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Der Strahlenpirat

Der Strahlenpirat

Titel: Der Strahlenpirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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Einstellung.
    Zehn Minuten später sagte die gleiche dumpfe Stimme. »Kingman, wo zum Teufel bleibt Ihre Antwort? Ich muß Ihren nächsten Zug wissen! Es ist keine einzige RV-Aktie mehr erhältlich. Warum antworten Sie nicht?«
    Eine Stimme im Hintergrund war schwach zu hören: »Kingman schläft vermutlich. Wegen des schrecklichen Geheuls, über das er sich laufend beschwert, schaltet er das Gerät aus, sobald die Börse schließt. Er – und die anderen im Schiff – halten es nicht aus. Sie werden warten müssen, bis die Börse morgen wieder aufmacht, ehe er einschaltet.«
    »Kingman!« sagte Don Channing. »Er steckt also dahinter! Irgendwie ist er zu einem Detektor gekommen und manipuliert jetzt den Markt! Und wißt ihr was? Kingman hat noch keine Ahnung, daß wir sein Spiel durchschauen – und seine C 2 -Übertragung verbessert haben. Und damit fangen wir ihn in seiner eigenen Grube.«
    »Wie?«
    »Wir sind nahe daran, eine echte Gegensprechverbindung mit diesem subelektronischen Zeug aufzubauen. Kingman ist nicht soweit, er hat keine Rückverbindung zur Erde und muß unsere Richtstrahlen benutzen. Wir sind da also schneller.«
    »Sollten wir ihn nicht hinter spanische Gardinen bringen?« meinte Walt.
    »Das kommt noch. Wir haben jetzt jedenfalls die Oberhand, denn wir können beweisen, daß Kingman das Gesetz gebrochen hat. Wir werden uns Kingman aber erst auf unsere Weise vornehmen. Und wenn wir damit kein Glück haben, können wir immer noch rechtliche Schritte einleiten.«
    »Was hast du vor?«
    »Ich werde eine ganze Meute auf die Multiplexerausgänge mit dem Kode ansetzen, den die Terran Electric bei den Regierungsstellen angemeldet hat. Wir können ihn herausbekommen, und ich glaube nicht, daß Kingman sich die Zeit für die Ausarbeitung eines neuen genommen hat, also benutzt er den alten. Sobald wir eine Nachricht in diesem Kode finden, die entweder an die Terran Electric gerichtet ist oder etwas mit VR-Vorzugsaktien zu tun hat, fangen wir sie auf und nutzen sie für unseren eigenen Zweck!«
    »Das ist gegen das Gesetz!«
    »Sicher. Aber wer kann sich darüber beschweren? Kingman bestimmt nicht.«
    »Angenommen, wir verlieren …«
    »Kingman wird nicht dahinterkommen, daß wir jetzt zur Abwechslung ihn hereinlegen. Kommt, wir müssen mithelfen, die zusätzlichen Empfänger herzurichten.«
    »Wie wollen wir durch die Channingschicht kommen?«
    »Ganz einfach. Wir benutzen die Relaisstation auf dem Mond, auf Deimos und die sechs im Orbit um die Venus.«
    »Ich verstehe. Okay, Don. Ran an den Feind!«
    »Einer muß hierbleiben, um auf weitere interessante Botschaften der Kingman-Meute aufzupassen. Wir können genau auf Kingmans Legierung abstimmen und diese Musik in den Hintergrund drängen, wenn wir bessere Selektivität erreichen.«
    »Chucks Team wird das schon schaffen.« Walt lächelte.
     
    Ein stumpfschwarzes Raumschiff trieb über dem Mond dahin. Sein scheinbar zielloser Kurs war jedoch der eines suchenden Schiffes. Es schoß schnell geradeaus, hielt an, flog im Zickzack weiter. Es kam über einem kleinen Krater vorbei und hielt erneut an. Unter ihm war ein Raumschiff neben einer Antriebsröhre im Bimsstein geparkt.
    Das schwarze Schiff schwebte kurz über dem geparkten Schiff, dann senkte es sich hinab und rammte die Sichtkuppel. Die beiden Schiffe kippten und schlugen neben der hochstehenden Antriebsröhre auf. Männer in Raumanzügen verschafften sich in dem beschädigten Schiff Einlaß und kehrten mit drei Männern zurück.
    Channings Männer übernahmen die Antriebsröhre. In ihrem eigenen Schiff sprach Walt über ein subelektronisches Funkgerät anderer Art.
    »Don, wir haben ihn!«
    Channing antwortete von der Relaisstation ohne jegliche Verzögerung, als stünde er keine hundert Meter von dem Krater entfernt.
    »Gut. Bleibt, wo ihr seid. Ihr könnt euch von dort aus mit der Mondrelaisstation in Verbindung setzen. Wes befindet sich mit seiner Anlage bereits auf Station 3 über Northern Landing, und Jim Baler ist auf der Deimosstation.«
    »Hallo, Walt«, erklang Wes’ Stimme.
    »Hallo«, sagte auch Jim Baler.
    »Hallo, Jungs«, antwortete Walt. »Wie geht’s jetzt weiter?«
    »Kingman!« sagte Channing hart. »Du weißt, was du zu tun hast, Walt. Wenn Kingman erwartet, daß der Kurs fällt, sagst du ihm, daß er weiter hochgeht. Wir werden alles nach und nach berechnen, wenn es soweit ist, und das wird ihm gar nicht gefallen.«
    Ein paar Minuten herrschte Schweigen, dann sagte Don:

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