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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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von Asher und seiner Großmutter ankündigten. Wenigstens, erinnerte sie sich, wissen sie, dass der Marquis hier sein wird. Sie warf einen Blick zum Kamin, wo er sich mit den beiden anderen Männern unterhielt, und wunderte sich wieder, weshalb er nur um jeden Preis Thalia heiraten wollte. Den geschickt gestellten Fallen der entschlossensten jungen Damen der Gesellschaft war er jahrzehntelang ausgewichen. Ormsby war der Letzte, von dem man annehmen würde, dass er auf der Suche nach einer Braut sei, ganz zu schweigen von einer blutjungen Braut, frisch aus dem Schulzimmer. Mit seinem Titel und seinem Reichtum konnte er so weit oben Ausschau halten, wie er wollte, aber es schien, als habe er sich auf eine Frau festgelegt, die jung genug war, seine Tochter zu sein, ein Mädchen vom Land ohne nennenswertes Vermögen und ohne einflussreiche Familie. Warum nur?
    Sie hörte nur mit halbem Ohr dem Geplauder der Birrel-Frauen zu und zog die Brauen zusammen. Thalia war schön, sicher, das war nicht zu leugnen, und sie war ein liebes, fügsames junges Mädchen … meistens wenigstens. Aber sie war einem so weltgewandten Mann wie Ormsby einfach nicht gewachsen. Thalia mit ihrer Freude an einfachen Dingen und ihrer Naivität passte perfekt zu einem so angenehmen jungen Mann wie Caswell, aber Ormsby? Die beiden waren so verschieden wie Tag und Nacht. Und da Thalia in Caswell verliebt war, sah Juliana, wenn ihre Schwester gezwungen wäre, Ormsby zu heiraten, für ihr zukünftiges Glück schwarz … und für Ormsbys auch.
    Das gedämpfte Geräusch von Hufschlag und das leise Klirren von Zaumzeug unterbrachen ihre Gedanken. Juliana schluckte. Diese Geräusche konnten nur eines bedeuten: Asher und Mrs Manley waren eingetroffen.
    Mit einer anmutigen Bewegung stand sie auf, sodass ihre Röcke aus blass aprikosenfarbener Seide raschelten, und verkündete den im Raum Versammelten:
    »Ich glaube, das werden unsere letzten Gäste sein.« Und möge der Himmel uns allen beistehen!

9
    E s war klug von Juliana gewesen, um himmlischen Beistand zu bitten – die Schwierigkeiten begannen in dem Augenblick, in dem die Doppeltür aufschwang und Ormsby einen Blick auf die beiden Gäste werfen konnte, die vom Butler in den Salon geführt wurden. Mit zornrotem Gesicht drehte sich Ormsby zu seinem Gastgeber um und zischte:
    »Sie Narr! Was haben Sie sich nur gedacht, sich derart fehlleiten zu lassen und ausgerechnet die beiden einzuladen, heute Abend zu kommen?«
    Der arme Mr Kirkwood wich vor der Wut in Ormsbys Gesicht zurück, völlig überfordert, wie er mit der Attacke des Marquis’ umgehen sollte. Vikar Birrel zog die Augenbrauen hoch und sagte in verwundertem Ton:
    »Ich denke, Sie vergessen sich, Mylord. Ich möchte Sie daran erinnern, dass dies hier Kirkwoods Haus ist – gewiss darf er doch einladen, wen er möchte. Wenn Ihnen die Gesellschaft nicht zusagt, schlage ich vor, Sie verabschieden sich … höflich.«
    Juliana hörte nicht, was zwischen den drei Männern am anderen Ende des Salons gesprochen wurde, aber anhand ihrer Mienen konnte sie es sich gut vorstellen. Ihr armer Vater sah aus, als wollte er jeden Moment in Ohnmacht fallen, Ormsby war unverkennbar wütend, während der Vikar, der über Ormsbys Worte empört zu sein schien, seine gewohnte Gelassenheit beibehielt. Was auch immer er zu dem Marquis sagte, es schien ihn zur Vernunft zu bringen. Nur am Rande bekam sie mit, wie Hudson Asher und Mrs Manley ankündigte, so aufmerksam beobachtete sie Ormsby, der sichtlich darum rang, sich und seine Wut unter Kontrolle zu bringen.
    Mrs Birrel und ihre Töchter, die entzückt waren, die Neuankömmlinge zu sehen, bekamen von der Szene zwischen den Herren nichts mit, wofür Juliana dankbar war. Sie durchquerte den Salon und begrüßte Mrs Manley und Asher herzlich, dabei fragte sie sich, ob sie wohl etwas von Ormsbys Reaktion auf ihre Ankunft bemerkt hatten. Das übermütige Funkeln in Ashers Augen verriet es ihr, und mit sinkendem Herzen wurde ihr klar, dass er nicht nur das unangenehme Zwischenspiel am anderen Ende des Raums mitbekommen hatte, sondern auch den Grund richtig erraten hatte.
    Mrs Manleys Lippen streiften ihre Wange, als sie sich trafen, und sie flüsterte ihrer verwunderten Gastgeberin ins Ohr:
    »Es ist ja so tapfer von Ihnen, uns zusammen mit Ormsby einzuladen, meine Liebe. Ich hege keinen Zweifel daran, dass es ein höchst unterhaltsamer Abend wird.«
    »Dann sind Sie nicht verärgert?«, erkundigte sich Juliana mit leiser

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