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Der Sumpf: Psychothriller (German Edition)

Der Sumpf: Psychothriller (German Edition)

Titel: Der Sumpf: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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dass sie nicht ganz danebenlag. Wahrscheinlich würde er tatsächlich jede kleine Einzelheit in seiner Reportage bringen, sobald er dazu kam, über die jüngsten Ereignisse zu berichten.
    »Nein, ich versuche nur, höflich zu sein. Sie brauchen nicht zu antworten, wenn Sie nicht mögen. Wir können uns auch anschweigen, wenn Ihnen das lieber ist.«
    »Mein Vater war Polizist. In Chicago, bis er erschossen wurde. Nach seinem Tod sind wir in die Keys gezogen. Wie Flüchtlinge irgendwie. Ich hatte das Gefühl, dass mir die Arbeit bei der Polizei liegen könnte, also hab ich mich bei der Akademie eingeschrieben. Liegt wohl im Blut. Mehr gibt’s darüber nicht zu sagen.«
    »Seit wann sind Sie …«
    »Zwei Jahre auf Streife, ein halbes Jahr im Raub- und Einbruchsdezernat. Drei Monate Schwerkriminalität. Mein bisheriger Werdegang.«
    »War der Doppelmord am Tarpon Drive Ihr erster bedeutender Fall?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Und alle Tötungsdelikte sind bedeutende Fälle.«
    Sie war nicht sicher, ob die Abwiegelungstaktik bei ihm verfing oder nicht, denn er wandte sich seiner Vorspeise zu, einer Menge Eisbergsalat mit einem einzigen Stück Tomate, das an der Seite klebte, dazu Thousand Island Dressing. Er spießte die Tomate mit der Gabel auf und hielt sie hoch. »New Jersey Nummer sechs«, sagte er.
    »Bitte?«
    »Jersey-Tomaten. Eigentlich ist es viel zu früh dafür, aber die hier fühlt sich an, als wäre sie ein Jahr alt. Wissen Sie, was sie damit machen? Ernten sie grün, lange, bevor sie reif sind. Auf die Weise sind sie richtig fest, schnittfest, hart wie Stein. Es quillt kein Fruchtfleisch oder Saft heraus, genau so, wie die Restaurants sie haben wollen. Natürlich isst niemand eine grüne Tomate, also injizieren sie einen roten Farbstoff, damit sie echt aussehen. Verkaufen sie in rauhen Mengen an Fastfood-Restaurants.«
    Sie starrte ihn über den Tisch hinweg an. Er plappert belangloses Zeug, dachte sie. Na ja, wer wollte es ihm verübeln? Sein Leben ist ruiniert. Sie senkte den Blick auf ihre Hand. Das verbindet uns vielleicht.
    Eine Weile saßen sie schweigend da. Die mundfaule Kellnerin kam mit dem Essen und knallte ihnen die Teller vor die Nase. Als sie die Spannung nicht mehr aushielt, fragte Andrea Shaeffer: »Sagen Sie mir, was uns Ihrer Meinung nach bevorsteht.«
    Sie sprach leise, in konspirativem, eindringlichem Ton. Cowart wich unwillkürlich zurück und starrte sie einen Moment an, bevor er antwortete. »Ich denke, wir finden Robert Earl Ferguson im Haus seiner Großmutter.«
    »Und?«
    »Und ich glaube, Lieutenant Brown wird ihn erneut wegen Mordes an Joanie Shriver verhaften, auch wenn es zwecklos ist. Oder wegen Behinderung der Staatsgewalt. Oder Falschaussage unter Eid. Vielleicht auch als wichtigen Zeugen im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Bruce Wilcox. Irgendwas. Anschließend werden Sie und er alles zusammenkratzen, was wir wissen oder auch nicht wissen, und ihn vernehmen. Ich werde eine Reportage schreiben und warten, bis die Bombe platzt.«
    Cowart sah sie eine Weile stumm an. »Wenigstens«, fuhr er fort, »ist er dann für eine Weile außer Gefecht gesetzt und kann keine weiteren Morde begehen.«
    »Meinen Sie, es wird so leicht?«
    Cowart schüttelte den Kopf. »Nein«, erwiderte er. »Das Ganze ist höchst gefährlich. Höchst riskant.«
    »Das ist mir bewusst«, sagte sie ruhig. »Ich wollte mich nur vergewissern, dass Sie sich ebenfalls darüber im Klaren sind.«
    Wieder herrschte Stille, bis Cowart schließlich sagte: »Das ist alles sehr schnell gegangen, finden Sie nicht?«
    »Was meinen Sie?«
    »Es kommt mir wie eine halbe Ewigkeit vor, seit Blair Sullivan auf den Stuhl gekommen ist. Dabei sind es nur ein paar Tage.«
    »Hätten Sie lieber länger was davon?«, fragte sie trocken.
    »Nein, ich will, dass es möglichst bald vorbei ist.«
    Andrea Shaeffer lag etwas auf der Zunge, doch sie schob es beiseite und stellte eine andere Frage: »Und wie geht es weiter, wenn es vorbei ist?«
    Cowart brauchte nicht lange zu überlegen. »Ich kann nach Hause fahren und, wenn ich Glück habe, wieder genau das tun, was ich getan habe, bevor diese Geschichte losging. Wenn ich Glück habe, wie gesagt.«
    Das, was er wirklich dachte, sprach er nicht aus: Wenn ich Glück habe, kann ich mich wieder sicher fühlen.
    Er stieß ein ironisches Lachen aus. »Nur dass man mich erst mal in der Luft zerfetzen wird. Genauso wie Tanny Brown. Und möglicherweise auch Sie. Aber …« Er

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