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Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Titel: Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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mit seinen Brüdern trainiert hatte.
    »Ich habe solche Angst gehabt«, sagte sie.
    »Jetzt brauchst du dich nicht mehr zu fürchten.«
    »Die Wahrheit – sie ist eine solche Last.«
    »Ich weiß.«
    Er spürte ein zärtliches Gefühl in seiner Brust, eine Mischung aus Mitleid und hilfloser Liebe. Er wusste, dass er sie würde benutzen müssen, um seine Mission zu Ende zu führen, aber er sagte sich, dass das, was er tun würde, nur zu ihrem Besten sei. Außerdem konnte er sie nicht hierbehalten. Wenn Ward Zuniga Wind davon bekam, würde er ihn umbringen müssen, und dann würde er in ernsten Schwierigkeiten stecken.
    Er sah Zi Lei ins Gesicht. Das Schlafmittel, das er in den grünen Tee getan hatte, zeigte bereits Wirkung. Sie schlief schon halb, ihre Pupillen waren riesige schwarze Seen.
    »Du bist seltsam«, sagte sie. »Ein seltsamer Mann. Du bist nicht wie die anderen.«
    »Wir beide sind anders als die anderen.«
    »Nein …«
    Er sagte ihr, dass sie etwas für ihn tun müsse, und sie erklärte sich im Halbschlaf dazu bereit. Sie öffnete den Mund wie ein gehorsames Kind, ließ sich von ihm die Kapsel auf die Zunge legen und schluckte sie. Er massierte ihr
die Kehle, damit die Kapsel besser hinunterglitt, und sagte ihr, dass er einen Moment hinausgehen müsse, aber dass sie jetzt schlafen könne.
    »Halt mich noch einmal fest«, sagte sie.
    Er hob sie auf die Arme und legte sie in seine Schlafnische. Dann ging er hinaus und weckte Al Wilson. Zi Lei zu verraten, würde ihm Vertrauen einbringen und sein Ansehen verbessern. Außerdem war es zu ihrem eigenen Besten. Im Gefängnis würde sie sicher sein, und mit etwas Glück würde sie an denselben Ort gebracht werden wie Avernus und all die anderen Mitglieder der Dauerhaften Friedensdebatte.

› 7
    Als die Wärterinnen eine Stunde vor dem Frühstück die Tür zu ihrer Zelle öffneten, war Macy bereits wach und absolvierte gerade ihre zweite Runde Bauchmuskelübungen. Sie fragte die beiden Frauen, die vor der Tür standen und warteten, während sie ihren Overall und ihre Slipper anzog, nicht, wohin sie sie bringen würden. Sechs Wochen nach Beginn ihrer Inhaftierung war sie bereits daran gewöhnt, zu allen Tages- und Nachtzeiten abgeholt und für ein weiteres Verhör in das kleine, kahle Zimmer gebracht zu werden. Die Verhöre bestanden aus langen Sitzungen mit verschiedenen Befragern, bei denen sie eine enge MRI-Kappe tragen musste, damit die Befrager feststellen konnten, ob sie die Wahrheit sagte, während sie ihre endlosen Listen von Fragen abarbeiteten.
    Macy gab sich stets die größte Mühe, sich an die Wahrheit zu halten. Es hatte keinen Zweck zu lügen, weil sie nichts zu verbergen hatte. Sie hatte sich mit Avernus bereits ausführlich über ihr Leben auf der Erde unterhalten und darüber, wie es zu ihrem Exil im Außensystem gekommen war. Und während der Verhöre musste sie diese Geschichte wieder und wieder erzählen. Sie redete über ihre Kindheit und ihre Flucht aus der Kirche der Göttlichen Regression. Darüber, wie sie in Pittsburgh gelandet war und wie sie sich dem Rückgewinnungs- und Sanierungscorps angeschlossen hatte. Sie erzählte, wie sie für die Baumannschaft ausgewählt worden war, redete über ihre Ausbildung und ihre Arbeit im Biom in Rainbow Bridge. Die ganze traurige Geschichte über Ursula Freyes Ermordung. Und danach ihr Überlaufen zum Außensystem,
ihr Leben in East of Eden, bis sie aus der Stadt geflohen war, ihr Leben beim Jones-Truex-Bakaleinikoff-Klan …
    Sie hatte sich nur ein einziges Mal geweigert, Fragen zu beantworten, nämlich als es um Newton Jones und die anderen Mitglieder ihrer weitverzweigten Ersatzfamilie gegangen war. Sie hatte keine Vermutungen oder Kommentare zu den Überzeugungen der Familienmitglieder abgeben oder darüber spekulieren wollen, ob diese die Friedensbewegung unterstützten oder Marisa Bassi und all die anderen wahren und rechtschaffenen Außenweltler, die die Schiffe der Erde aus den Systemen von Saturn und Jupiter vertreiben wollten. Wenn ihre Befrager irgendetwas über die Mitglieder des Klans wissen wollten, dann sollten sie verdammt nochmal mit ihnen selbst reden.
    Sie stellten ihr auch Fragen über Loc Ifrahim, so wie sie den Diplomaten zweifellos über sie befragten. Macy erzählte ihnen so leidenschaftslos wie möglich alles, was sie wusste. Dabei versuchte sie, sich an die Fakten zu halten und sich die tiefe Abneigung, die sie gegen Ifrahim hegte, nicht anmerken zu lassen. All diese

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