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Der Sternengott

Der Sternengott

Titel: Der Sternengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
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aus einer kleinen Mauernische am anderen Ende der Halle. Gann richtete sich kurz in seiner Deckung auf und rief den Unbekannten an, doch in dem Getose der Pyropoden war das ein hoffnungsloses Unterfangen.
    Gann nahm Schwester Delta Vier bei den Schultern und brüllte: »Ich werde sie nacheinander zu erledigen versuchen! Im Augenblick sind sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Wenn mich aber einer von hinten angreift, mußt du direkt in die Augen zielen!«
    Sie nickte, und in ihrem Gesicht zeigte sich wieder etwas von der antrainierten Gleichgültigkeit und Kälte. Er blickte sie noch einmal nachdenklich an und wandte sich um.
    Er brauchte zwanzig Minuten.
    Er zählte und kam auf fünfzehn Pyropoden, die sich in der Halle austobten. Davon konnte er sieben erledigen, ehe es zum erstenmal Schwierigkeiten gab. Schwester Delta Vier schrie ihm eine Warnung zu, er wirbelte herum und vernichtete einen einzelnen Pyropoden, der sich von hinten auf ihn stürzen wollte.
    Er tötete einen weiteren Pyropoden und stellte plötzlich fest, daß am anderen Ende des Raumes ein Ungeheuer zusammensank, auf das er nicht geschossen hatte. Wer sich auch immer in der Nische versteckte, er hatte schnell gelernt.
    Jetzt waren also zwei Waffen im Einsatz, und als Schwester Delta Vier an seine Seite trat und ebenfalls zu feuern begann, waren es sogar drei.
    Die letzten Pyropoden, verwirrt und erschreckt, starben eines schnellen Todes.
    Zögernd wagte sich Boysie Gann aus seiner Deckung, die Pistole schußbereit erhoben. Ferne Geräusche zeigten an, daß irgendwo in den gewaltigen Höhenanlagen weitere Pyropoden ihr Unwesen trieben, doch die Hauptstreitmacht der Angreifer war zweifellos vernichtet.
    Am anderen Ende des Thronsaals wurde eine Gestalt sichtbar. Maschinengeneral Wheeler erhob sich hinter seiner Deckung und rieb sich die steifen Handgelenke. Ein siegesbewußtes Lächeln lag auf seinen Lippen.
    Er steckte die Waffen in den Gürtel und streckte mit einer ruckartigen Bewegung Boysie Gann die Hand entgegen. »Gut gemacht, Major!« schnarrte er.
    »Danke, Sir«, erwiderte Gann. »Ich habe allerdings sehr wertvolle Hilfe gehabt. Sir, das ist Schwester ...«
    Der Gesichtsausdruck des Generals veränderte sich nicht. »Ich kenne Schwester Delta Vier!« dröhnte er. »Sie dürfen der Maschine übermitteln, Schwester, daß ich Ihnen meine Anerkennung ausspreche. Bitte erkundigen Sie sich bei dieser Gelegenheit nach dem Befinden der Maschine. Es ist zu befürchten, daß dieser Angriff der Maschine Schaden zufügen sollte.«
    Mit stählernem Griff packte er Ganns Arm und führte ihn zur Seite.
    »Häßliche Wesen!« knurrte er und trat gegen einen der gewaltigen schuppenbedeckten Kadaver. »Eine Art poetische Gerechtigkeit, könnte man sagen. Den Planer haben diese Biester immer irgendwie fasziniert. Es ist interessant, daß sie so einfach aus dem Nichts erschienen, und dazu noch hier in seinem Heiligtum.«
    Er blickte über die Schulter zurück. Schwester Delta Vier war mit ihrer Tonapparatur beschäftigt und versuchte die unterbrochene Verbindung mit der Maschine wieder aufzunehmen.
    »Sehen Sie sich das an, Gann«, sagte der General hart.
    Auf dem Boden vor der Nische, in der der General Zuflucht gesucht hatte, lag ein dicker, gelblicher Bogen Papier.
    »Was ist das, Sir?«
    »Nehmen Sie es auf! Sehen Sie selbst!«
    Von der anderen Seite näherten sich menschliche Stimmen. Das System sammelte seine Kräfte. Die Ordnung mußte wiederhergestellt werden.
    Boysie Gann zögerte. Etwas stimmte hier nicht.
    »Der Planer, was ist mit ihm?« fragte er. »Ist er ...?«
    Er blickte sich in der gewaltigen Halle um, deren Boden mit den Körpern der toten Pyropoden und Wächter übersät war.
    »Er nicht, Major! Vor einer halben Stunde gegangen, gerade noch rechtzeitig. Lesen Sie das Dokument!«
    Gann beugte sich vor und nahm das Stück Papier auf.
    Dann verließen ihn plötzlich Zweifel und Unsicherheit. Dieses Pergament war ihm vertraut! Colonel Zafar hatte ein solches Dokument bei sich getragen, ehe er starb. Die Freiheitsbotschaft!
    Und was er hier in der Hand hielt, war ebenso bedeutend und ebenso gefährlich für das System!
    Boysie Gann überflog den Text.
     
    An den Planer, oder an seinen Nachfolger, falls er inzwischen nicht mehr am Leben sein sollte:
    Du und Deine Untertanen haben meine Warnung ignoriert und keine Notiz davon genommen, daß ich die Sonne verlöschen ließ.
    Ich schicke Dir nun eine Herde Ungeheuer, um Dir zu zeigen, daß

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