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Der Stolz der Flotte

Der Stolz der Flotte

Titel: Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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Die
Coquett
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müßte durchaus imstande sein, mit der
Auriga

fertig zu werden, denn die französische Mannschaft ist ganz neu auf dem Schiff. Gillmor hat sich bereits als sehr tüchtig in Einzelgefechten erwiesen.«
    »Wir machen weiter.« Broughtons Kiefermuskeln traten hervor.
    »Die
Aurig
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wird vielleicht versuchen, auf Gegenkurs zu gehen –
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    »Das ist, als zerschlüge man ein Ei mit einem Schmiedehammer, Sir«, erwiderte Bolitho gelassen.
    Heftig fuhr Broughton herum, wutbleich im Gesicht. »Meine letzten Befehle lauten, daß ich zur Flotte nach Cadiz zurück soll, wenn ich nicht eine geeignete Basis gefunden und für uns in Besitz genommen habe. Wissen Sie, was man sagen wird? Ja? Wissen Sie es?« schrie er und wartete die Antwort nicht ab. »Man wird mir vorwerfen, daß ich nicht ein einziges Teilziel meiner Mission erreicht habe. Daß ich Kontakt mit dem Feind verlor, weil ich den Verlust der
Aurig
a

nicht verhindert habe. Das ist meine Schuld, und dafür muß ich über die Klinge springen – so verdammt einfach ist das!«
    Von der anderen Deckseite blickte Meheux neugierig herüber, und der Admiral blaffte wütend: »Sagen Sie diesem Herrn da, er soll sich eine Arbeit suchen, sonst sorge ich dafür, daß er den Tag seiner Geburt verflucht!«
    Unbewegt erwiderte Bolitho: »Der erste Bericht der
Impulsive
,

daß sie die Fregatte gesichtet hat…«
    »Die
Impulsive
!« unterbrach der Admiral. »Woher in Gottes Namen wissen wir denn, daß sie auch nur versucht hat, dieses verdammte Schiff zu kriegen? Sie war an der Nore-Meuterei beteiligt, ihr Kommandant tut fast, als ob er auch noch stolz darauf ist – da liegt doch die Annahme sehr nahe, daß die Mannschaft die Verfolgung verhindert hat. Vielleicht war die
Aurig
a

für sie ein Symbol ihres eigenen verdammten Hochverrats in der Nore!«
    »Das ist unfair, Sir!«
    »So – unfair?« Broughton hatte jetzt alle Zurückhaltung fahrenlassen und achtete überhaupt nicht darauf, daß einige Matrosen, die in der Nähe der Geschütze arbeiteten, mit gespannter Aufmerksamkeit lauschten. »Ich werde Ihnen sagen, was ich denke.« Er stieß das Kinn vor, und sein Gesicht war nur ein paar Zoll von dem Bolithos entfernt.
    »Ich glaube, Sie haben noch nicht einmal die Anfangsgründe der höheren Flottenführung begriffen. Sie sind beliebt, ich weiß! O ja, ich habe gesehen, wie beliebt Sie bei der Mannschaft sind!« Er hielt einen Moment inne und starrte, ohne etwas zu sehen, über die Netze. »Mir hat nie daran gelegen, bewundert zu werden oder beliebt zu sein – ich will, daß man mir gehorcht! Können Sie sich das vorstellen? Bei Gott, wenn Sie jemals Flaggoffizier werden sollten, dann werden Sie me rken, daß es da keinen Mittelweg gibt!«
    Bolitho erwiderte nichts, sondern sah ihn nur an. Er war immer noch wütend über diese ehrabschneiderische Attacke auf Herrick; aber gleichzeitig konnte er durchaus verstehen, wie tief enttäuscht und verzweifelt der Admiral war. Die
Aurig
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war in der Tat ein Symbol, aber nicht in dem Sinn, den der Admiral meinte. Für ihn bedeutete sie den Beginn seiner Mißerfolge, beinahe von dem Augenblick an, als er seine Flagge an Bord gehißt hatte.
    Schließlich sagte Bolitho: »Ich glaube, daß Captain Herrick die
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rig
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gesichtet hat, war purer Zufall, Sir. Der Gegner muß, als er die
Impulsive
sah, ebenso überrascht gewesen sein wie wir es waren, daß sie so unerwartet bei uns aufkreuzte.«
    Broughton riß sich aus seinen Grübeleien. »Und?«
    »Wir wurden beobachtet, als wir in Gibraltar in See gingen; andere feindliche Schiffe haben uns unterwegs gesichtet, darunter solche, von denen wir vielleicht gar keine Ahnung haben.« Wieder schoß Broughton wütende Blicke, doch Bolitho ließ sich nicht beirren: »Überhaupt – was hat die
Aurig
a

eigentlich hier zu suchen?«
    »Das weiß ich genausowenig wie Sie, Bolitho«, erwiderte der Admiral eiskalt, »aber ich werde sie finden und aufbringen. Wenn wir zur Flotte zurückkehren, dann als komplettes Geschwader, das jederzeit bereit ist, wieder ins Mittelmeer vorzustoßen und gemäß der
mir
zustehenden vollen Befehlsgewalt zu handeln!«
    Er setzte zum Gehen an, befahl aber noch: »Informieren Sie mich sofort, wenn die
Coquett
e

in Sicht kommt!« Damit schritt er in die Hütte.
    Bolitho trat zur Reling und sah auf den Segelmacher und seine Maaten hinab, die jeden Quadratfuß Deck besetzt hielten und an den ausgebreiteten Segeln mit blitzenden

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