den man jemals

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