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Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Titel: Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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Weise öffentlich erniedrigt worden. Wenn Sie glauben, dass es etwas nützt, könnte ich ein paar Worte mit Ihrem Peiniger wechseln.«
    »Sie beide könnten sich darüber austauschen, wie man mich am besten in Schwierigkeiten bringt«, sagte Macy. »Warum sind Sie wirklich hier, Mr. Ifrahim? Es hat nichts
mit Erkundungsmissionen oder Handelsbeziehungen zu tun, oder?«
    Loc Ifrahim betrachtete sie einen Moment lang und sagte ihr dann, dass sie ihre Spex aus dem Zimmer bringen solle.
    »Sie ist nicht eingeschaltet. Hier, Sie können nachsehen«, sagte Macy und hielt ihm die Brille hin.
    Loc Ifrahim nahm sie ihr aus der Hand, öffnete die Tür und warf die Spex auf den Boden des Korridors. Dann schloss er die Tür wieder und setzte sich. »Genau so eine habe ich auch erhalten«, sagte er. »Im Rahmen waren ein Mikrofon und ein Peilsender versteckt.«
    »Sie machen Witze.«
    »Ganz und gar nicht. Die Leute hier sind nicht besonders raffiniert. So, jetzt können Sie mir erzählen, wie die braven Bürger von East of Eden Sie Ihrer Meinung nach in eine Falle gelockt haben und was sie gerne herausfinden wollen. Keine Sorge. Die haben Sie zwar mit einem Abhörgerät ausgestattet, aber sie haben sich nicht die Mühe gemacht, in dieser kleinen Zelle weitere Wanzen zu verstecken.«
    Macy erzählte ihm die Geschichte so knapp wie möglich. Sie schien den Diplomaten zufriedenzustellen.
    »Die Stadtbewohner erwarten, dass ich Sie um Ihre Hilfe bitten werde und dass Sie mich verraten werden. Ein vollkommen verständliches, wenn auch recht offensichtliches und schlichtes Manöver. Aber warum haben Sie sie mir gegenüber verraten?«
    »Ich mag es nicht, benutzt zu werden, wie Sie nur zu gut wissen.«
    »Ich weiß, dass Sie sich für eine von beiden Seiten werden entscheiden müssen, Macy, wenn Sie nicht hier versauern wollen. Die finden schon irgendeine Entschuldigung dafür, Sie wieder in diese ›Besserungsanstalt‹ zurückzuschicken. Sie werden dort drinnen alt werden und sterben, und niemanden
wird es interessieren. Oder Sie können sich dazu entschließen, mir zu helfen, und ich werde meinerseits Ihnen behilflich sein.«
    »Sie wollen, dass ich so tue, als würde ich für East of Eden arbeiten, obwohl ich in Wahrheit in Ihren Diensten stehe.«
    »Lassen Sie uns nichts überstürzen. Ich werde mich bald wieder mit Ihnen treffen, Macy. Und ich hoffe, dass Sie sich bis dahin die Zeit genommen haben werden, ein paar Fragen zu beantworten. Hier«, sagte Loc Ifrahim, stand auf und reichte Macy eine Datennadel.
    »Was ist das? Ein Test?«
    »Ganz genau«, sagte Loc Ifrahim, ging an ihr vorbei und verließ das Zimmer.
    Die Nadel enthielt eine Liste belangloser Fragen über East of Eden und zwanzig Seiten aus einer öffentlichen Diskussion, die sich mit der Präsenz Großbrasiliens im Jupitersystem befasste. Letztere wurden von einer knappen Notiz begleitet: Wenn wir uns das nächste Mal treffen, möchte ich, dass Sie mir sagen, ob Ihnen irgendeiner dieser Kommentare bedeutsam vorkommt.
    Nachdem Macy Ivo Teagarden von dem Treffen berichtet und ihm gesagt hatte, was Loc Ifrahim von ihr wollte, nahm der alte Mann die Datennadel an sich, um sie überprüfen zu lassen. »Ich werde sie Ihnen heute Abend zurückbringen, und dann können Sie Mr. Ifrahim anrufen und ein weiteres Treffen mit ihm vereinbaren. Ich nehme an, dass er Ihnen dann sagen wird, was er wirklich von Ihnen will.«
    Sie rief Loc Ifrahim an und vereinbarte ein Treffen für den nächsten Tag. Und nachdem Ivo Teagarden ihr die Datennadel zurückgegeben und ihr gesagt hatte, dass nichts von dem, was der Diplomat wissen wollte, besonders geheim sei und sie die Fragen nach bestem Wissen und Gewissen beantworten könne, traf sie sich mit Sada Selene im
Friedhofspark. Sie erzählte dem Mädchen von Loc Ifrahims Behauptung, dass ihre Spex möglicherweise ein Abhörgerät enthielt. »Es tut mir leid«, sagte sie. »Wie es aussieht, werde ich wohl doch andere Pläne schmieden müssen. Oder die Sache gänzlich abblasen.«
    »Dieser Diplomat ist in Wirklichkeit ein Spion, nicht wahr?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Er könnte also über dieses Abhörgerät auch gelogen haben«, sagte Sada. »Und selbst wenn nicht, wissen wir nicht sicher, dass uns jemand belauscht hat. Oder ob sie uns überhaupt belauschen konnten. An dem Ort, wo wir uns getroffen haben, besteht kein Telefonempfang. Deswegen haben wir ihn ja ausgewählt.«
    »Ein Abhörgerät ist kein Telefon. Und selbst wenn seine

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