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Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Titel: Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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aus der Luft herbeizaubern. »Aber du musst doch zugeben, dass damit etwas Sinnvolles erreicht wurde. Eine Grenze wurde definiert. Wir haben den Brasilianern gezeigt, dass sie nicht ungestraft überall hinfliegen können. Dass sie nicht machen können, was sie wollen. Dass es Menschen gibt, die sich dagegen wehren.«
    »Es ist kaum ein Geheimnis, dass viele von uns etwas gegen ihre Präsenz hier haben«, sagte Junko.
    »Obwohl die meisten es vorziehen würden, vernünftig mit ihnen zu reden, anstatt sie vor den Kopf zu stoßen«, sagte Junpei.

    »Es war ein kühnes Manöver«, sagte Newt mit ungebrochenem Enthusiasmus. »Das müssen die Brasilianer erkannt haben. Sie wissen jetzt, dass wir zwar keine großen Schiffe oder die neueste Fusionsantriebstechnologie besitzen mögen, aber vom Fliegen verstehen wir was.«
    »Mit ›wir‹ meinst du hoffentlich die Außenweltler im Allgemeinen«, sagte Pete. »Ich will doch hoffen, dass du nicht vorhast, irgendetwas davon auf deine eigene Fahne zu schreiben.«
    Newt lachte. »Du befürchtest, ich könnte in die ganze Sache verwickelt sein? Keine Sorge, das war ich nicht.«
    »Das freut mich zu hören.«
    »Es war von Anfang bis Ende eine Mission der Geister. Wenn ich sie geleitet hätte«, sagte Newt, »hätte ich dafür gesorgt, dass ein paar Reserveschiffe zur Verfügung stehen. Ich hätte mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, diese beiden Jäger zu bergen, nachdem ihnen der Treibstoff ausgegangen war.«
    »Zum Glück müssen wir den Brasilianern so lediglich erklären, warum sie von einem Haufen Jugendlicher gestört wurden, die der Meinung sind, dass sie Befehle von ihrem zukünftigen Ich erhalten«, sagte Pete.
    »Zumindest haben sie etwas unternommen«, sagte Newt.
    »Ja«, sagte Pete. »Sie haben gejohlt und geheult. Sie haben eine friedliche wissenschaftliche Mission bedroht.«
    »Jetzt hilf du mir wenigstens«, sagte Newt zu Macy. »Du solltest doch schließlich froh sein, dass jemand diesen Typen mal gezeigt hat, wo der Hammer hängt.«
    »Willst du wirklich meine Meinung hören?«, erwiderte Macy.
    »Habe ich nicht gerade danach gefragt?«
    »Letzte Woche hast du mir gesagt, dass meine Meinung keine Rolle spielt, weil ich noch nicht lange genug hier lebe, um zu verstehen, wie die Dinge hier laufen.«

    »Das habe ich gesagt?«
    »Jedenfalls etwas in der Art.«
    »Nun, du hast doch bestimmt eine Ahnung, ob sich die Brasilianer in Zukunft benehmen werden.«
    »Brasilianer und Europäer«, sagte Macy. »Es ist eine gemeinsame Expedition.«
    Newt zuckte die Achseln.
    »Ich bin sicher, dass sie die ganze Sache genauso sehen wie ich: Dass es ein alberner Streich war und keine echte Bedrohung«, sagte Macy.
    »Keine echte Bedrohung? Haben die Jäger deshalb den Schwanz eingezogen und die Flucht ergriffen?«
    »Kann sein, dass sie die Flucht ergriffen haben. Vielleicht sind sie aber auch einem Hinterhalt entkommen, ohne einen Schuss abzufeuern. Haben auf friedliche und vernünftige Weise auf eine Bedrohung reagiert.«
    Newt starrte sie an und schüttelte dann langsam den Kopf. »Das sind dieselben Leute, die einmal versucht haben, dich umzubringen. Und du ergreifst für sie Partei?«
    »Du hast mich nach meiner Meinung gefragt«, sagte Macy, »und ich habe sie dir gesagt.«
    »Du bist also der Ansicht, dass wir sie einfach im System herumstreunen und machen lassen sollten, was sie wollen?«
    »Das ist eine andere Frage. Willst du dazu auch meine Meinung hören? Wir können sie nicht einmal darum bitten, das System zu verlassen. Wir können ihnen sagen, dass sie unsere Erlaubnis brauchen, wenn sie in eine Umlaufbahn um Dione eintreten oder hier landen wollen. Eine solche Erlaubnis brauchen sie überall, wo Menschen wohnen. Aber meiner Meinung nach hat niemand das Recht, irgendjemandem vorzuschreiben, wo er im System hinfliegen darf und wo nicht.«

    »Die Geister haben gegen das Gesetz des freien Durchflugsrechts verstoßen, als sie die brasilianischen Schiffe in Gefahr brachten, indem sie so dicht an ihnen vorbeiflogen«, sagte Junko.
    »Damit waren die Geister im Unrecht und die Brasilianer im Recht«, sagte Junpei. »Und das hat niemandem etwas genützt.«
    »Wie ich sehe, bin ich in der Minderheit«, sagte Newt. Die Vorstellung schien ihn jedoch nicht weiter zu bekümmern. »Nun, vielleicht wird sich das bald ändern. Es gibt noch ein paar Neuigkeiten, von denen ich euch berichten wollte, da ihr ja gerade keine Verbindung zum Netz habt, sondern ganz in eure

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