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Der stille Schrei der Toten

Der stille Schrei der Toten

Titel: Der stille Schrei der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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»Ich?«
    »Hatten Sie einmal eine Liebesbeziehung mit Dr. Black?« Direkte Fragen brachten die Leute manchmal ganz schön aus der Fassung.
    »Nein. Niemals.« Eine unzweideutige Antwort auf eine Frage, die sie als impertinent empfand. Ich glaubte ihr.
    »Lassen wir das«, sagte Bud. »Sie sind verheiratet, nicht wahr?«
    »Falls das von Interesse für Sie ist, ich lebe in Scheidung, bin aber in keiner Weise mit Nick verbandelt, und er ist auch nicht der Grund für meine Eheprobleme. Ich arbeite für ihn. Ich schätze und bewundere ihn mehr als sonst jemanden in meinem Leben, aber mehr auch nicht. Erkundigen Sie sich bei den Angestellten hier im Haus, wenn Sie mir nicht glauben. Jeder meiner Kollegen wird Ihnen bestätigen, dass unsere Beziehung seit jeher rein beruflicher Natur war.«
    »Wir haben keinen Grund, das anders zu sehen, Ms Tudor. Wir machen lediglich unsere Arbeit und haben nicht die Absicht, Ihnen in irgendeiner Weise zu nahe zu treten.«
    »Gewiss«, sagte Miki frostig. »Also wenn Sie sich die Bänder unserer Videoüberwachung ansehen möchten, kann ich das gerne arrangieren. Aber nun ist mein Zeitlimit wirklich überschritten.«

6
    Ich fass es nicht. Sieh doch mal, wer hier unserer Lady einen Besuch abstattet, kurz bevor sie auf Tauchstation ging.« Bud hieb auf einen Knopf, und der schwarze Porsche, der gerade in Sylvie Borders Zufahrt einbog, erstarrte in der Bewegung. Gemeinsam standen wir vor einer Monitorwand im Security-Büro von Cedar Bend. Hinter dem Steuer saß eindeutig Nicholas Black. Bud hatte das Band genau zu dem Zeitpunkt angehalten, als Black in die Kamera spähte. Die Zeitangabe lautete 9:37
    P.M.
    »Lächelt direkt in die Kamera. Sehr aufmerksam, Doktorchen. Das heißt, er befand sich in der Mordnacht am Tatort«, sagte Bud mit einem Kopfnicken. »Okay, er ist gegen halb zehn dort eingetroffen, und ich wette einen Doppelwhopper mit Käse darauf, dass Buckeye sagen wird, er befand sich im fraglichen Zeitfenster bei ihr. Frage Nummer zwei lautet – wie lange dauert es, bis Blacks Flitzer wieder rausfährt?«
    Ich schwieg, da die Bandaufzeichnung wieder anlief. Blacks Porsche kam vom Bungalow heraufgefahren, aber dieses Mal blickte der Fahrer nicht in die Kamera. Das Gesicht war sogar abgewandt, als der Wagen in die Hauptstraße in Richtung Hauptgebäude einbog. Während der Fahrt wurde er von weiteren Kameras erfasst, bis er schließlich das Einfahrtstor durchquerte und verschwand.
    »Er fuhr also offensichtlich um 0.30 Uhr wieder ab. Verdammt viel Zeit für einen nächtlichen Patientenbesuch, findest du nicht, Claire? Vor allem, wenn sie keine Liebesbeziehung haben.«
    Ich lehnte mich gegen den Schreibtisch und starrte stirnrunzelnd auf die Monitore. Ich dachte darüber nach. »Spul noch mal zurück, Bud, damit wir sehen, ob da sonst noch jemand im Auto war.«
    Bud ging um die Konsole herum und drückte ein paar Knöpfe. Das Band spulte zurück, und das Auto schob sich wieder ins Blickfeld, aber es war zu dunkel, um auf dem Beifahrersitz jemanden auszumachen. »Er trägt jetzt eine Kappe.« Bud zeigte auf dem Monitor. »Als er ankam, trug er keine.«
    »Wenn überhaupt er am Steuer sitzt. Es könnte auch jemand anders sein.«
    »Könnte eine Sie sein, oder vielleicht auch Sylvie höchstpersönlich.«
    »Wäre möglich, ist aber doch unwahrscheinlich.«
    »Stimmt.«
    »Vielleicht sollten wir uns gleich alle Bänder ansehen, Bud. Warum nicht gleich bis zu dem Tag zurück, an dem Sylvie Border in Cedar Bend ankam. Dann wissen wir, ob sie sonst noch irgendwelchen Besuch bekommen hat. Vielleicht würde es sich sogar lohnen, ihre früheren Aufenthalte hier zu überprüfen, sofern Black seine Bänder so lange aufbewahrt.«
    »Okay, ich beschlagnahme alles, was ich nur kriegen kann.«
    »Miki hat uns ihr Okay gegeben. Es soll jemand die Bänder für uns raussuchen, während wir uns unter der Belegschaft umhören.«
    Die Einzelbefragung nahm den ganzen restlichen Tag in Anspruch. Ich unterhielt mich mit zahllosen Mädchen vom Zimmerservice und mit Küchenangestellten, während Bud sich das sonstige Personal vorknöpfte. Nach einem vierzigminütigen Gespräch mit einem achtzehnjährigen Zimmermädchen, das vor lauter Angst nur stotterte, beendete ich die Aktion und kümmerte mich um Sylvies Bungalow. Ich legte Wert darauf, dass er sicher abgeriegelt und für die Pressemeute nicht erreichbar war. Bud war bereits in die Stadt zurückgekehrt, um Charlie zu informieren, den wir um fünf Uhr aus

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