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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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wie irgendein Prinz von einem Waldplaneten?
    Jess erkannte das einzigartige Gefühl in seinem Innern als echte Hoffnung und Optimismus. Vielleicht bekam die Menschheit jetzt eine reelle Chance.
    Er flog über den Ozean hinweg, der den ganzen Planeten bedeckte. Nur hier und dort ragten einige tote Felsen aus dem Wasser und die Wellen brachen sich wie zornig an ihnen. Das Hauptproblem bestand jetzt darin, einen Landeplatz finden. Aber bestimmt gab es einen.
    In seinem Behälter summte und leuchtete der Wental. Er schien voller Vorfreude zu stecken, obwohl Jess bezweifelte, die Gedanken und Empfindungen dieses fremden Wesens jemals ganz verstehen zu können. Er hielt mit den Fernbereichsensoren des Schiffes Ausschau und entdeckte schließlich einen flachen, von der Brandung umtosten Felsen, der genug Platz für die Landung bot. Na bitte.
    Er setzte geschickt auf und schob sich dann eine Atemmaske vors Gesicht. Die Temperatur lag in einem tolerierbaren Bereich, doch die Luft bestand fast ausschließlich aus Stickstoff und Kohlendioxid.
    Jess trat vor den Zylinder, der das schimmernde Nebelwasser enthielt. »Deine Gesellschaft war sehr seltsam und ich bin froh, dir helfen zu können.« Er nahm den kühlen, prickelnden Behälter, trat in die Luftschleuse und wartete, bis sich das Innenschott schloss und das Außenschott öffnete.
    Als er im ewigen Wind des namenlosen Planeten stand, blickte er zu den dunklen Wolken auf und sah das Flackern der Blitze in ihnen. Der Ozean war grau und wirkte dickflüssig, wie geschmolzenes Metall. Schaumgekrönte Wellen rollten dahin. Ein Brecher klatschte dort an den Felsen, wo das Schiff stand, und Gischt sprühte empor.
    »Sieht nicht nach einer sehr freundlichen Welt aus«, kommentierte Jess.
    Sie ist einladend und mir sehr willkommen nach dem langen Warten in der kosmischen Wüste. Der Wental flackerte und wogte im Behälter. Schütte uns in den Ozean, damit wir wachsen und uns ausbreiten können.
    Jess stand am Rand des Felsens und blickte in den dunklen Ozean. Er erinnerte sich ans Meer unter dem Eis von Plumas, an die subplanetare Wasserfläche, wo die Gedenkfeier für Ross stattgefunden hatte. Für ihn war dieser Ort kalt und leer, ohne Leben, doch für den Wental steckte er voller Möglichkeiten.
    Der Behälter wurde warm in seinen Händen. Aus irgendeinem Grund spürte er Sorge und Unbehagen. Was mochte geschehen, wenn es nicht klappte, wenn die Erwartungen des Wentals nicht erfüllt wurden?
    Zögere nicht. Die Gedanken der Entität pulsierten durch Jess.
    Das trübe Wasser lebte, war erfüllt von einer für Jess völlig fremdartigen Präsenz. Er holte tief Luft durch die Atemmaske, nahm den Deckel ab und neigte den Behälter. Das aus dem interstellaren Nebel destillierte Wasser floss ins wartende, leblose Meer dieser leeren Welt.
    Sofort kam es zu einer erstaunlichen Veränderung.
    Eine blasse Phosphoreszenz ging von jener Stelle aus, an der der erste Tropfen ins Meer gefallen war. Rasch breitete sie sich aus, wie ein Feuer in einer großen Benzinlache, und sie wurde heller, als der Wental in seinem neuen Körper wuchs. Jess staunte und war sicher, dass er richtig gehandelt hatte.
    Das Glühen im Wasser breitete sich immer schneller aus, huschte wie ein elektrischer Strom zum Horizont und gab dem toten Ozean Leben, erfüllte ihn mit einer starken Essenz. Ein Jubelruf hallte durch Jess’ Selbst, kündete von Befreiung, Freude und Macht.
    Wir sind wiedergeboren. Der Wental durchdrang alle Bereiche des fremden Meeres, von dem er so aufgenommen wurde wie Feuchtigkeit von einem trockenen Schwamm.
    Jess fühlte die Gischt an der bloßen Haut, jetzt voller Leben. Er hob beide Hände, streckte sie dem wolkigen Himmel entgegen und stieß einen Schrei des Triumphes aus. Er war glücklich darüber, diese Geschöpfe vor dem Aussterben gerettet zu haben.
    Füll den Behälter erneut mit Wasser, erklang die Stimme der Entität in seinem Geist. Jeder Tropfen enthält unsere Essenz. Es vermindert uns nicht.
    Jess füllte den Behälter mit dem Wasser des kalten, urzeitlichen Meeres, das nun die Präsenz der Entität enthielt. Der Ozean dieses Planeten war jetzt voller Leben und von hier aus konnte Jess Wentals zu anderen Welten bringen. Er kam sich vor wie ein irdischer Volksheld, der selbst ein Roamer gewesen war: Johnny Appleseed.
    Dies ist erst der Beginn. Geh zu deinen Roamern. Bitte sie, die Wentals zu den Meeren anderer Planeten zu bringen.
    »Ja«, bestätigte Jess. Jetzt konnte er den

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