Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
Vom Netzwerk:
viel auf Klatsch geben. So oft entspricht er einfach nicht der Wahrheit – und wird meist von Leuten in Umlauf gebracht, die wenig gebildet sind und von niederträchtiger Gesinnung. Nur zu oft haben sie keine Ahnung von der Wahrheit. Es wäre klug von Ihnen, dieses Gerücht für sich zu behalten.«
    Ormsbys Gesicht wurde dunkelrot, scharf erwiderte er:
    »Ich möchte Sie daran erinnern, Madame, dass ich schon vor langer Zeit das Schulzimmer verlassen habe und keine Lektionen von Ihnen brauche.«
    Juliana und seiner Großmutter zuliebe hatte Asher sich bislang um bestes Verhalten bemüht. Er war sich bewusst, dass sie zum Dinner eingeladen worden waren, um zu helfen und nicht um Ärger zu machen, und er hatte auch nicht die Ermahnung seiner Großmutter auf der Herfahrt an diesem Abend nach Kirkwood benötigt, um sich zusammenzureißen und seine Zunge zu hüten – und bislang hatte er es auch geschafft … bis jetzt. Aber es überstieg seine Selbstbeherrschung, zuzulassen, dass irgendjemand, besonders aber Ormsby, in diesem Ton zu seiner Großmutter sprach.
    Neben Mrs Manley richtete Asher sich wie ein großer, bis dahin träger Tiger auf. Sein Blick bohrte sich in Ormsbys, und er erklärte kühl:
    »Sie sind zwar vielleicht schon seit Jahren aus dem Schulzimmer heraus, Mylord, aber es scheint, Sie haben dort nichts gelernt, bevor Sie gegangen sind. Ich denke, Sie schulden meiner Großmutter eine Entschuldigung und Mr Kirkwood ebenso.« Er lächelte und zeigte dabei seine herrlichen Zähne.
    »Es ist wenig ritterlich und einem Gentleman bestimmt nicht angemessen, solch verleumderische Gerüchte in Umlauf zu bringen oder so unhöflich mit Älteren zu sprechen – besonders aber mit einer Dame der Stellung und des Alters meiner Großmutter.«
    Entsetzt schaute Juliana von einem Mann zum anderen, die Gewaltbereitschaft und Feindseligkeit der beiden lag beinahe greifbar in der Luft. Sie standen keine sechs Fuß voneinander entfernt, Ormsbys Miene wutverzerrt, Ashers wachsam und abwartend.
    Ashers Haltung war entspannt, aber er war gewappnet, sollte Ormsby sich so weit vergessen und sich auf ihn stürzen. Es war schade, dass diese Konfrontation hier und jetzt stattfand, aber Asher begrüßte sie auch – er hoffte, nein, sehnte sich danach, dass Ormsby ihn angriff.
    Juliana blickte vom einen zum anderen und überlegte dabei fieberhaft, wie sie die Situation retten oder wenigstens Blutvergießen vermeiden konnte. Sie starrte sie an; zu ihrer Verwunderung fiel ihr in diesem Moment auf, so gewaltgeladen er war, wie sehr die beiden Männer sich ähnelten. Die Ähnlichkeit stach nicht sofort ins Auge, obwohl beide von vergleichbarem Körperbau waren, groß, breitschultrig und schmalhüftig, wobei Asher vielleicht einen Zoll größer war. Beide hatten schwarzes Haar, und ihr Teint ging ins Olive, aber da war noch etwas … Sie konnte nicht genau den Finger darauflegen, aber sie wusste, dass es da etwas gab, das gewöhnlich nicht von jedem bemerkt wurde, in ihrer Körperhaltung, dem kämpferisch vorgereckten Kinn, der angespannten Linie um den Mund.
    Energisch gab sie sich einen Ruck; sie bildete sich etwas ein, dabei war jetzt keine Zeit für Träumereien. Entschlossen, zu verhindern, dass die Lage noch weiter außer Kontrolle geriet, sprang sie auf und stellte sich zwischen die beiden Männer. Sie blickte beide streng an und sagte bestimmt:
    »Das reicht. Ich werde nicht zulassen, dass Sie sich hier im Hause meines Vaters wie Wilde aufführen und am Ende sogar handgreiflich werden. Wie können Sie es wagen, uns so einem Benehmen auszusetzen?«
    Die anderen im Zimmer waren von der verblüffenden Entwicklung wie gebannt gewesen, aber bei Julianas Worten fasste der Vikar sich und sagte rasch:
    »Kommen Sie, meine Herren. Sie sind doch beide vernünftig.« Er lächelte Asher zu.
    »Ich bin sicher, der Marquis wollte nie Ihre Großmutter beleidigen oder kränken.« Sein milder Blick richtete sich auf Ormsby.
    »Und Sie, Mylord, Ihre Worte waren vielleicht harscher als nötig. Beruhigen Sie sich.« Er hüstelte in seine Hand.
    »Ich möchte Sie auch daran erinnern, dass Damen anwesend sind … und zwar sehr junge Damen.«
    Eine angespannte Sekunde lang blieben die beiden Männer stehen, wie sie waren, wie zwei Gegner auf dem Schlachtfeld, die sich nicht aus den Augen ließen. Juliana stand kurz davor, sich zu Asher umzudrehen und ihn wegzuzerren, wenn nötig, als Ormsby den Blick senkte. Verlegen, dass er es zugelassen hatte, dass

Weitere Kostenlose Bücher