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Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Titel: Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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entdeckt zu haben, das ihre verrückte Vermutung, Emmanuel Vargo könnte ermordet worden sein, bestätigte oder sogar bewies. Obwohl Macy mit dieser fixen Idee eigentlich auf keinen Fall mehr etwas zu tun haben wollte, hatte sie ein ungutes Gefühl – beinahe als sei sie seekrank -, das ihr sagte, dass sie ohnehin wieder darin verwickelt werden würde.
    »Ihr Brasilianer seid ja ganz verrückt nach eurem Alkohol. Ich möchte wetten, dass jemand morgen einen Kater haben wird«, sagte Argyll mit einem Grinsen, das Macy daran erinnerte, dass er zwar doppelt so alt war wie sie, sonst aber in vieler Hinsicht naiv und merkwürdig kindlich wirkte.
    Sie kehrten in ihr Labor im Fuß des hohlen Stützbalkens zurück und aßen zu Abend. Danach begannen sie mit einer ausführlichen Analyse der Proben des Riffsediments, als Speller Twain hereinmarschiert kam und Argyll und Loris befahl, ihre Arbeit zu unterbrechen. Als Loris Macy fragte, ob alles in Ordnung sei, richtete Speller Twain seinen leeren Blick auf sie und sagte, dass er gern unter vier Augen mit Miz Minnot sprechen würde, wenn es ihr nichts ausmachte.
    »Es ist nichts weiter«, sagte Macy. »Ich sehe Sie morgen.«
    Nachdem die beiden Assistenten gegangen waren, wobei Loris Macy über die Schulter hinweg einen besorgten Blick zuwarf, sagte Speller Twain: »Sie wissen, worum es geht.«
    Der große Mann lehnte an der Ecke einer Bank und schaltete beiläufig ein Vergrößerungsgerät ein und aus.

    Macy sagte: »Sie könnten Ursula fragen, weswegen sie so aufgeregt ist.«
    »Das könnte ich. Aber sie ist nun einmal, was sie ist, und Sie sind, was Sie sind.«
    »Es muss Sie in den Wahnsinn treiben, dass Sie ihr wegen ihrer Blutsverwandtschaft nichts anhaben können.«
    »Sie hält Sie für ihre Freundin«, sagte Speller Twain und wedelte mit der Hand vor dem beleuchteten Bildschirm des Vergrößerungsgeräts herum, so dass Schatten über die Verstrebungen an der Decke flatterten. »Sie würde Ihnen Dinge erzählen, die sie mir nie verraten würde. Und Sie wissen: Wenn Sie mir nicht helfen, kann ich Sie auf der Stelle von Ihrem Job abziehen und Sie in einen Kältesarg stecken lassen. Und wenn Sie auf der Erde wieder aufwachen, fangen die Schwierigkeiten für Sie erst richtig an. Aber wenn Sie mir helfen herauszufinden, worum es hier geht, wird Ihre vorbildliche Arbeit für die Mannschaft und das Projekt entsprechend gewürdigt werden.«
    »Wenn an dem Ganzen denn tatsächlich etwas dran ist.«
    »Eben das sollen Sie herausfinden«, sagte Speller Twain. »Acht Uhr, nicht wahr? Und am selben Ort wie beim letzten Mal. Sollten Sie sich nicht in der Zwischenzeit noch einmal mit ihr getroffen haben, ohne dass ich davon erfahren habe, dann ist das die Bar unten in der freien Zone. Wenn Sie sich auf die Sache einlassen wollen, sollten Sie sich also besser in Bewegung setzen. Schließlich wollen Sie nicht zu spät kommen, oder?«

› 8
    Macy fuhr mit der Straßenbahn nach Rain-Macy fuhr mit der Straßenbahn nach Rainbow Bridge, stieg dann in eine andere Linie um, die quer durch die Stadt führte, und nahm schließlich den Aufzug, der sie in die freie Zone hinunterbrachte. Sie war von einer Mischung aus Wut und Furcht erfüllt. Als sie durch die Schatten und das Neonleuchten auf die Bar Jack Frost zuging, wobei sie an zahllosen Menschen in bunten Kostümen vorbeikam, trat plötzlich eine große Gestalt, die in einen roten Umhang gekleidet war und eine Fuchsmaske trug, aus einem Durchgang, packte sie am Arm und sagte: »Sie ist nicht hier.«
    Macy schüttelte die Hand der Gestalt ab. »Das geht Sie nichts an. Also warum verschwinden Sie nicht einfach?«
    Die fuchsgesichtige Gestalt betrachtete sie einen Moment lang. Ihre bernsteinfarbenen Augen funkelten über der rotbraun-weißen Schnauze und dem schiefen Grinsen, das spitze Zähne enthüllte. Dann hob sie die Hand und nahm die Maske ab. »Ich möchte nicht, dass Ihnen etwas zustößt«, sagte Loris.
    Macys Wut überwog ihre Überraschung. »Sie haben mir nachspioniert.«
    »Ursula Freye wartet nicht im Jack Frost auf Sie«, sagte Loris. »Sie befindet sich immer noch im Biom. Speller Twain hat sie abgefangen, bevor sie es verlassen konnte. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, er verhört sie.«
    »Unsinn. Er hat mich hierhergeschickt, um ihr ins Gewissen zu reden.«
    »Nein«, sagte Loris. »Er hat Ihnen gesagt, dass Sie für ihn herausfinden sollen, was Ursula entdeckt zu haben glaubt.
Aber es ist offensichtlich, dass

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