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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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nicht
wenigstens einer von uns Arne zu Hilfe eilen?« schlug
der Fürst dann vor. »Die Kämpfe am Sperrpaß werden
bestimmt hart.«
Axis zögerte. »Arne führt genug Offiziere mit sich, die
seine Befehle weitergeben und umsetzen können. Die
Geschwaderführer der Ikarier sind mittlerweile bestens
ausgebildet. Sobald der Waffenstillstand unter Dach und
Fach ist, ziehe ich mit diesen Truppen hier hinauf zum
Paß. Weitsicht kann Arne mit seinen Luftkämpfern schon
in einem Tag erreichen.« Er wandte sich nun wieder an
die Staffelführerin. »Und die zweite Hiobsbotschaft?«
»Neue Bauern sind aus dem oberen Skarabost eingetroffen. Schmutzig, am Ende ihrer Kräfte und voller
Furcht. Gerüchte haben sie in Angst und Schrecken gesetzt. Ein gewisser Graf Burdel …«
»Ja, ja, der Herr von Arkness. Weiter.«
»Also, dieser Graf soll mit einer starken Streitmacht
durch den Süden von Skarabost ziehen. Jeder, der die
Prophezeiung des Zerstörers weitergibt, wird von ihm
gepfählt oder ans Kreuz genagelt. Angeblich soll er ein
ganzes Dorf mitsamt seinen Bewohnern in Brand gesteckt haben, in dem die Prophezeiung besonders verehrt
wurde. Jeder, der Euren Namen im Munde führt, muß
sterben. Genauso empfiehlt es sich auch nicht, anders als
mit Abscheu die ›Unaussprechlichen‹ zu erwähnen.« Sie
verzog bei diesem Ausdruck das Gesicht. »Gleichfalls
hat jeder sein Leben verwirkt, den Burdel dabei erwischt,
nach Norden zu Euch fliehen zu wollen. Panik hat das
Land ergriffen, und der Tod hält dort blutige Ernte!«
Axis war bei diesen Worten blaß geworden. Burdel
würde nicht aus eigenem Antrieb diese Strafexpedition
begonnen haben. Bornheld steckte bestimmt dahinter,
hatte den Grafen dazu angestiftet. Vermutlich auch mit
heimlicher Unterstützung des Seneschalls. »Verwünscht
sollen sie sein!« murmelte er vor sich hin.
»Was können wir dagegen unternehmen?« fragte Belial.
»Im Augenblick gar nichts«, murrte der Krieger unzufrieden. »Rein gar nichts. Wir sind an Sigholt gebunden,
weil die Skrälinge nach Süden ziehen. Und ich fürchte,
der König und der Graf wissen genau um unsere Nöte.
Verdammte Bande!«
Doch Axis gewann seine Fassung zurück und fragte
Federflug noch einmal: »Aber Aschure geht es gut?«
Seit er die Festung verlassen hatte, vermißte er die
junge Frau so sehr, daß ihm selbst die Lieder des Sternentanzes keine rechte Freude mehr bereiten wollten.
Bornheld saß auf seinem schweißglänzenden Fuchs
und schirmte die Augen gegen das grelle Licht ab. Sie
hatten noch vor Einbruch der Dämmerung das Lager
verlassen und standen nun hier, gut hundert Schritte vor
der Furt. Wo blieb Axis? Lebte sein Bruder überhaupt
noch? Wo lag seine Rebellenarmee?
Fünf Reiter aus seinem persönlichen Gefolge standen
in einer Reihe hinter dem König. Und hinter ihnen hatten
sich die fünftausend Reiter, die ihn begleiteten, ordentlich in Reih und Glied aufgestellt.
Von den fünf Männern aus seiner persönlichen Bedeckung wirkten nur Ho’Demi und Moryson unbeeindruckt
und gelöst. Gilbert saß mit sichtlich schlechter Laune auf
seinem Roß. Gautier gab sich fahrig und nervös. Herzog
Roland rutschte auf seinem Sattel hin und her, um eine
Position zu finden, in der ihn das Geschwür in seinem
Leib nicht gar so arg schmerzte.
Ein Schrei von hinten ließ alle herumfahren. Bornheld
wendete sogar sein Pferd. »Was um alles …« begann er
ungehalten, ehe er in die Richtung blickte, in die ein
Soldat aus der ersten Reihe aufgeregt zeigte. In den
Himmel nämlich. Der König schaute in die hochfliegenden hellgrauen Wolken und erstarrte, als er erkannte, was
den Mann so in Erregung versetzt hatte.
Hoch über ihnen kreisten einige hundert Flugkreaturen. Vollkommen schwarze Gestalten, wie man sie sonst
nur in Alpträumen sah. Bornheld wußte gleich, um wen
es sich bei ihnen handelte: Um die vermaledeiten Vogelmenschen, mit denen sein verräterischer Bruder schon
auf dem Turm von Gorken gesprochen hatte.
Mittlerweile verrenkten alle die Hälse, um einen Blick
auf die Flugwesen zu werfen. Der Häuptling der Rabenbunder erkannte in ihnen natürlich gleich Ikarier. Er war
nie einem von ihnen begegnet, hatte sie aber gelegentlich
dabei beobachtet, wie sie aus den Eisdachalpen kamen
und über die Eiswüste segelten. Die Vogelmenschen
stiegen nun für Axis in die Lüfte? Ho’Demi senkte den
Blick und suchte den von Inari und Izanagi, zwei der
Ältesten seines Stammes. Sie saßen nachdenklich in

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