Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Suender und die Lady

Der Suender und die Lady

Titel: Der Suender und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
Vom Netzwerk:
die Brüder und Regina ohne jegliche Verteidigungsmöglichkeit geschnappt worden.
    So musste es sein. Warum hatte Jack diese Gefahr nicht in Betracht gezogen? Er war der Profi in dem, was er tat, was immer das auch war. Puck konnte immer nur einen Schritt nach dem anderen gehen und jedes Mal hoffen, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte und sie nicht alle ans Messer lieferte.
    Und Hackett konnte nicht wissen, dass seine eigene Tochter Teil des kleinen Trupps von Eindringlingen war. Das Haar unter einer Strickhaube versteckt, ihre Größe, die langen Beine in Gastons Wildlederhosen, kein Mond. Er konnte es nicht wissen. Es sei denn, er erwischte sie. Sie durften sich nicht erwischen lassen!
    Sechzig. Achtzig. War er weit genug unten? Durfte er von diesem Absatz aus den Sprung wagen? Ja, er würde es riskieren. Er hatte gar keine andere Wahl. Seine Zähne schlugen aufeinander, seine Knie brachen beinahe ein, als seine Stiefel auf dem Boden aufkrachten. Regina keuchte auf, als die Luft aus ihren Lungen gepresst wurde.
    „Verzeih, Liebes.“
    Puck rannte zur Deckung hinter den aufgetürmten Kisten. Jack winkte ihn nach links, und Puck folgte ihm. Jetzt war die Dunkelheit auf ihrer Seite.
    Sie konnten sich darauf verlassen, dass Dickie und Henry für eine Verzögerung sorgten, drei oder vier von Hacketts Männern erledigten, doch dann blieb ihnen nichts anderes übrig, als zu flüchten oder zu bleiben, um zu sterben. Sie hatten Anweisung zu flüchten.
    Und danach waren sie, wie Puck wusste, auf sich gestellt. Jack, hol ihn der Teufel, schien auf einen Kampf versessen zu sein, er war schwer bewaffnet, als hätte er einen Kampf geplant, wenn nicht gar erhofft. Und trotzdem hatte ausgerechnet er Puck angewiesen, Regina mitzunehmen. Warum? Weil Jack ein arroganter Scheißkerl war und niemals eine Niederlage in Betracht zog? Wahrscheinlich. Zum Teufel mit ihm, verdammt noch mal!
    Auch war es Jack gewesen, der das Lagerhaus inspiziert hatte, während er und Regina Lamotts Büro durchsuchten. Was hatte er gefunden? Hatte er einen zweiten Ausgang entdeckt? Hatte er gewusst, wo er suchen musste? Wie denn? Er sollte lieber noch einen Ersatzplan in petto haben, sonst würde Puck ihm später eigenhändig den Hals umdrehen.
    „Hier“, sagte Jack. Er lief jetzt auf den Fußballen, sodass seine weich besohlten Stiefel kein Geräusch verursachten. Puck tat es ihm nach, folgte Jack zwischen zwei aufgetürmten Kistenstapeln direkt auf die Backsteinwand zu – falls Puck im Dunkeln seinem Orientierungssinn trauen durfte.
    „Hier irgendwo ist es. Jede Ratte hat ein Schlupfloch“, flüsterte Jack und hob flink, aber lautlos Kisten aus dem Weg. Puck stellte Regina auf die Füße und drückte die junge Frau fest an seine Brust. „Hacketts Schlupfloch hat Dickie gefunden, als er das Gebäude von draußen ausgekundschaftet hat. Schlauer Bengel, unser Dickie. Sobald wir hier waren, brauchte ich nur die Schritte von der vorderen Wand bis zum korrekten Abstand abzuzählen. Hier irgendwo muss es sein. Dickie und Henry dürften inzwischen draußen auf uns warten, aber wirklich darauf zählen können wir nicht. Macht euch darauf gefasst, dass wir abgefangen werden. Hackett ist nicht dumm.“
    „Ein zweiter Ausgang? Nett, dass du es mich wissen lässt. Wenn auch ein bisschen spät.“
    „Nicht doch, kleiner Bruder. Nicht schmollen. Du weißt doch, dass ich nie sonderlich mitteilsam war.“
    Puck half beim Wegräumen der Kisten, die alle leer waren und nur als Attrappen dienten. „Ich hatte nicht vor, zu schmollen. Du bist ein arroganter Esel, Jack, weißt du das?“
    „Ja, aber du vertraust mir, wie ich dir vertraue.“
    „Tatsächlich? Ich glaube, an diesem Aspekt unserer Beziehung sollten wir noch arbeiten. Ist es das? Ich glaube, du hast es gefunden, Jack.“ Er drückte Reginas Hand. „Bist du bereit, Liebes? Es ist Zeit, uns von diesem einladenden Ort zu verabschieden.“
    „Es gibt tatsächlich einen zweiten Ausgang? Oh, Gott sei Dank!“
    „Psst, Regina“, warnte Puck. Er wollte nicht von seiner Vermutung ablassen, dass noch jemand sich im Lagerhaus aufhielt. „Jack, übernimm du sie. Ich bilde die Nachhut. Zuerst habe ich noch eine Kleinigkeit zu regeln.“
    „Puck, nein!“ Sie packte ihn bei den Schultern, bohrte die Finger fast durch seine Jacke, und er drückte einen Kuss auf ihre Schläfe.
    „Du hast mir dein Wort gegeben, meine Liebe“, erinnerte er sie, während Jack die letzte Kiste zur Seite schob und

Weitere Kostenlose Bücher