Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Strahlenpirat

Der Strahlenpirat

Titel: Der Strahlenpirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
Vom Netzwerk:
Bescheid, wenn Sie sie abschicken können. Es wird noch ein paar Tage dauern, ehe ich zum Zuschlagen bereit bin.«
    »Warum die Umstände?« fragte Kingman. »Es wird die Burschen dann ja nicht mehr geben, daß sie Namen nennen könnten.«
    »Sie nicht, aber ihre Freunde, und die sollen sich dann ruhig den Kopf zerbrechen.«
    »Ich verstehe. Diese Röhren sind viel zu groß, als daß sie nicht auffallen würden, und zweifellos bekommen die Zeitungen Wind davon und berichten darüber. Und die Sonntagsbeilagen werden es erst recht aufbauschen und ihre Vermutungen anstellen, wozu die Relaisstation Venus eine 200-Megawatt-Röhre benötigt. Zu dumm, daß Sie Ihren Ausspruch nicht ein bißchen länger geheimhalten konnten.«
    »Leider, aber ewig wäre es sowieso nicht gegangen.«
     
    Die Tage vergingen. Der gewaltige Drehturm auf der Hülle der Black Widow nahm Form an. Die Superröhren wurden installiert, und Murdoch arbeitete im Kontrollraum des Schiffes, um die Leistung des Zielgeräts zu steigern und um besser mit hohen Relativgeschwindigkeiten und den kleinen Abweichungen fertig zu werden, die sich durch die unterschiedliche Ausbreitungsgeschwindigkeit von Licht und subelektronischer Strahlung ergaben.
    Auf der Relaisstation zerrte der Papierkrieg an den Nerven. Die Fernschreiben zwischen der Station und der Terran Electric häufen sich, und die Direktgespräche gehörten schon zur täglichen Routine. Die großen Röhren seinen fertig, hieß es. Dann: Sie hätten wegen nicht ganz korrekten Elektrodeneinbaus die Abnahmeprüfung nicht bestanden und wären zur Fehlerkorrektur in die Werkstatt zurückgebracht worden. Danach: Sie würden auf dem Mond getestet. Da seien sie ebenfalls als nicht ganz einwandfrei abgelehnt worden und hätten nach Evanston zurückgeschickt werden müssen, damit weitere Veränderungen vorgenommen werden könnten, und so fort.
    So vergingen die Tage, ohne daß die bestellten Röhren die Station erreichten. Und dann war auch das Datum überschritten, an dem ihre eigenen Röhren fertig gewesen wären, hätten sie keine bestellt.
    Eines Tages endlich kam das Fernschreiben, daß die Röhren jetzt abgeschickt worden seien und innerhalb von zwei Tagen die Relaisstation Venus erreichen müßten. Sie kamen auch, und man begann daran zu arbeiten.
    Walt Franks schüttelte pessimistisch den Kopf. »Don, wenn er jetzt was unternimmt, sind wir so hilflos wie Tontauben.«
    »Ja, ich weiß«, murmelte Channing. »Aber …«
    Darauf gab es keine Antwort, also arbeiteten sie weiter.
    Die Nachricht von Murdochs erstem Schlag erreichte die Station am gleichen Tag. Die Interplanetare Presse berichtete, daß die Strafkolonie auf dem Titan von einem großen schwarzen Schiff mit kuppelförmigem Drehturm angegriffen worden war. Unsichtbare Energiestrahlen hatten Furchen in den gefrorenen Boden gebrannt, und das Gebäude der Wachmannschaft war geschmolzen und durch den Innendruck explodiert. Der Sender der Titanstation war nach einem letzten Donnerschlag verstummt. Es wurde angenommen, daß Murdochs Bande inzwischen um vierhundertneunzehn der gefährlichsten Verbrecher des Sonnensystems gewachsen sei.
    »Da haben wir die Bescherung!« knurrte Channing. »Wir müssen unseren Leuten mit einer Durchsage Bescheid geben, daß mit einer Belagerung zu rechnen ist. Ich glaube nicht, daß es Murdoch gelingen wird, die Station einzunehmen.«
    »Der Teufel ist imstande und richtet seinen Strahl auf uns«, befürchtete Walt.
    »Er will schließlich das gesamte Fernmeldewesen unter seine Kontrolle bekommen«, sagte Don.
    »Ja, aber mit dem Subelektronenstrahl, den wir jetzt benutzen, kann er das auch mit einem Bruchteil der Station, zwar nicht hundertprozentig, aber es dürfte ihm genügen.«
    »Schöne Aussichten!« Channing knirschte mit den Zähnen. »Wir müssen unser Projekt fallenlassen, Walt, und uns sofort was anderes ausdenken.«
    »Leichter gesagt als getan.«
    »Als wenn ich das nicht wüßte! Bis jetzt ist es uns lediglich gelungen, Energie mit einem Strahl von der Sonne zu holen und sie im Raum zu versprühen, ohne daß wir so recht wissen, wo sie hingeht. Vergessen wir dieses Spielzeug. Chuck soll die Energieempfangsröhren mit dem Peiler koppeln und die Kathoden gegen solche aus reinem Thorium auswechseln. Ich habe eine andere Idee. Wir setzen ihn patt.« Er erklärte Walt, was er vorhatte. Dann brummte er: »Ich frage mich, wann er hierherkommen wird.«
    »Er wird nicht lange auf sich warten lassen. Ich wette, sobald

Weitere Kostenlose Bücher