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Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Titel: Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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war«, sagte Sri.
    »Das freut mich zu hören. Jetzt passen Sie auf. Ich möchte Sie um Folgendes bitten: Sie werden sich mit Oberstleutnant Montagne treffen, aber Sie werden die Informationen, die er Ihnen gibt, nicht meinem lieben Onkel überbringen. Stattdessen werden Sie ihm die Informationen geben, die ich ihm zuspielen möchte. Ich weiß, was Sie denken«, sagte Euclides. »Aber keine Sorge, Professor Doktor, ich habe nicht vor, Ihnen oder Ihren Söhnen Schaden zuzufügen. Solange Sie tun, was ich Ihnen sage, heißt das. Und meinem Onkel will ich ebenfalls nicht schaden. Nein, ich möchte verhindern, dass er sich lächerlich macht. Deshalb will ich, dass Sie Folgendes tun: Sie werden ihm Informationen übergeben, aus denen eindeutig hervorgeht, dass die Außenweltler nicht nur vorhaben, unsere Vertreter im Saturnsystem, sondern auch die Erde anzugreifen. Wenn er Beweise dafür erhält, dass die Außenweltler einen Krieg planen, gibt er vielleicht endlich seine alberne Unterstützung für die Verfechter von Frieden und Versöhnung auf, die ohnehin längst auf verlorenem Posten stehen.«
    »Ich bezweifle stark, dass das der Fall sein wird. Vor einem Jahrhundert ist es ihm nicht gelungen, einen Krieg zu verhindern. Deswegen ist er jetzt umso entschlossener, diesen hier abzuwenden.«
    »Mein Onkel ist in der Tat ein eigensinniger Mann«, sagte Euclides. »Und darüber hinaus äußerst schlau und gerissen. Die Art und Weise, wie er mit diesem kleinen Auftrag Ihre Loyalität auf die Probe stellt? Aber möglicherweise kann ich
es an Gerissenheit mit ihm aufnehmen. Sobald Sie ihm die Informationen geliefert haben, werde ich seinen Kontaktmann, Oberstleutnant Montagne, entlarven. Früher oder später wird der gute Oberstleutnant seine Beteiligung an dem Komplott zugeben, es wird einen Skandal geben, und Oscar wird in Ungnade fallen.«
    »Und wie steht es mit mir?«
    »Sie werden bewiesen haben, dass Ihre Loyalität der Familie gilt und nicht einem verblendeten alten Mann. Und dass er verblendet ist, daran besteht kein Zweifel. Er begreift nicht, dass es hier um mehr geht als um einen Konflikt zwischen Erde und Außenweltlern, wahren Menschen und sogenannten Posthumanen. Es ist ein Krieg der Generationen. Auf beiden Seiten sind wir schon zu lange von der alten Generation beherrscht worden. Und die stellt sich der Veränderung entgegen und sieht nur, was sie sehen will. Nun, es ist an der Zeit, daran etwas zu ändern. In Wahrheit ist es sogar eine historische Notwendigkeit. Ich würde Ihnen also raten, Ihre sentimentale Zuneigung Ihrem Mentor gegenüber aufzugeben, Professor Doktor. Versuchen Sie nicht, ihn vor sich selbst zu retten. Er wird Sie nur ebenfalls zu Fall bringen.«
    »Ich werde Ihnen wohl Bescheid sagen müssen, wenn ich ein Treffen mit diesem Oberstleutnant vereinbart habe.«
    »Das wird nicht nötig sein. Ich werde die Einzelheiten noch vor Ihnen kennen. Wir halten ihn unter genauer Beobachtung.«
    »Weiß General Peixoto über ihn Bescheid? Und über diese ganze Sache?«
    »Arvam muss darüber nichts wissen«, erwiderte Euclides. »Er ist viel zu sehr mit den Vorbereitungen für seine Reise zum Saturn beschäftigt. Er hat viel zu tun. Ich will ihn nicht mit solchen Nebensächlichkeiten belästigen. Haben wir uns verstanden?«

    »Ja, ich glaube schon.«
    Sri wusste, dass Euclides sie brauchte, um die Datennadel zu überbringen. Danach würde sie – seinen Beteuerungen zum Trotz – für ihn vermutlich nicht mehr von Nutzen sein, und er würde sie höchstwahrscheinlich umbringen lassen.
    »Das will ich doch hoffen«, sagte Euclides. »Ach, und eine Sache noch, bevor Sie gehen. Die Familie hält es für das Beste, wenn Sie im Augenblick in Brasília bleiben.«
    »Ich habe vor, nach meiner Aussage direkt in die Antarktis zurückzukehren«, sagte Sri. »Wie General Peixoto habe auch ich viel zu tun.«
    »Ich bin sicher, dass es in Ihrem kleinen Königreich aus Eis nichts gibt, was Sie nicht genauso gut von hier aus regeln könnten«, sagte Euclides. »Natürlich ist es Ihnen gestattet, zur Strandhütte meines Onkels zu reisen, aber danach werden Sie auf direktem Wege zurückkehren. Und Sie werden hierbleiben. Sie und Ihre Söhne.«
    »Meine Söhne haben mit der ganzen Sache nichts zu tun.«
    »Die Familie macht sich Sorgen über Ihre Sicherheit und die Ihrer Söhne. Hier werden sie sicher sein.«
    »Sie meinen, sie werden Geiseln sein.«
    »Ihren Söhnen wird nichts geschehen. Das verspreche ich Ihnen. Nein,

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