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Der Sturm

Der Sturm

Titel: Der Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Johansson
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der Heimfahrt gingen mir ein paar Dinge durch den Kopf. Sag mal, hast du mal jemanden mitgenommen hierher?«
    »Du meinst: einen Mörder? Einen Deutschenmörder? Du bist auf dem Holzweg, Pelle. Meine Frau, bis vor ein paar Jahren, natürlich. Ein paar von ihren Verwandten waren hier, aber das ist auch schon lange her. Und zwei, dreimal habe ich einen Biologiekurs aus der Schule mitgenommen, über das Wochenende. Diese Stadtkinder wissen ja nichts von der Natur. Nicht einmal die Namen der Bäume wissen sie mehr. Stattdessen haben sie ständig diese Stöpsel im Ohr. Oder starren auf ihre Mobiltelefone. Wir haben Vögel fotografiert und die Frösche beim Laichen beobachtet. Ein paar von den älteren Schüler sagen mir, die Wochenenden hier draußen seien für sie wirklich wichtig gewesen. Es ist gar nicht lange her, nur ein paar Tage, dass mich einer von ihnen besucht hat. Er wohnt jetzt in Älmhult, und dann saß er auf dem Sofa und erzählte mir, was er hier draußen alles gelernt hatte.«
    Pelle klatschte sich mit der flachen Hand auf den Hals. »Verflucht«, rief er, »eine Bremse.« Ein paar Sekunden später schlug er sich auf den Arm. »Scheiße! Verfluchte! Können wir hineingehen?«
    »Ja, wenn es sein muss. Willst du noch etwas wissen?« Die beiden stiegen die drei Stufen zum Eingang hinauf, Bertil setzte einen Kaffee auf, Pelle fiel krachend in einen Sessel.
    »Denkst du noch oft an die Leiche in der Scheune?«
    »Geht ja nicht anders, bei dem Dreck, den ihr hier zurückgelassen habt. In der nächsten Woche kommen die Zimmerleute und ersetzen die faulen Balken. Sie wollen auch richtige Fundamente machen, aus Beton. Wenigstens beim Ausgraben wart ihr zu etwas nutze. Der Dachs wird umbauen müssen.«
    »Sag, du hast hier nicht zufällig ein Mobiltelefon gefunden, irgendwo?«
    »Hier liegen keine Mobiltelefone herum, irgendwo, zufällig. Warum?«
    »Die deutschen Kollegen sagen, ihr toter Zeitungsmann sei nie ohne Mobiltelefon zu sehen gewesen. Das Ding soll an ihm geklebt haben wie ein drittes Ohr.«
    »Nein, kein Mobiltelefon, ganz sicher nicht.«
    »Ist dir irgendetwas aufgefallen? Fremde, Leute, die sich hier herumgetrieben haben?«
    »Das hast du doch alles schon hundertmal gefragt. Und nein, wenn man einmal davon absieht, dass ein paar deutsche Journalisten hier waren, nachdem bekanntgeworden war, wer der Tote war. Sie sind den Nachbarn wohl sehr auf die Nerven gegangen, und sie haben auch im Hof fotografiert. Aber ich war ja nicht da. Jetzt kommen hin und wieder ein paar Touristen vorbei und schauen sich um. Aber sie trauen sich wohl meistens nicht auszusteigen. Vermutlich haben sie etwas in ihren Zeitungen gelesen und wollen jetzt wissen, ob es hier genauso aussieht wie auf den Bildern.«
    »Und, was sagen die Nachbarn?«
    »Die Nachbarn sagen, dass die neue Schnellstraße schuld ist, du kennst sie ja, die Verbindung von Osby nach Markaryd. Seitdem es sie gibt, seitdem man auf ihr quer durchs Land fahren kann, von der Ostsee bis an die Westküste, treiben sich hier jede Menge Fremde herum, Polen, Letten, Weißrussen, was weiß ich noch alles. Die Leute hier mögen eigentlich sowieso keine Fremden, sie glauben an Mädchenhandel, Geldwäsche, Drogengeschäfte. Und keiner von ihnen wollte die Schnellstraße. Sie sind jetzt ja auch bloß zwei Minuten schneller in Osby.«
    »Das Auto.«
    »Welches Auto?«
    »Na, das Auto des Deutschen, der dicke BMW . Er ist ja offenbar mit dem Auto nach Schweden gefahren. Aber es ist nicht da. Der Reporter von »Skåneposten« hat es gesehen, als Einziger, und seitdem ist es weg.«
    »Das habe ich gehört. Ihr habt hier in der Gegend ja alle gefragt. Keiner hat es gesehen. Und keiner aus dieser Gegend hier kann sich ein solches Auto leisten. An der E  4 hat es ja neulich einen Überfall gegeben, hast du das gesehen? Ach, das weißt du ja sicher: Ein paar Russen haben einem Belgier das Auto weggenommen. Das war auch so ein teures Ding, ein Mercedes, wenn ich mich richtig erinnere. Aber sie ließen den Mann einfach nur stehen, gaben Gas und brachten ihn nicht um.«
    »Ich weiß. Die Kollegen in Karlshamn haben die Kerle ja gefasst. Stand auch in der Zeitung.« Pelle stützte die Arme auf die Lehnen des Sessels und stemmte sich hoch. »Danke für den Kaffee.« Dann ging er hinaus, trat auf die Veranda und sah über den Hof.
    »Ach, ja, und noch etwas. Mach mir eine Liste mit den Verwandten, die hier waren. Und mit deiner Frau müssen wir auch reden. Und sag der Sekretärin in

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