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Der stille Sammler

Der stille Sammler

Titel: Der stille Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becky Masterman
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oder es steckt mehr dahinter, vielleicht eine Verbindung mit diesem Meth-Labor, das letzte Woche in eurer Gegend in die Luft geflogen ist. Vielleicht stecken Drogen oder ein Bandenkrieg dahinter.«
    »Ja, könnte sein. Dieser Typ war möglicherweise einer von der Sorte, die ihr Schicksal seit Jahren herausgefordert hat.« Ich nickte gerade entschieden genug, um anzudeuten, dass ich noch gar nicht an diese Möglichkeit gedacht hatte und dass es Max’ Idee gewesen war. Ich konnte nicht sicher sein, dass er mich von seiner Liste gestrichen hatte. Er konnte alle möglichen Informationen vor mir zurückhalten, um auszuloten, was ich sonst noch wusste. Max war gerissen, und ich hatte Respekt vor ihm. Aber vielleicht gelang es mir, mich aus seinem Fokus zu manövrieren und ihn dabei auf den richtigen Weg zu lenken. Peasil als Schurke und Vergewaltiger, nicht als Opfer.
    »Ich habe die Adresse, unter der der Wagen gemeldet ist«, sagte Max. »Wir schicken Leute hin. Möglicherweise finden wir noch mehr. Und wir klappern die Häuser oben am Rand der Schlucht ab. Vielleicht hat einer der Bewohner an den infrage kommenden Tagen etwas Ungewöhnliches bemerkt.«
    Er hielt inne und schaute mich an. Ich erwiderte seinen Blick. Ich hatte schon unter gefährlicheren Umständen mit furchteinflößenderen Leuten zu tun gehabt.
    »Bist du jetzt fertig mit mir?«, fragte ich ihn mit betont geduldiger, wenngleich ein wenig gelangweilter Stimme.
    Er lächelte. Es fiel mir auf, weil ich mich nicht erinnern konnte, ihn vorher lächeln sehen zu haben. »Du bleibst in der Nähe für den Fall, dass wir dich noch brauchen, ja? Du verreist nicht oder so was?«
    Das erschreckte mich nun doch einigermaßen. Ich hatte diese Worte selbst oft genug bei Verdächtigen benutzt. Max’ scheinbare Entspannung war eine Finte gewesen. Ich nickte und sparte mir mein mühsames Schlucken, bis ich das Kinn gesenkt hatte, sodass er es nicht bemerkte.
    »Könnte sein, dass ich noch mal mit dir reden muss, wenn die Techniker mit dem Van fertig sind. Sie haben einen richtigen Festtag in dem Wagen.«
    »Wieso?«
    »Sie haben jede Menge Spuren gefunden – Sand mit Kupfer, jede Menge deutliche Abdrücke, Haare. Es sieht so aus, als wäre alles Blut von dem Opfer, aber man kann nie wissen. Könnte auch vom Angreifer stammen. Es ist eine ziemliche Sauerei, alles wild durcheinander, und dann noch die Verwesung.«
    »Dann bist du also vorerst fertig mit mir?«, wiederholte ich meine Frage.
    »Fast. Eine Sache noch.« Er griff nach dem kleinen Karton auf dem Schreibtisch, in dem sich DNA -Teststäbchen befanden, und zog eines hervor. Es sah aus wie ein langes Wattestäbchen mit Baumwolle an einem Ende. »Wir haben deine Fingerabdrücke vom FBI , aber nicht deine DNA . Machst du den Mund auf?«
    »Oh, Max.« Darauf also war die ganze Unterhaltung hinausgelaufen. Das also war der Grund, warum er mit mir in Manriquez’ Büro gegangen war. Wahrscheinlich hatte er schon vorher dafür gesorgt, dass ein Paket Teststäbchen bereitlag. »Hast du einen Gerichtsbeschluss?«
    »Eigentlich wollte ich die Sache vorerst unter vier Augen klären. Aber wenn du möchtest, dass ich zum Richter gehe und deinen Namen und den Anlass aktenkundig mache, um einen Beschluss zu erwirken, kann ich das natürlich tun, kein Problem.«
    Welche Wahl blieb mir? Ich beugte mich vor und machte den Mund auf, während ich inständig hoffte, dass kein Haar und kein Blut von mir im Van waren, oder wenn, dass sämtliche Spuren zu einer einzigen, nicht mehr zu unterscheidenden DNA -Suppe vermischt waren. Max wischte die Innenseite meiner Wange aus. Dann schob er das Stäbchen behutsam in einen kleinen verschließbaren Beutel. Er schrieb eine Nummer darauf, nicht meinen Namen. Ich sagte nichts dazu, doch ich war ihm dankbar für diesen kleinen Gefallen.
    Max steckte die Probe in die Hemdentasche. »Du und ich, wir wissen ein paar Dinge übereinander«, sagte er. »Nicht wahr?«
    Er musste nicht näher ausführen, was er meinte. Ich sah ihm an, dass er auf die alte Geschichte in Georgia anspielte, als ich den unbewaffneten Mann erschossen hatte und in den Verdacht geraten war, Selbstjustiz geübt zu haben.
    »Vermutlich, ja.«
    »Dieses Wissen führt dazu, dass wir anders denken als andere. Aber es gibt etwas, was du noch nicht von mir weißt. Ich kann eine ganze Menge aushalten, bevor ich durchdrehe. Dummheit, beispielsweise. Oder Respektlosigkeit. Manchmal denken die Leute, ich würde niemals aus der Haut

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