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Der Suender und die Lady

Der Suender und die Lady

Titel: Der Suender und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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erwähne ganz nebenbei, dass du Anweisung hattest, ihn zu erwarten.“
    „Wenn Sie es so wollen, Sir. Aber es ist schon komisch, damit zu rechnen, dass jemand mitten in der Nacht zu Besuch kommt. Ich wecke wohl lieber ein paar von den Dienern. Und die Köchin.“
    „Tu das“, empfahl Puck dem Mann, der ihm bereits den Rücken zukehrte. Wadsworth war Soldat gewesen und führte Befehle wunschgemäß aus, auch wenn er sich durchaus seine eigenen Gedanken machte. Wahrscheinlich dachte er schon in diesem Augenblick daran, dass er sich eine Pistole in den Hosenbund stopfen sollte, nur für den Fall, dass sie womöglich gebraucht wurde. Ein guter Mann, dieser Wadsworth.
    „Wie weit seid ihr, du und deine fidelen Foltergesellen, mit unserem neuen Freund gekommen?“, fragte Puck dann an Jack gewandt, der sich gerade ein Glas Wein eingeschenkt hatte.
    „Wir sind fast am Ziel, würde ich sagen. Loyalität ist offenbar nicht seine Stärke. Dickie ist fast schon enttäuscht, weil es so reibungslos läuft.“
    „Er ist der Mann, den Hackett am Samstagmorgen in den Park geschickt hat, um zu sehen, ob Regina sich mit jemandem trifft, du erinnerst dich. Bei Licht besehen habe ich ihn gleich erkannt. Deshalb glaube ich, dass ich recht habe: Hackett vertraut ihm.“
    „Das ist ein Fehler. Der Mann singt wie ein Vögelchen“, sagte Jack lächelnd. „Ich will mich zwar nicht in deine Pläne einmischen – und dieses gottlose Glimmen in deinen Augen sagt mir, dass du welche hast –, aber wie willst du diese scheußlichen Kratzer auf deinen Handrücken erklären?“
    „Gar nicht. Hackett und ich werden kein Geheimnis aus den Vorfällen der heutigen Nacht machen. Ich nehme an, dass er mir etwas anbieten wird.“
    „Ja. Geld. Seinesgleichen denkt immer, es gehe nur um Geld.“
    „Und dass ich ein Bastard bin, schadet in dieser Situation auch nicht“, fügte Puck hinzu und rieb an einem der schlimmsten Kratzer. „Du machst dich am besten wieder an deine Arbeit, was immer du darunter verstehen magst.“
    „Du weißt, was unsere Arbeit ist“, erwiderte Jack ruhig. „Und außerdem hast du versprochen, du würdest meine Methoden nicht infrage stellen.“
    „Das tue ich auch nicht. Niemand, der heute diese Frauen oder heute Nacht diesen Raum gesehen hat, wäre dumm genug, die Methoden zu kritisieren, mit denen du die benötigten Informationen erzwingst.“
    „Und wir brauchen sie rasch. Es ist bestimmt nicht einfach, zwei Dutzend Frauen zum zweiten Mal am selben Tag umzusiedeln, doch das wird Hackett tun müssen, nachdem wir seinen Vertrauten in unserer Gewalt haben. Es sei denn, er weiß es nicht, was uns die Arbeit enorm erleichtern würde. Lass mich diesen Aspekt unseres Problems in Angriff nehmen, während du dich um Hackett kümmerst. Und du bist immer noch sicher, dass er hierherkommt?“
    „Oh ja. Ohne Zweifel. Er weiß, dass ihm jemand auf der Spur ist. Dass ich es bin, liegt auf der Hand. Allerdings wollte ich ihm nicht unbedingt zutrauen, dass er wirklich darauf kommt, zumindest nicht ohne ein wenig Hilfe. Deshalb habe ich auf dem Tisch in diesem verdammten Gefängnis meine Visitenkarte hinterlassen.“
    „Was du bisher verschwiegen hast.“ Jack schüttelte den Kopf und klopfte Puck gleichzeitig auf den Rücken. „Kleiner Bruder, du bist ein merkwürdiger Mensch. Vielleicht sogar noch merkwürdiger als ich.“
    „Jetzt verurteile mich nicht, wo wir uns doch gerade so gut verstehen“, zog Puck ihn auf. „Ich dachte nur, dass wir zwei endlich offiziell Bekanntschaft schließen sollten.“
    „Aber Regina weiß nichts davon. Ansonsten könnte ich mir nicht vorstellen, dass sie sich gehorsam auf deinen Plan einlässt, sich in mein kleines Versteck an der Half Moon Street zurückzuziehen. Sei so freundlich und lass Wadsworth jemanden in den Keller schicken, wenn dein Besucher eingetroffen ist. Ich möchte Reginald Hackett auch gern kennenlernen.“
    Puck war ehrlich überrascht. „Du? Ich dachte, du bist der Mann, der nicht existiert. Du willst zulassen, dass er dein Gesicht sieht?“
    Jack zuckte die Achseln. „Muss ich wohl, würde ich sagen. Er wird niemals glauben, dass du allein handelst. Nicht, wenn du ihn von der Gefahr überzeugen willst, in der er schwebt.“
    „Stimmt schon“, räumte Puck ein, begleitete seinen Bruder bis zur Tür zum Keller und nahm derweil im Geiste ein paar Änderungen an dem vor, was er Hackett sagen wollte. „Ein Blick in dein Gesicht würde wahrscheinlich eine komplette

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