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Der Strahlenpirat

Der Strahlenpirat

Titel: Der Strahlenpirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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erreichte ein Crescendo und erstarb auf der anderen Seite fast ganz. Er justierte die bewegliche Röhre auf Maximum und zog eine Halteschraube an.
    »Schade, daß wir keine Lager und Winkelskalen haben. Ich habe eine Tischlampe schlachten müssen, um diesen flexiblen Metallschlauch zu bekommen.«
    »Macht nichts. Die Richtwirkung ist jedenfalls da. Die Lager können warten. Im Moment möchte ich diesen Empfang nicht abschalten – vielleicht hören wir etwas Interessantes. Hoppla! Jetzt hat es aufgehört.«
    »Glauben Sie, es besteht Hoffnung?«
    »Eine halbe Stunde müssen wir ihnen schon lassen.«
    Zwanzig Minuten später klang die Stimme eines Unbekannten aus dem Lautsprecher. »Dr. Channing von der Relaisstation Venus? Wir wurden von Ihrer Firma gebeten, bei einem Experiment mitzumachen. Man sagte uns, es bestünde die Möglichkeit, daß Sie unser Bordinterkomnetz hören können. Das erscheint mir unwahrscheinlich, aber wir möchten Ihren Versuchen nicht im Wege stehen. Die Tatsache, daß Sie unsere Vorliebe für die Musik unserer Ahnen kennen, beweist, daß Sie etwas gehört haben. Ich nehme an, Sie möchten gern Weiteres erfahren. Ich warte nur ab, bis wir von Ihnen Bescheid bekommen. Hier spricht Ling Kai Chang, der Kapitän der Lady of Cathay .«
    »Hurra! Wir haben es geschafft!« Don führte einen Kriegstanz auf, an dem die anderen sich sofort beteiligten. Arden und Christine, die gerade eintraten, glaubten ihren Augen nicht trauen zu können.
    »Bei allen Raumgeistern!« rief Arden. »Seid ihr total übergeschnappt?«
    »Wir haben soeben Verbindung mit einem Schiff im Raum gehabt!«
    »Na und? Das ist doch nichts Neues!«
    »Wir haben aber sie gehört!«
    »Wa-as?« Ardens Augen wurden groß.
    »Ja, tatsächlich. Warte, wir werden gleich wieder eine Antwort bekommen.« Don rief Ben im Multiplexerraum: »Ben, verbinden Sie mich mit der Lady of Cathay .«
    »War sie es?«
    »Ja.«
    »Sie sind verbunden.«
    »Bitte beschreiben Sie uns Ihr Interkomsystem. Wir haben Ihre Antwort gehört. Sie sind das erste Schiff, das mit der Relaisstation Venus direkt verbunden ist«, diktierte Channing Ben. »Herzlichen Glückwunsch.«
    Acht Minuten später war erneut die Stimme des Kapitäns Chang zu vernehmen. »Dr. Channing, ich übergebe an Ling Wei, unseren Elektroniker. Er kennt das System in- und auswendig. Er wird mit Ihnen zusammenarbeiten.«
    Ling Wei meldete sich. »Hallo! Das ist ja großartig. Aber ich weiß leider nicht so recht, wie es zu diesem Phänomen kommt. Die Ausgangsspannung von unserem Plattenspielersystem ist nur gering und bestimmt nicht in der Lage, Ihre Station zu erreichen. Allerdings benutzen wir ein Drahtfunksystem auf siebzehnhundertneunzig Kilohertz statt des üblichen Kabelsystems. Unsere Besatzung hört gern Musik, deshalb spielen wir die Aufnahmen alter Klassiker fast unaufhörlich.«
    Er machte eine Atempause. Channing bat: »Walt, schicke ihnen eine Nachricht und frag nach der Länge der zu den Treiberanoden führenden Kabel, und ob möglicherweise Hochfrequenz auf sie einstreuen könnte.«
    Der Fernschreiber begann zu klicken.
    So ging es stundenlang hin und her. Dons Verdacht bestätigte sich. Das Kabel zur ersten Treiberanode hatte genau die richtige Länge, um fast exakt auf die Drahtfunkfrequenz abgestimmt zu sein. Channing dankte ihnen überschwenglich. Bald danach war die heulende Musik wieder zu hören.
    »Ob wir sie auch ohne das Funkgerät hereinbekämen?« fragte Don.
    »Keine Ahnung. Wir können den Saft in den Verstärker geben, nachdem wir ihn auf den Punkt genau eingestellt haben«, schlug Walt vor.
    »Es wird nicht funktionieren«, warf Wes ein. »Ich habe schon die ganze Skala der Abstimmscheibe probiert. Schweigen im Walde.«
    »Und wenn auch nicht. Wir haben jetzt jedenfalls unsere Schiff-zu-Schiff-Verbindung. He! Was war das?«
    Das war eine dumpfklingende Männerstimme, die sagte: »Kingman! RV-Vorzugsaktien stehen jetzt seit zwei Tagen auf sechshundertundneun. Wie geht’s weiter?«
    »Kingman!« brüllte Channing auf. »Verflucht …«
    »Nimm dich zusammen!« mahnte Arden. »Es ist eine Dame anwesend!«
    »Was?«
    »Sie!« Arden deutete auf Christine.
    »Warte doch!« rief Walt. »Vielleicht antwortet er.«
    Don fummelte gute fünfzehn Minuten an den Einstellungen herum und hielt sie dabei immer in Nähe der ursprünglichen Markierungen, in der Hoffnung, Kingmans Antwort würde nicht zu weit abseits erfolgen. Schließlich gab er auf und ging wieder auf die erste

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