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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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beruhigende Gedanken und Gefühle durch die schwache telepathische Verbindung, aber Jora’h wies sie zurück. Cyroc’h entsandte Bedienstete, die mit dem Erstdesignierten sprechen und ihn beschwichtigen sollten, doch er schickte sie fort. Als er schließlich einen inneren Siedepunkt erreichte, betrat er den Empfangssaal der Himmelssphäre, in der sein angeblich so wohlwollender Vater Hof hielt.
    In Jora’hs Topasaugen blitzte es und seine Haarzöpfe zuckten wie die Stachel giftiger Insekten. Mit Absicht trug er Kleidung aus dem Stoff von Niras Heimatplanet, aus Kokonfasern, die er vor Jahren von der Händlerin Rlinda Kett gekauft hatte.
    Funktionäre, Pilger und Speichellecker zahlreicher Geschlechter drehten sich überrascht um, als der Erstdesignierte mit langen Schritten näher kam. Sein Zorn war auf das korpulente Oberhaupt des ildiranischen Volkes gerichtet, schien es regelrecht zu durchbohren. »Wir müssen miteinander reden, Vater.«
    Bewaffnete Wächter erschienen an den Türen des Saals. Bron’n trat nahe an den Chrysalissessel heran, um den Weisen Imperator zu schützen.
    »Wir können miteinander sprechen, wenn du das wünschst, mein Sohn«, erwiderte Cyroc’h ruhig. Hoch oben lächelte das projizierte väterliche Gesicht des Weisen Imperators aus einer Dunstwolke über einer Säule aus Licht. »Allerdings sind wichtige Angelegenheiten des Reiches nicht für die Ohren aller Untertanen bestimmt, oder?«
    Jora’h gab nicht nach. »Schick sie fort, wenn du willst. Ich werde jetzt mit dir reden, und hier. Deine Entscheidungen haben mich tausendmal verraten.«
    Cyroc’h hob die Hände und wandte sich an die Ildiraner im Empfangssaal. Jora’h spürte die Wellen beruhigender Güte, die aus dem Thism kamen. »Gewähren Sie uns ein wenig Zeit. Mein Sohn und ich haben eine dringende Angelegenheit in Hinsicht auf die Hydroger-Krise zu besprechen.«
    Die Leute verließen den Saal schnell und geordnet. Neben dem Chrysalissessel hielt Bron’n sein Kristallschwert in der Hand und stand unbewegt wie eine Statue.
    Der Erstdesignierte ballte die Fäuste, als er seinem verräterischen Vater gegenübertrat und sich wortlos schwor, vor seinem Sohn Thor’h nie solche Geheimnisse zu haben. »Ich will wissen, warum du so schreckliche Dinge veranlasst hast«, sagte er schließlich.
    »Wir haben bereits darüber gesprochen, Jora’h. Ich habe jene Entscheidungen zum Wohl des ildiranischen Volkes getroffen. Akzeptiere sie.«
    »Wie kann ich Mord, Vergewaltigung, Sklaverei und Täuschung akzeptieren? Was du mit den Nachkommen der Button-Siedler gemacht hast, läuft praktisch auf eine Kriegserklärung an die Menschheit hinaus.«
    Cyroc’hs langer Zopf zuckte. »Fast hundert Jahre habe ich das Reich regiert und zuvor hat mich mein Vater unterwiesen. Ich weiß, dass meine Tage gezählt sind, deshalb habe ich mir größte Mühe gegeben, dir klar zu machen: Bei der Führung unseres Volkes sind gewisse Dinge unvermeidlich. Aber du bestehst darauf, unschuldig wie ein Kind und naiv wie ein Narr zu sein.«
    Jora’h fragte sich plötzlich, ob all die grässlichen Geheimnisse des Weisen Imperators seinen Körper vergiftet und die Tumore geschaffen hatten, die ihn nun umbrachten. »Das rechtfertigt nicht, was du Nira und all den anderen angetan hast.«
    »Regeln ändern sich und als Weiser Imperator steht es mir zu, sie nach meinem Ermessen zu verändern. Hör auf, engstirnig zu sein! Du hast kein Recht, die menschliche Frau für dich zu wollen. Sie dient jetzt einem höheren Zweck. Ärgere dich nicht, weil dir die Wahrheit vorenthalten wurde. Es geschah zum Wohle des Reiches.«
    »Wie können Lügen und Täuschungen dem Wohl des Reiches dienen?«
    »Nur ich verstehe das komplexe Gewebe des Reiches, denn nur ich habe Zugang zum Thism«, sagte der Weise Imperator. »Ich allein verstehe, auf welche Weise die Seelenfäden mit der Geschichte verbunden sind. Du wirst es verstehen, wenn du meinen Platz einnimmst. Aber noch bist du nur der Erstdesignierte und musst meiner Weisheit vertrauen.«
    Jora’h war nicht überzeugt. »Wie soll ich dir vertrauen, obwohl du dich als nicht vertrauenswürdig erwiesen hast?« Er hob das Kinn. »Du hast Zugang zum Thism, Vater, aber du scheinst deine Seele verloren zu haben. Ich glaube, du bist der Lichtquelle gegenüber blind.«
    Der Weise Imperator wirkte erzürnt, aber hinter seinen finsteren Blicken zeigte sich Kummer. »Hab Geduld, mein Sohn. Ich versichere dir, dass alles klar wird…«
    Aber

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