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Der Strahlenpirat

Der Strahlenpirat

Titel: Der Strahlenpirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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Schaltung aufholen.«
    »Okay. Mhm … Jetzt, Walt!«
    »Möchte noch jemand ein letztes Wort sagen?« erkundigte sich Franks. Niemand antwortete.
    »Also gut. Da keiner Einwände einzubringen hat, nehme ich an, daß jeder damit einverstanden ist, wenn es nun losgeht. Ich erbitte mir ehrfürchtiges Schweigen!«
    Nach kurzer Stille meldete er sich erneut. »Es ist vollbracht! Reiß jetzt die Tür auf, Don, damit wir etwas zu lachen haben, wenn es nicht geklappt hat.«
    Breitbeinig stolzierte Don zum Schrank und öffnete ihn. Er griff hinein und holte das – Ding heraus. Er hielt es hoch.
    »Walt«, sagte er. »Was hast du mir denn da geschickt?«
    »Einen Würfel, was sonst?«
    »Nun, was hier bei uns ankam, wäre ganz bestimmt der Stolz eines surrealistischen Bildhauers.«
    »Laß es nicht aus den Augen. Ich bin gleich bei euch!«
    Von einem Ende der Relaisstation zum anderen waren es viertausendachthundert Meter. Walt schaffte sie mit dem kleinen Schienenwagen in sechs Minuten. Mit offenem Mund starrte er über Channings Schulter hinweg auf das – Ding, das Don auf den Tisch gelegt hatte.
    »Hm«, murmelte er. »Ein bißchen verzerrt, nicht wahr?«
    »Und wie!« pflichtete Don ihm bei. »Aber Glas ist es immer noch. Und ist nicht vielleicht ein Gebilde, das wie eine Wendeltreppe mit runden Ecken und Ziehharmonikafalten aussieht, interessanter als ein ganz normaler Würfel, den jeder herstellen kann?«
    »Dein Sarkasmus reibt Salz in meine Wunden«, klagte Walt. »Aber egal, wie es aussieht, es kam jedenfalls an! Wir haben Materie von einem Punkt zum anderen versetzt.«
    Arden tupfte Don auf die Schulter. »Darf ich jetzt was sagen?«
    »Das tust du ja sowieso gerade.«
    »Schön, dann sag’ ich nicht, daß es doch gar nichts ausmacht.«
    »Ich werde deine Bemerkung zu den Akten nehmen. Und Walt, natürlich haben wir etwas erreicht. Es war nur nicht ganz so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Jetzt müssen wir ergründen, wieso dieses Ding da aussieht, als wäre es mit einem vierdimensionalen Raupenschlepper überfahren worden.«
    »Ich glaube, ich habe eine Ahnung. Die Synchronisierung zwischen den beiden Geräten hat nicht ganz geklappt. Das gibt diese Ziehharmonikafalten. Die Abtastung hat infolge des Auseinanderlaufens der Geräte nicht immer am gleichen Ort begonnen. Wir werden den Synchronimpuls verstärken müssen. Der Wendeltreppeneffekt kommt wahrscheinlich von einer Phasenverschiebung.«
    »Das wäre möglich«, sagte Don. »Vermutlich müssen wir die Übertragungsbandbreite erhöhen, damit wir höhere Frequenzen durchbekommen.«
    »Sollten wir mit niedrigerer Impedanz arbeiten und Korrekturfilter benutzen?«
    »Das könnte gehen. Sie werden aber sehr genau aufeinander abgestimmt werden müssen. Schließlich übertragen wir hier nicht über eine Leitung, sondern über Energieröhren. Nun, wir haben unseren Spaß gehabt, jetzt müssen wir uns an die Arbeit machen, die Bandbreite zu erhöhen und den Synchronimpuls zu verstärken. Dann machen wir den zweiten Versuch.«
    Numero zwo fand am nächsten Nachmittag statt. Wieder standen alle erwartungsvoll herum und blickten über Dons Schulter, als er den Würfel aus dem Schrank holte.
    »Großartig«, rief Channing und führte eine Art Kriegstanz auf.
    Franks kam atemlos angelaufen. Er nahm Don den Würfel aus der Hand und begutachtete ihn. »Gar nicht so schlecht!« stellte er fest.
    »Perfekt!«
    »Von wegen. Der Brechungsindex ist auf dieser Seite höher als auf der anderen. Siehst du?« Walt hielt den Würfel vor eine Zeitung, und beide äugten durch den Glasblock hindurch.
    »Scheint zu stimmen. Aber warum?«
    »Wenn zwei Harmonische dabei waren, würde sie eine Seite ausgedünnt und die andere verdickt haben. Eine genaue Sinuswellenübertragung ergibt eine gleichmäßige Dicke, aber Verzerrung durch zweite Harmonische verformt die Sinuswelle so, daß die beiden Halbwellen ungleiche Höhe haben.«
    »Das läßt darauf schließen, daß die Verzerrung an diesem Ende hineinkommt.«
    »Richtig. Die Abtastung an einem Ende ist regelmäßig, am anderen dagegen schwankt sie und erzeugt Unregelmäßigkeit.«
    »Die Kanten sind nicht scharf«, mäkelte Arden.
    »Das ist leicht zu verstehen. Die Wellenfront ist auch nicht scharf. Statt am Ende einer Abtastlinie sauber aufzuhören, geht das Signal langsam auf Null. Das bedeutet, daß wir höhere Frequenzen durchbekommen müssen.«
    »Wir brauchen einen neuen Ausdruck. Wir sagen Radio für Hochfrequenzsignale und

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