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Der stille Schrei der Toten

Der stille Schrei der Toten

Titel: Der stille Schrei der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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Sheriff von Lafourche waren, wonach wir Marc Savoy aus dem Weg geräumt hätten, wo es doch sonnenklar ist, dass er Selbstmord begangen hat. Wir haben im Moment genug am Hals und können auf falsche Anschuldigungen verzichten. Als Sie meine Männer überrascht hatten, befürchteten sie, Sie könnten herausfinden, für wen sie arbeiten. Alles geschah lediglich, um mich zu schützen, verstehen Sie? Deswegen wollten Sie meine Männer fesseln, damit sie fliehen konnten, ohne von Ihnen verfolgt zu werden. Als Sie zu sich kamen und einen Kampf provoziert haben, wurden Sie ins Wasser gestoßen, was aber zu keinem Zeitpunkt beabsichtigt war. Es war ein unglückseliger Zwischenfall, insbesondere weil Black deswegen so außer Rand und Band geriet. In Wahrheit jedoch waren Sie nie wirklich in Gefahr.«
    »Das soll ich glauben? Wäre nett, wenn ich das schon gewusst hätte, als ich auf dem Grund des Sees die Luft anhielt.« Ich sah die drei Schlägertypen nacheinander an. »Erinnern Sie mich daran, die Ärsche zu verhaften, bevor ich gehe.«
    Die Täter sahen mich unbeteiligt und irgendwie abwesend an. Das Gehirn von allen dreien zusammengenommen war vielleicht so groß wie eine Kichererbse. Genug der Spitzfindigkeiten.
    »Okay, kommen wir zur Sache. Sie haben sich mächtig angestrengt, mich auf dieses Boot zu kriegen. Was wollen Sie von mir?«
    »Bei Ihrem Besuch in meinem Haus hatte ich den Eindruck, Sie würden Nicky verdächtigen, Sylvie ermordet zu haben. Ich bin hier, um Ihnen zu versichern, dass er es nicht getan hat.«
    Ich lachte leise auf, ungläubig, aber alles anderes als amüsiert. »Ich nehme an, das soll ich Ihnen jetzt einfach abnehmen, richtig? Einfach weil er ein guter Kumpel von Ihnen ist. Tut mir leid, Freundchen, aber das reicht für mich nicht als Grund, ihn von der Verdächtigenliste zu streichen.« Er war tatsächlich schon längst gestrichen, aber das mussten sie ja nicht wissen.
    »Wie wär’s mit folgendem Grund? Nicky ist Sylvies Onkel, und er würde ihr und jedem anderen Mitglied seiner Familie niemals ein Haar krümmen.«
    Nun, damit hatte mich Montenegro erst mal aus dem Konzept gebracht. Ich war perplex, was bei mir selten vorkam und was sie sicher auch merkten. Ich warf einen Blick zu Black hinüber. Er nickte und sagte: »Jacques ist mein älterer Bruder.«
    »Ihr Bruder. Sie und Jacques Montenegro sind Brüder.« Manchmal wiederhole ich mich, wenn ich irritiert bin. Dadurch bekomme ich Zeit, mir klügere Antworten auszudenken.
    »Das ist richtig«, sagte Jacques. »Leider hingegen hat Nicky keinerlei Interesse an den Familiengeschäften. Er ist ein Psychofreak durch und durch, und er verheimlicht seine verwandtschaftlichen Beziehungen aus naheliegenden Gründen. Sylvie war genauso. Sie wollte nicht, dass der fadenscheinige Ruf unseres Namens ihre Karriere überschattet.« Oder selbige ruiniert, dachte ich.
    Sein hübsches Gesicht fiel, von Trauer gezeichnet, leicht in sich zusammen; dann festigten sich seine Züge wieder, und seine dunklen Augen funkelten. »Wer immer sie umgebracht hat, wird dafür zahlen. Jedenfalls war es nicht mein Bruder. Nick und Sylvie hatten ein sehr enges Verhältnis. Sie vergeuden Ihre Zeit, wenn Sie ihn weiter verdächtigen und Ihre Ermittlungsarbeit damit behindern. Ich bin extra hierher gekommen, um Ihnen die Wahrheit zu sagen, damit Sie endlich in der richtigen Richtung ermitteln, anstatt weiter in der Sackgasse zu stecken. Ich habe bereits Kontakt zu Kollegen in meinen eigenen Kreisen aufgenommen.« Und das, nahm ich mal an, bedeutete Mafiaclans von New York über New Orleans bis Sizilien. »Mir wurde versichert, dass diese Kreise mit Sylvies Ermordung nichts zu tun haben. Ich persönlich glaube, dass ein Fremder Sylvie auf dem Gewissen hat, und Nicky ist derselben Meinung. Als Sylvies Vater verlange ich von Ihnen, dass Sie mit Nicky eng zusammenarbeiten und seine Fähigkeiten als Profiler nutzen. Sehen Sie zu, dass Sie dieses Monstrum finden. Ich will, dass es gefangen wird, und dann soll es sterben. Notfalls können wir Ihnen dabei auch behilflich sein.«
    Soviel zum Thema fairer Prozess und dem ganzen unnötigen Tamtam. Währenddessen versuchte ich, mich auf die neue Situation einzustellen. Ich war regelrecht fassungslos und konnte es noch immer nicht glauben, wie Nicholas Black es geschafft hatte, nur auf Ruhm und Karriere bedacht, seine wahre Identität geheim zu halten.
    »Ich schäme mich nicht für meine Familie, Claire.« Black sprach mich beim Vornamen

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