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Der Sternenkavalier

Titel: Der Sternenkavalier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Branstner
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Roboter.
    „Wie es scheint“, sagte As zu seinem Meister, „funktioniert im Zustande des Kaputtseins nur der Empfänger des Roboters nicht.“
    „Weshalb er in diesem Zustand der Wirkung meines Stöckchens nicht unterliegt“, bestätigte Eto. „Im Zustande des Ganzseins hingegen kann er empfangen und beginnt aber auch zu hüpfen.“
    Und da der Roboter eben wieder zu hüpfen begann, fragte As ihn, wie weit sie zu gehen hätten. Der Roboter sagte, das sei ein Geheimnis, drehte sich, noch einmal hüpfend, um die eigene Achse, sagte: „Ich bin kaputt!“ und ging weiter.
    Da die Geomanen vermuteten, daß der ganze Planet ein Geheimnis sei, ersparten sie sich alle übrigen Fragen und folgten schweigend dem in regelmäßigen Abständen hüpfenden und gehenden Roboter.
    Nachdem As die seltsame Art, in der sie auf diesem geheimnisvollen Planeten den Weg gewiesen erhielten, eine Weile genossen hatte, meinte er: „Eigentlich ist das ungeheuer komisch.“
    „Was ist komisch?“ fragte Eto.
    „Der verdrehte Roboter. So einen komischen Wegweiser habe ich in meinem Leben nicht gehabt.“

    „Ein Roboter kann nicht komisch sein“, erklärte Eto, „auch wenn er noch so verdreht ist. Nur ein verdrehter Mensch kann komisch sein.“
    „Da darf ich also auch nicht über den Kerl lachen?“ erkundigte sich As.
    „Nein“, entschied Eto, „über einen Roboter lacht man nicht.“
    „Schade“, sagte As, „gerade jetzt hätte ich es nötig, mal richtig zu lachen, mir ist wirklich ungeheuer komisch zumute.“
    „Mir ergeht es ähnlich“, gestand Eto. „Dieser eherne Planet drückt aufs Gemüt.“ „Wenn es nach mir ginge“, sagte As, „kehrten wir auf der Stelle um.“
    Doch dazu war es bereits zu spät, denn der Roboter begann wieder zu hüpfen und schnarrte: „Hier geht es abwärts!“

Das Land unter der Erde
      Eto und As hielten vergeblich nach einem abwärts führenden Weg Ausschau. Statt dessen klappte das Stück Boden, auf dem sie gerade standen, plötzlich um, und sie befanden sich, allerdings mit den Füßen nach oben, unversehens im Inneren des Planeten. Eto bemerkte sogleich, daß hier die normale Anziehungskraft wirkte, und setzte sein Stöckchen außer Betrieb. Im gleichen Augenblick hörte der Roboter, der gerade wieder zu hüpfen begonnen hatte, damit auf und lief ihnen normalen Schritts voran. Eto folgte ihm, ohne zu zögern, so daß auch As nichts anderes übrigblieb.
    „Ziemlich hell hier drin“, stellte er fest, „scheint künstliches Licht zu sein. Ich kann aber nicht ausmachen, wo es herkommt; es ist einfach da.“
    Eto interessierte sich indessen mehr für den Boden, der allmählich seine metallische Eigenschaft verlor und in eine Art sandigen Kies überging. Der Weg, den sie benutzten, wurde zu einer gut befestigten Straße. Links und rechts breiteten sich Wiesen aus, auf denen ziegenähnliche Tiere umherliefen, die allerdings so künstlich wie die Wiesen wirkten. Hinter dieser Bilderbuchlandschaft stieg das Gelände an und schien von Wald bewachsen zu sein.

    „Seltsam“, sagte As, „da laufen wir nun in einer Kugel ’rum, aber man merkt gar nichts von einer Kugel.“
    „Als wir außen herumliefen“, erklärte Eto, „hast du auch nichts davon bemerkt. Ein großer Planet sieht nun einmal in der Nähe nicht wie eine Kugel aus, ob von draußen oder von drinnen.“
    „Innerhalb eines Planeten müßte ich aber die gegenüberliegende Seite sehen“, entgegnete As, „jedenfalls wenn ich mein linkes Auge öffne.“
    „Und“ fragte Eto, „hast du es offen?“
    „Ja“, sagte As und blickte nach oben, „aber ich kann trotzdem die andere Seite nicht sehen.“
    Da die Geomanen nicht auf, sondern in einem Planeten gingen, hatten sie die andere Seite nicht unter, sondern über sich, weshalb As nach oben blickte. Er sah aber nur den Himmel.
    „Der Planet ist nicht leer“, erklärte Eto, „er hat eine Atmosphäre.“
    „Das weiß ich auch“, erwiderte As, „bis jetzt konnte ich aber noch durch jede Atmosphäre hindurchsehen. Aber die war ja auch immer draußen ’rum.“
    „Diese hier“, vermutete Eto, „scheint außer der Luft zum Atmen auch das Licht zu spenden. Das macht sie undurchsichtig.“ „Ich möchte wissen, was das für ein Licht ist“, sagte As, „jedenfalls ist es ein künstliches. Eine richtige Sonne würde niemals hier hereinpassen.“
    „Hier scheint alles künstlich zu sein“, meinte Eto, „hoffentlich sind nicht auch die Herren dieses Planeten künstliche

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