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Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Titel: Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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fortbewegte, als jemals ein Schiff in der Erdatmosphäre geflogen war, und immer noch weiter beschleunigte …
    Cash stieß einen Jubelschrei aus und vollführte eine Rolle. Der Funken der Sonne blieb hinter der Masse des Planeten zurück, und Nacht flutete die Wolkenlandschaften unter ihm. Überall waren Sterne zu sehen, und direkt vor ihnen tauchten zwei übereinander stehende Monde auf, als die Jäger den äußeren Rand der Atmosphäre hinter sich ließen. Sie erreichten die Fluchtgeschwindigkeit von sechsunddreißig Kilometern pro Sekunde und beschleunigten noch fünf Minuten weiter, bis ihre Treibstofftanks beinahe leer waren.
    Sie befanden sich im Orbit und bewegten sich auf einer langen Ellipsenbahn, auf der sie alle zwei Stunden einmal den Saturn umrunden würden.

    Nachdem der Fusionsantrieb ausgeschaltet war, stellte Vera eine Verbindung zur Einsatzleitung her und berichtete, was geschehen war. Kommandant Vaduva meldete sich und sagte ihnen, dass sie die Situation gut gemeistert hätten, jedoch weiterhin wachsam bleiben müssten, bis sie abgeholt wurden. Was bedeutete, dass sie ihre Jäger in die Luft sprengen sollten, wenn sich ihnen irgendein Schiff der Außenweltler nähern sollte, um zu verhindern, dass sie gefangen genommen wurden oder die Jäger dem Feind in die Hände fielen. Sie begannen, verschlüsselte Daten zu senden, von minuziösen Statusberichten über die Mission bis hin zu optischen Aufnahmen und Radarbildern des Ziels. Eine Stunde lang nahmen sie Überprüfungen vor und wurden von der Einsatzleitung auf den neuesten Stand der Dinge gebracht. Der Sicherheitsoffizier übermittelte ihnen einen Videoclip, in dem der Bürgermeister von Paris, Dione, eine lapidare Erklärung abgab und sich weigerte, Verantwortung für die Taten einiger übereifriger Individuen zu übernehmen. Der Sicherheitsoffizier teilte ihnen mit, dass im Moment ein sehr ernster diplomatischer Schlagabtausch stattfand.
    »Ich weiß, was für einen Schlagabtausch ich gerne hätte«, sagte Vera. »Sie und ich, Cash, in einem Raum mit diesen Geistern. Wir würden ihnen schon zeigen, was wir von ›übereifrigen Individuen‹ wie ihnen halten.«
    »Ganz meine Meinung«, erwiderte Cash.
    Die Konfrontation mit den Geistern hatte eine Menge Spaß gemacht, auch wenn die Begegnung mit einer Art Unentschieden geendet hatte. Cash war fest entschlossen, beim nächsten Mal als Sieger daraus hervorzugehen.

› 3
    Hochlandrinder, kaum größer als Bernhardiner, perfekte Miniaturen mit zottigem kastanienbraunen Fell und gebogenen Hörnern, blickten vom Grasen auf, als Newton Jones auf die weite Wiese kam. Ein paar von ihnen trotteten aus dem Weg; die anderen standen nur da und sahen mit malmenden Mäulern zu, wie Newt auf die vier Menschen zulief, die unter einem großen Edelkastanienbaum um eine Memofläche herumsaßen, die wie ein Lagerfeuer leuchtete. Der Baum gehörte zu dem schmalen Waldgürtel, der die äußere Zone des Gartenhabitats des Jones-Truex-Bakaleinikoff-Klans umgab. Er ließ sich neben Macy Minnot auf dem Boden nieder und sagte: »Das Kriegsschiff hat die Jäger eingesammelt. Es befindet sich auf dem Rückflug zu Mimas.«
    »Wollen wir hoffen, dass die ganze alberne Angelegenheit damit ein Ende hat«, sagte Pete Bakaleinikoff.
    »Alles hat wunderbar funktioniert«, sagte Newt. »Die Geister haben den Brasilianern gezeigt, dass sie nicht einfach überall hinfliegen können, ohne mit einer Herausforderung rechnen zu müssen. Sie haben sie verjagt und auch diese angeblichen wissenschaftlichen Pakete vernichtet, die sie abgesetzt haben.«
    »Das Verhalten unentwickelter Primaten ist nichts, worauf man stolz sein müsste«, sagte Pete Bakaleinikoff.
    »Es war ein dummer Streich«, stimmte Junko Asai ihm zu.
    »Nun, da es vorbei ist, sollten wir die Sache schnellstmöglich vergessen«, sagte Junpei Asai.
    Das Ehepaar saß in liebevoller Vertrautheit aneinandergelehnt da. Sie trugen dieselben Kleider – eine kragenlose weiße
Tunika und weiße Hosen. Junpei hatte darüber hinaus einen pflaumenfarbenen Lippenstift aufgelegt, und um ihren Hals hingen mehrere Perlenketten. Junkos Gesicht hingegen zierte ein sorgfältig ausrasiertes schmales weißes Unterlippenbärtchen, und an den Fingern trug er zahllose Ringe. Sie waren seit beinahe fünfzig Jahren verheiratet, hatten sechs Kinder, fünfzehn Enkel und vier Urenkel – eine zwanglose Fruchtbarkeit, die Macy, die aus einem Land stammte, in dem nur die Reichen, Lotteriegewinner und

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